Das Chaos ist perfekt / Kommentar von Isabell Jürgens zu Mieten
Geschrieben am 09-11-2020 |
Berlin (ots) - Kurzform: Während noch völlig ungewiss ist, ob der Mietendeckel vor dem Bundesverfassungsgericht Bestand haben wird oder nicht, zeichnen sich erste Auswirkungen bereits deutlich ab. Mietverträge, die nach dem 23. Februar neue Mietverträge abgeschlossen wurden, weisen in der Regel zwei Mieten aus: die Deckel- und die sogenannte Schattenmiete, die gerade in den Innenstädten oft doppelt so hoch ist wie die Deckelmiete. Beunruhigend ist ferner, dass Vermieter offenbar teils völlig absurd hohe Schattenmieten aufrufen - wohl in der Annahme, dass nach dem Mietendeckel gar keine Regulierungen auf dem Berliner Wohnungsmarkt mehr gelten. Das Chaos ist wirklich perfekt.
Der vollständige Kommentar: Während noch völlig ungewiss ist, ob der Mietendeckel vor dem Bundesverfassungsgericht Bestand haben wird oder nicht, zeichnen sich erste Auswirkungen bereits deutlich ab. Dadurch, dass die Mieten eingefroren sind und ab 23. November teils abgesenkt werden müssen, wächst die Kluft zu den Preisen im Neubau, die ja bekanntlich vom Mietendeckel ausgenommen sind. Während die Deckelmieten in der Regel zwischen sieben und acht Euro je Quadratmeter (kalt) liegen, wird im Neubau ausweislich der IVD-Preisdatenbank mit durchschnittlich 12,25 bis 14 Euro pro Quadratmeter fast doppelt so viel verlangt. Für dieses Segment ein echtes Problem: Denn wer ist schon bereit, so viel Geld für eine Wohnung womöglich am Stadtrand zu bezahlen, wenn er im Gründerzeit-Altbau in einer Kudamm-Nebenstraße für die Hälfte wohnen kann. Zumindest theoretisch: Tatsächlich ist eine solche Altbau-Innenstadt-Perle natürlich nur dann ein Schnäppchen, wenn denn der Plan des rot-rot-grünen Senats aufgeht und die staatlich verordnete Regelmiete von den obersten Richtern im kommenden Jahr tatsächlich bestätigt wird. Ansonsten kann ein böses Erwachen folgen, denn dann sehen sich Mieter mit meist erheblichen Nachzahlungen konfrontiert.
Zuerst haben das nur diejenigen Berliner zu spüren bekommen, die nach dem 23. Februar neue Mietverträge abgeschlossen haben. Diese weisen in der Regel zwei Mieten aus: die Deckel- und die sogenannte Schattenmiete, die gerade in den Innenstädten oft doppelt so hoch ist wie die Deckelmiete. Beunruhigend ist ferner, dass Vermieter offenbar teils völlig absurd hohe Schattenmieten aufrufen - wohl in der Annahme, dass nach dem Mietendeckel gar keine Regulierungen auf dem Berliner Wohnungsmarkt mehr gelten. Das Chaos ist wirklich perfekt.
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