Russlandkenner Erler: Putin fürchtet gemeinsame Reaktion der EU
Geschrieben am 11-09-2020 |
Osnabrück (ots) - Russlandkenner Erler: Putin fürchtet gemeinsame Reaktion der EU
"Im Fall Nawalny Konten einfrieren und Reisebeschränkungen verhängen" - Ehemaliger Russland-Beauftragter gegen Aus für Nord Stream 2
Osnabrück. Der Russland-Kenner und frühere Russlandbeauftragte der Bundesregierung, Gernot Erler (SPD), warnt im Fall des vergifteten Kreml-Kritikers Sergej Nawalny vor einem endgültigen Stopp des Pipeline-Projekts Nord Stream 2. Erler sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung": "Konten einzufrieren und Reisebeschränkungen auszusprechen wäre der bessere Weg. Man könnte so diejenigen treffen, die wirklich Verantwortung im Fall Nawalny tragen." Genauso habe man ja auch die Personen identifiziert, die an der Annexion der Krim beteiligt gewesen seien. Der SPD-Politiker forderte: "Solche Maßnahmen müssen dann mit einer klaren Forderung verbunden werden: die vollständige Aufklärung des Falles Nawalny und die Bestrafung der Schuldigen."
Der frühere Staatsminister fügte hinzu: "Wenn es um Sanktionen geht, muss man eindeutig festhalten: Es gibt keinen Zusammenhang zwischen Nawalnys Nowitschok-Vergiftung und dem Bau der Gaspipeline Nord Stream 2." Es sei auffällig, dass diejenigen jetzt für einen Stopp plädierten, die immer schon Gegner des Projekts gewesen seien. "Offensichtlich soll hier die Tragödie um Nawalny instrumentalisiert werden."
Zudem, so Erler weiter, dürfe man nicht vergessen, dass die US-Sanktionen gegen das Pipeline-Projekt bereits Wirkung zeigten: "Die Arbeiten an der Fertigstellung von Nord Stream 2 sind eingestellt. Da tut sich im Augenblick nichts. Wenn man jetzt das ganze Projekt stoppt, dann könnten Schadenersatzforderungen in Höhe von bis zu 12 Milliarden Euro folgen. Man zahlt dann für einen Baustopp, den es bereits gibt."
Der ehemalige Russlandbeauftragte plädierte stattdessen dafür, "den europäischen Weg zu gehen". Eine gemeinsame Reaktion der EU sei es, was der russische Präsident Wladimir Putin am meisten fürchte. Ein solches abgestimmtes Vorgehen habe sich bewährt. "So gibt es seit mittlerweile sechseinhalb Jahren EU-Sanktionen wegen des Konflikts zwischen Russland und der Ukraine. Eine ähnliche gemeinsame Aktion wünsche ich mir im Fall Nawalny."
Nach Angaben der Bundesregierung ist "zweifelsfrei" erwiesen, dass der 44-jährige Gegner von Staatschef Putin mit einem chemischen Nervenkampfstoff aus der Nowitschok-Gruppe vergiftet wurde. Nawalny, der am 20. August auf einem Inlandsflug bewusstlos geworden war, wurde zunächst in einem Krankenhaus in Sibirien behandelt, bevor er in die Berliner Charité verlegt werden konnte.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/58964/4703558
OTS: Neue Osnabrücker Zeitung
Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
747581
weitere Artikel:
- 11.09.2020 Tag der Wohnungslosen - Frankfurter PIRATEN fordern Modellprojekt "Housing first" Frankfurt am Main (ots) - In 11 Tagen ist der kalendarische Herbstanfang und die kalte Jahreszeit lässt nicht mehr lange auf sich warten. Insbesondere für Wohnungs- bzw. Obdachlose eine Zeit mit schwierigen Herausforderungen; neben dem tagtäglichen Überlebenskampf kommt nun auch noch die Kälte dazu.
Die Frankfurter PIRATEN nehmen den Tag der Wohnungslosen zum Anlass, um für dieses Thema zu sensibilieren. Denn bevor der Weg zurück in ein normales Leben beginnen kann, sollten die Betroffenen sich zunächst in einer eigenen Wohnung sicher fühlen mehr...
- Gemeindebunds-Hauptgeschäftsführer Landsberg: Lösung für Moria "sollte nicht allein bei Deutschland liegen" Düsseldorf (ots) - Der Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg, hat die Aufnahmebereitschaft zehn großer deutscher Kommunen für Flüchtlinge aus dem griechischen Lager Moria begrüßt, aber an die Zuständigkeiten im föderalen System erinnert. "Das ist ein positives Hilfssignal der Kommunen", sagte Landsberg der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Samstag). "Wir müssen schnell Hilfe organisieren, aber wir müssen auch die politischen Zuständigkeiten im föderalen System beachten", mahnte Landsberg. Die Bundesregierung entscheide, mehr...
- Kinder schützen statt Bürger ausspähen: Patrick Breyer warnt vor Nachrichtendurchleuchtungsvorstoß von #Zensursula Berlin (ots) - Die EU-Kommission schlägt die verdachtslose Durchleuchtung und Überwachung sämtlicher privater elektronischer Kommunikation zur Suche nach möglichen kinderpornografischen Inhalten vor. Gestern hat sie einen entsprechenden Gesetzesentwurf[1] vorgelegt. Internationalen Anbietern von E-Mail- und Messengerdiensten soll es gestattet werden, den Inhalt aller privaten Nachrichten verdachtslos nach Kinder- und Jugendpornografie sowie der "Anbahnung sexueller Kontakte" Minderjähriger zu durchsuchen und an Behörden und Nichtregierungsorganisationen mehr...
- International Basic Income March / Am 19. September demonstrieren für das Grundeinkommen - gemeinsam mit prominenten Unterstützer:innen und Mein Grundeinkommen Berlin (ots) - Am 19. September 2020 findet der internationale Basic Income March statt. Weltweit demonstrieren an diesem Tag Menschen für das Bedingungslose Grundeinkommen. Auch in Deutschland gehen verschiedene Grundeinkommensinitiativen und prominente Unterstützer:innen in Berlin auf die Straße. Mit dabei: Die gemeinnützige NGO Mein Grundeinkommen, der jüngst gemeinsam mit dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) die weltweit erste zivilgesellschaftliche Langzeitstudie zum Grundeinkommen initiierte.
- 19. September 2020 - Auftaktkundgebung: mehr...
- KORREKTUR (wg. Wortergänzung): Strack-Zimmermann: Deutschland muss den Großteil der Flüchtlinge aus Lesbos evakuieren Düsseldorf (ots) - Die FDP-Bundestagsabgeordnete und Kandidatin für das Düsseldorfer Oberbürgermeisteramt bei der NRW-Kommunalwahl am Sonntag, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, hat die Bundesregierung aufgefordert, Tausende Flüchtlinge aus dem abgebrannten Flüchtlingslager in Moria auf Lesbos zu evakuieren. "Europa darf nicht weiter zuschauen, was in Griechenland passiert. Deutschland sollte mit gutem Beispiel voran gehen und einen Großteil der Flüchtlinge evakuieren", sagte Strack-Zimmermann der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Samstag). Es hätten mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|