(Registrieren)

Branchengespräch zur Zukunft der Fleischwirtschaft: / Holzenkamp: "Ich erwarte von allen Seiten den Willen, Probleme tatsächlich zu lösen"

Geschrieben am 08-10-2020

Berlin (ots) - Das gleichzeitige Auftreten der Corona-Pandemie und der Afrikanischen Schweinepest hat sich als toxische Mischung für die Fleischwirtschaft erwiesen. "Die Nerven liegen blank. Das morgige Branchengespräch, bei dem Bund, Länder sowie Fleisch- und Lebensmittelbranche über die Zukunft der Fleischwirtschaft entlang der gesamten Wertschöpfungskette diskutieren, ist deshalb immens wichtig", sagt der Präsident des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV) Franz-Josef Holzenkamp: "Ich erwarte, dass neben langfristigen Herausforderungen auch die Lösung akut drängender Schwierigkeiten angegangen wird. Die Liste ist lang, aber alle Themen müssen auf den Tisch. Aktuell gilt es, den Rückstau in den Schweineställen aufzulösen. Dafür gibt es konkrete Ansätze. Um zu Verbesserungen zu kommen, erwarte ich von allen Beteiligten den Willen zur Problemlösung. Für die Politik heißt das, sie darf nicht länger nur moderieren, sie muss handeln."

Schlachtkapazitäten fehlen - Tierschutz bedroht

Die Unternehmen der Fleischwirtschaft haben in besonderer Weise Verantwortung für die Gesundheit ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und nehmen diese auch wahr. Holzenkamp: "Der Schutz der Menschen hat oberste Priorität. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass für die Versorgungssicherheit der Bevölkerung und das Funktionieren der Fleischwirtschaft viele Rädchen ineinandergreifen müssen." Als Folge der derzeit fehlenden Schlachtkapazitäten für Schweine drohen Mängel beim Tierschutz. Schlachtschweine können nur mit großer Verzögerung abgenommen werden, bleiben also länger im Stall und wachsen weiter. Es muss möglich sein, unter Einhaltung epidemiologisch angemessener Corona-Schutzmaßnahmen, mindestens die vorhandenen Kapazitäten zu erhalten. Die Schließung von Schlachthöfen muss durch eine fundierte Teststrategie vermieden werden. Zusätzlich ist ein abgestimmtes Maßnahmenpaket zur Flexibilisierung der Arbeit in den Schlachthöfen notwendig. Die Bundespolitik ist gefordert, den Schlachtunternehmen eine Anwerbung von Arbeitskräften aus Drittstaaten wieder zu ermöglichen.

Mehr Tierwohl - Frage nach angemessener Kompensation offen

Neben den akut fehlenden Schlachtkapazitäten gibt es weitere Herausforderungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Holzenkamp fasst zusammen: "Wir alle wollen ein Mehr an Tierwohl, aber es sind noch viele Fragen zu klären, allen voran die nach der angemessenen Kompensation der entstehenden zusätzlichen Kosten. Außerdem treiben die weiteren Folgen der Corona-Pandemie sowie der Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest der Branche Sorgenfalten auf die Stirn. Hier erwarten wir schnell tragfähige Lösungen. Eine Vereinbarung mit Drittstaaten zur Regionalisierung hat höchste Priorität."

Über den DRV

Der DRV vertritt die Interessen der genossenschaftlich orientierten Unternehmen der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft. Als wichtiges Glied der Wertschöpfungskette Lebensmittel erzielen die 1.984 DRV-Mitgliedsunternehmen in der Erzeugung, im Handel und in der Verarbeitung von pflanzlichen und tierischen Erzeugnissen mit rund 92.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 64,9 Mrd. Euro. Landwirte, Gärtner und Winzer sind die Mitglieder und damit Eigentümer der Genossenschaften.

Pressekontakt:

Wiebke Schwarze
Pressesprecherin
Tel.: +49 30 856214-430
E-Mail: mailto:schwarze@drv.raiffeisen.de

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/6949/4728729
OTS: Deutscher Raiffeisenverband

Original-Content von: Deutscher Raiffeisenverband, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

751578

weitere Artikel:
  • baua: Aktuell 3/20: Schwerpunkt SARS-CoV-2-Arbeitsschutzregel / Sicher arbeiten in der Corona-Epidemie Dortmund (ots) - Am 20. August 2020 trat die SARS-CoV-2-Arbeitsschutzregel durch Veröffentlichung im Gemeinsamen Ministerialblatt in Kraft. Die Regel ist ein Instrument, um wirksame Maßnahmen gegen SARS-CoV-2-Infektionen bei der Arbeit professionell umzusetzen. Zudem gibt die erste Technische Regel, die gemeinsam erstellt und von allen Arbeitsschutzausschüssen des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales getragen wird, Arbeitgebern und Aufsichtsbehörden Orientierung und Rechtssicherheit. Die neue Ausgabe der baua: Aktuell geht auf die Entwicklung mehr...

  • Städte der Zukunft: Quartiere neu denken Berlin (ots) - Mit hochkarätigen Teilnehmerinnen aus Politik und Wirtschaft diskutierten die Immofrauen, wie sich Städte erfolgreich wandeln können. Zwei Dinge wurden klar: Wir brauchen für die Städte zusammenhängende/integrierte Konzepte und einen permanenten konstruktiven Dialog zwischen Politik, Kommunen und der Immobilienwirtschaft. "Strukturwandel in den Städten - Chancen und Risiken" - mit diesem Titel war die erste hybride Diskussionsrunde des Vereins Frauen in der Immobilienwirtschaft e.V. im ZIA Hauptstadtstudio in Berlin am 6. Oktober mehr...

  • Wechsel in der Stabsabteilung Kommunikation - BG BAU mit neuer Pressesprecherin (FOTO) Berlin (ots) - Susanne Diehr ist seit dem 1. Oktober 2020 neue Pressesprecherin bei der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU). Sie löst Christiane Witek ab, die sich nach drei Jahren erfolgreicher Tätigkeit in der Stabsabteilung Kommunikation der BG BAU einer neuen Aufgabe zuwendet. In ihrer neuen Funktion leitet Susanne Diehr innerhalb der Stabsabteilung Kommunikation der BG BAU zudem das Referat Presse und Veranstaltungen, welches die Themen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Social Media sowie Messen und Veranstaltungen bündelt. mehr...

  • BlackLine übernimmt Rimilia - KI-gestützte Debitoren-Automatisierung wird Teil der modernen Accounting-Plattform Frankfurt (ots) - BlackLine, Inc. (https://www.blackline.com/) , führender Anbieter von Accounting Automation Software, , gibt heute den Abschluss der Übernahme von Rimilia bekannt, einer KI-gestützten Cloudplattform für die Automatisierung der Debitorenbuchhaltung (Accounts Receivable, AR) und die digitale Transformation. Mit Rimilia stärkt BlackLine seine Marktposition im Controlling, indem die End-to-End-Automatisierung des Cash Lifecycles vorangetrieben und eine größere Datenintegrität gewährleistet wird. Mit der Übernahme expandiert BlackLine mehr...

  • Top-Manager: Steigende Risiken, geringere Absicherung / Aon-Marktreport: D&O-Versicherungen werden teurer und anspruchsvoller Hamburg (ots) - Sowohl auf dem deutschen als auch dem globalen Markt für D&O-Versicherungen (Directors & Officers-Versicherungen), landläufig auch Manager-Versicherungen genannt, weht zur Zeit ein harter Wind. Unternehmen, die Verträge verlängern müssen, stehen nicht nur erhebliche Prämienerhöhungen ins Haus, sondern auch harte Verhandlungen über den Deckungsumfang. Das zeigt der jüngste Marktreport des Beratungs- und Dienstleistungsunternehmens Aon. D&O-Policen sichern Vorstände, Geschäftsführer und Aufsichtsräte gegen Schadenersatzansprüche mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht