Westfalen-Blatt: Co-Chef des Fleischkonzerns Tönnies muss gehen
Geschrieben am 31-10-2020 |
Bielefeld (ots) - Der Co-Chef des Fleischkonzerns Tönnies (Rheda-Wiedenbrück) fällt dem Streit in der Inhaberfamilie zum Opfer: Der Vertrag von Andres Ruff (59) läuft nach drei Jahren zum 31. Oktober aus - und wurde von 50-Prozent-Gesellschafter Robert Tönnies nicht verlängert. Das berichtet das in Bielefeld erscheinende Westfalen-Blatt.
Der Neffe von Konzernchef Clemens Tönnies darf - wie sein Onkel - jeweils zwei Geschäftsführer der Konzernmutter bestimmen. Einer davon ist Ruff. Robert Tönnies wollte Ruff schon vor einiger Zeit abberufen, weil er diesem zu viel Nähe zu Clemens Tönnies vorwarf. Der Beirat und Clemens Tönnies hatten eine vorzeitige Trennung aber verhindert. Nun ließ Robert Tönnies den Vertrag des Managers auslaufen. Zwischenzeitliche Überlegungen von Clemens Tönnies, Ruff auf anderem Wege weiter im Konzern zu beschäftigen, ließen sich letztlich offensichtlich nicht realisieren.
Clemens Tönnies dankte Ruff in einer internen Mitteilung "für sein außerordentliches Engagement in den vergangenen Jahren". Ruffs Aufgaben in den Bereichen Logistik, technischer Einkauf und Personal sollen bis auf Weiteres auf die verbliebenen Geschäftsführer verteilt werden.
Auch der zweite von Robert Tönnies bestellte Geschäftsführer ist bereits seit längerem nicht mehr aktiv: Der für den Finanzbereich zuständige Dr. Stefan Gros wurde nach wenigen Monaten von seinen Aufgaben entbunden. Schon im Herbst 2018 war es zur vorzeitigen Trennung von Gros' Vorgänger Reinhard Quante gekommen. Ihm war von der Seite von Clemens Tönnies ein Vertrauensbruch vorgeworfen worden. Quante habe vertrauliche Unterlagen weitergeleitet, hieß es zur Begründung. Der geschasste Geschäftsführer klagte am Landgericht Bielefeld. Das bestätigte zwar die Abberufung, verurteilte den Konzern aber dazu, den Manager bis zum Auslaufen des Vertrags im November 2020 weiterzubezahlen.
Neffe und Onkel streiten seit Jahren um die Macht im Fleischkonzern - aktuell läuft eine Schiedsklage. Beide hatten zwar 2017 nach einem jahrelang erbittert geführten Rechtsstreit einen Friedensvertrag geschlossen. Doch der hielt nicht lange. Robert Tönnies reichte im Sommer 2019 eine Schiedsklage ein - mit dem Ziel der Trennung vom Onkel und dessen Sohn Maximilian Tönnies, die zusammen die anderen 50 Prozent am Fleischkonzern halten. Das Verfahren läuft vor - zum Sachstand ist derzeit nichts zu hören.
Derweil belasten den Konzern die Auswirkungen der Corona-Krise und der Afrikanischen Schweinepest. Im Juni musste die Produktion am Stammsitz für vier Wochen ruhen, nachdem es zu massenhaften Coronafällen in der Belegschaft gekommen war. Der Betrieb konnte erst nach aufwändigen zusätzlichen Schutzmaßnahmen wieder aufgenommen werden. Der Aufwand und Schaden soll sich auf eine mittlere zweistellige Millionensumme belaufen. Wegen der Afrikanischen Schweinepest besteht zudem ein Exportverbot von deutschen Standorten in den wichtigen Auslandsmarkt China. Angesichts dieser Belastungen scheint es möglich, dass der Konzern in diesem Jahr in die Verlustzone rutscht. Ein Konzernsprecher sagte jüngst, dass das Schlussquartal abzuwarten sei.
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Chef vom Dienst Nachrichten
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/66306/4750098
OTS: Westfalen-Blatt
Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
754641
weitere Artikel:
- Galaxy Digital kündigt eine Primärkapitalfinanzierung in Höhe von 50 Millionen US-Dollar an, um das weitere Wachstum im Bereich der institutionellen Dienstleistungen voranzutreiben New York (ots/PRNewswire) - Zu den Investoren gehören Slate Path Capital LP, CI Investments, NZ Funds und Corriente Advisors, neben anderen institutionellen Investoren, die sich zu einer PIPE (Private Investment in Public Equity) von 50 Millionen US-Dollar verpflichtet haben
/NICHT ZUR VERTEILUNG AN NACHRICHTENÜBERMITTLUNGSDIENSTE DER VEREINIGTEN STAATEN ODER ZUR VERBREITUNG IN DEN VEREINIGTEN STAATEN./
Galaxy Digital Holdings Ltd. (TSX: GLXY) ("Galaxy Digital" oder das "Unternehmen"), das über die LP-Geschäfte von Galaxy Digital Holdings mehr...
- Immobilienmakler FREITAG setzen erfolgreich auf Künstliche Intelligenz in der Objekt- & Kundenakquise (FOTO) München/Starnberg (ots) - Die Immobilienmakler der Kanzlei FREITAG (https://www.xn--immobilienmakler-mnchen-starnberg-8pd.de) aus München und Starnberg setzen erfolgreich auf Künstliche Intelligenz, um Neukunden zu akquirieren und treffen ähnlich wie die smarten Systeme der deutschen Polizei auf vergleichbare technische KI-Hilfsmittel.
In Zusammenarbeit mit dem Team der KI-Experten von IT Boltwise (https://www.it-boltwise.de) , entwickelten die Immobilienmakler FREITAG ein intelligentes System zur Erkennung von Immobilien, welche bald zur Veräußerung mehr...
- Ökonom Felbermayr: "Lockdown wird teurer, als er sein müsste" Berlin (ots) - Die Entscheidung, den Lockdown bundesweit zu verhängen, hat nach Ansicht von Ökonom Gabriel Felbermayr Nebenwirkungen: "Das macht den Lockdown teurer, als er sein müsste", sagt der Chef des Instituts für Weltwirtschaft (IfW) im Interview mit dem Tagesspiegel (Montagausgabe). "Deutschland ist ein großes Land. Wir haben die Vorteile des Föderalismus, nutzen sie in dieser Situation aber nicht", sagt er. "Da ist es nicht nachvollziehbar, dass man Kommunen mit sehr unterschiedlichen Infektionszahlen gleichbehandelt."
Auch wünscht er mehr...
- Union, SPD und Grüne lehnen neue Pauschale fürs Homeoffice ab Berlin (ots) - Die Hoffnung vieler Arbeitnehmer, ihre Arbeitsecke im Homeoffice von der Steuer absetzen zu können, droht zu platzen. Union, SPD und Grüne leisten Widerstand gegen die von Gewerkschaften, Steuerexperten und der FDP vorgeschlagene Homeoffice-Pauschale. Sie könne "dem Verkäufer, der Erzieherin und der Krankenschwester nicht erklären, warum sie leer ausgehen", sagte die finanzpolitische Sprecherin der Unions-Bundestagsfraktion, Antje Tillmann, dem "Tagesspiegel am Sonntag". "Viele der kleinen Leute arbeiten in Jobs, in denen sie gar mehr...
- NRW-Konzerne setzen im Zusammenhang mit Lockdown wieder mehr auf Homeoffice Düsseldorf (ots) - Nachdem der Staat die Unternehmen dazu aufforderte, wegen der steigenden Pandemiefälle wieder mehr auf Homeoffice zu setzen, schicken die meisten Konzerne in NRW tatsächlich wieder deutlich mehr Mitarbeiter ins Heimbüro. Das zeigt eine Umfrage der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Montag) bei den 15 Unternehmen Bayer, Eon, Ergo, Evonik, Henkel, Lanxess, LEG, Metro, Post, RWE, Targobank, Telekom, Thyssenkrupp, Uniper und Vodafone. Kein Unternehmen hat weniger als die Hälfte der Mitarbeiter im Homeoffice, berichten die Unternehmen. mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|