Integration: Mehr Geflüchtete in Ausbildung und Beschäftigung
Geschrieben am 21-09-2020 |
Köln (ots) - Knapp jedes vierte Unternehmen in Deutschland beschäftigt Geflüchtete. Das sind rund 18.000 Unternehmen mehr als noch vor drei Jahren. Zugleich stieg der Anteil Geflüchteter in regulärer Beschäftigung um mehr als 50 Prozent, während die Anzahl der Praktika zurückgegangen ist. Inzwischen bildet bereits jedes zehnte Unternehmen Geflüchtete im Rahmen einer dualen Ausbildung aus. Die Integration gelingt somit zunehmend nachhaltiger. Allerdings sind mangelnde Deutschkenntnisse immer noch das Haupthemmnis für die Einstellung und die zentrale Herausforderung im Arbeitsalltag. Dies belegt eine neue repräsentative Studie des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (KOFA) am Institut der deutschen Wirtschaft (IW).
Im Zuge der historischen Flüchtlingsmigration in den Jahren 2015 und 2016 kamen mehr als 1,2 Mio. Schutzsuchende nach Deutschland. Wenngleich die Asylantragszahlen inzwischen stark zurückgegangen sind, stellt die Integration von Geflüchteten in Alltag und Arbeitsmarkt weiterhin eine große Aufgabe für Staat und Gesellschaft dar. Unternehmen kommt mit der Integration Geflüchteter in Ausbildung und Beschäftigung dabei eine zentrale Rolle zu. Aktuell beschäftigen 429.000 deutsche Unternehmen Geflüchtete; das sind vier Prozent mehr als noch im Jahr 2016.
Während zu Beginn der Integrationsbemühungen zunächst Praktika wichtig waren, hat sich dies in den letzten drei Jahren deutlich verändert. So ist der Anteil der Unternehmen, die Geflüchtete in einem regulären Arbeitsverhältnis beschäftigen, in diesem Zeitraum um mehr als 50 Prozent gestiegen (von 10,2 Prozent auf 15,8 Prozent aller Unternehmen). Auch der Anteil der ausbildenden Unternehmen hat sich positiv entwickelt. Inzwischen bildet jedes zehnte Unternehmen Geflüchtete aus. Die Zahl der mit Flüchtlingen besetzten Praktikumsstellen hat sich zum Vergleichsjahr 2016 stark reduziert.
"Viele Vorqualifizierungsmaßnahmen, zu denen auch berufsqualifizierende Praktika gehören, wurden in den letzten drei Jahren erfolgreich abgeschlossen. Somit wurden mehr Geflüchtete ausbildungs- und arbeitsmarktreif oder wechselten in die andere Beschäftigungsform," analysiert Sarah Pierenkemper, Mitautorin und Fachkräfteexpertin am KOFA, die Entwicklung am Arbeitsmarkt.
Als Motivation für die Beschäftigung von Geflüchteten geben rund 82 Prozent der befragten Unternehmen an, dass sie in kulturell gemischten Teams eine Bereicherung sehen. Zudem können sie mit der Einstellung von Geflüchteten vakante Ausbildungs- und Arbeitsplätze besetzen. Auch die Übernahme von sozialer Verantwortung spielt bei acht von zehn der Befragten bei der Beschäftigung von Geflüchteten eine motivierende Rolle.
Für viele Unternehmen zählen auch weiterhin mangelnde Deutschkenntnisse und die damit einhergehenden Herausforderungen im Arbeitsalltag zu den Haupthemmnissen bei der Einstellung und Beschäftigung der Zielgruppe. Unternehmen mit Erfahrung in der Beschäftigung von Geflüchteten nehmen diese Hemmnisse hingegen geringer wahr. Gute Information und Beratung sind daher elementar, um Unternehmen Vorbehalte zu nehmen und sie über Potenziale und Unterstützungsangebote zu informieren.
Über das KOFA: Das Projekt KOFA (Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung) am Institut der deutschen Wirtschaft startete im Mai 2011 und wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert. Der Fokus des Projektes liegt in der Unterstützung von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) bei der Fachkräftesicherung und der Gestaltung ihrer Personalarbeit. Das KOFA bietet auf seiner Homepage http://www.kofa.de konkrete Handlungsempfehlungen und Praxisbeispiele.
Pressekontakt:
Melanie Behrendt,
Telefon: +49 221 4981-702
mailto:behrendt@iwkoeln.de
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/51902/4712045
OTS: Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA) Institut der deut
schen Wirtschaft Köln e.V.
Original-Content von: Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA) Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V., übermittelt durch news aktuell
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