(Registrieren)

NABU zum EU-Wiederaufbauprogramm: Klima- und Naturschutz auf halbem Weg stehen geblieben / Krüger: Keine Vorgaben zur Renaturierung von Wäldern und Mooren

Geschrieben am 10-11-2020

Brüssel (ots) - Mit einem milliardenschweren Konjunkturprogramm will die EU den Weg aus der Corona-Krise finden. Haushalts- und Wirtschaftsausschuss des Europäischen Parlaments haben heute über ein Investitionsprogramm in Höhe von 672,5 Milliarden Euro abgestimmt. Dazu NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger:

"Das Europäische Parlament hat heute seine Position zum EU-Wiederaufbauprogramm vorläufig fixiert. Die Chance, durch Investitionen in Klima- und Naturschutz eine grüne Gesundung des Kontinents einzuleiten, wurde dabei nicht konsequent genutzt. Zwar sollen nach dem Willen der Parlamentarier immerhin 40 Prozent des Investitionspakets in die Bereiche Klima- und Umweltschutz gehen. Es fehlen jedoch weiterhin klare Vorgaben für Investitionen in die Renaturierung von Ökosystemen. Damit würde es für die EU-Regierungen freiwillig bleiben, ob sie EU-Fördergelder für den Schutz oder die Wiederherstellung von Mooren, Flüssen, Wäldern und Meeresgebieten ausgeben. Angesichts des großen Finanzierungsdefizits und der positiven Auswirkungen solcher Renaturierungen auf den Klimaschutz und die regionale Wirtschaftskraft ist das eine fahrlässig verpasste Chance."

Auch zu einem Ausschluss umweltschädlicher Subventionen aus dem Wiederaufbaufonds, etwa für fossile Energieträger, konnte sich das Parlament nicht durchringen. So könnten Mitgliedstaaten europäische Steuergelder z.B. für Investitionen in Infrastrukturen für Erdgas verwenden. "Das würde uns auf Jahrzehnte vom Ziel der Klimaneutralität entfernen. Statt auf diese Scheinlösung für den Klimaschutz zu setzen, sollte dieses Geld direkt in den nachhaltigen Ausbau erneuerbarer Energien gehen", kritisiert Krüger.

Das Parlament muss sich nun im Rahmen des sogenannten Trilog mit dem Ministerrat und der Kommission auf eine gemeinsame Position zum EU-Aufbauprogramm einigen. Die Mitgliedstaaten müssen ihre nationalen Wiederaufbaupläne bis April 2021 bei der EU-Kommission vorlegen.

Hintergrund: https://www.nabu.de/news/2020/10/28876.html

Mehr Infos & Pressefotos: www.NABU.de/presse (http://www.nabu.de/presse)

Pressekontakt:

Raphael Weyland, Leiter NABU-Büro Brüssel
Tel: +32 487 457 191, mailto:raphael.weyland@nabu.de

NABU-Pressestelle Silvia Teich | Katrin Jetzlsperger | Julian Bethke
Tel. +49(0)30.28 49 84, 1588, -1534, - 1538
E-Mail: mailto:presse@NABU.de

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/6347/4758305
OTS: NABU

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

755899

weitere Artikel:
  • phoenix interview: Manfred Weber (EVP): EU-Verträge über Corona-Impfstoff werden heute unterschrieben Bonn/ Wildenberg (ots) - Die Europäische Union will sich ihren Anteil am Corona-Impfstoff der Pharmafirmen Biontech und Pfizer sichern. Im phoenix Interview sagte der CSU-Politiker und Vorsitzende der EVP-Fraktion im Europäischen Parlament, Manfred Weber: "Ich kann Entwarnung geben: Die Verträge werden in den nächsten Stunden unterschrieben und dann auch durch die Kommissionsbeschlüsse morgen rechtlich verankert werden." Zuvor hatte Bundes-Gesundheitsminister Jens Spahn gefordert, die EU müsse möglichst schnell Verträge abschließen, damit nicht mehr...

  • Wir brauchen ein soziales Europa schon 2020 Berlin (ots) - Anlässlich der heutigen Paneldiskussion "Ein starkes soziales Europa für einen gerechten Übergang" in der Vertretung der Europäischen Kommission erklärt SoVD-Vizepräsidentin Ursula Engelen-Kefer: "In Zeiten der Corona-Pandemie ist ein soziales Europa wichtiger denn je. Wenn wir nicht handeln, wird sich die soziale Lage in den einzelnen EU-Ländern weiter verschärfen und eine tiefe gesellschaftliche Spaltung ist nicht mehr zu verhindern. Schon jetzt geraten immer mehr Menschen ins gesellschaftliche Abseits. Ursula Engelen Kefer mehr...

  • NABU: EU-Kommission muss auch beim GAP-Beschluss Green-Deal-Ziele umsetzen / Reform zur EU-Agrarpolitik geht in die letzte Verhandlungsrunde - Die Europäische Kommission ist nun gefordert Berlin/Brüssel (ots) - Das Europäische Parlament, die EU-Landwirtschaftsministerinnen und -minister und die Europäische Kommission verhandeln beim sogenannten Trilog ab heute über die Gemeinsame Agrarpolitik in Europa (GAP). In den kommenden Wochen werden die Vertreterinnen und Vertreter der drei Institutionen versuchen, sich auf einen Kompromisstext zu einigen, nachdem Rat und Parlament bereits im Oktober ihre jeweiligen Positionen festgelegt haben. NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger fordert die EU-Kommission zu entschiedenem Verhandeln auf: mehr...

  • EU-Handelspolitik / Europa muss mit der nächsten US-Administration die WTO reformieren Berlin (ots) - Die Welthandelsorganisation (WTO) ist für die Exportnation Deutschland außerordentlich wichtig. Ihr verdanken wir u.a. niedrige Zölle und faire Wettbewerbsbedingungen auf den Weltmärkten für Produkte aus Deutschland. Die jährlichen Wohlfahrtsgewinne werden auf 66 Milliarden US-Dollar allein für Deutschland geschätzt, global auf über 850 Milliarden US-Dollar. So wird u.a. der Handel mit China und den USA nach WTO-Regeln abgewickelt. Doch ausgerechnet die USA haben in den vergangenen Jahren die Arbeit der WTO erheblich behindert. Mit mehr...

  • Hardt: Waffenstillstand in Bergkarabach muss nun halten Berlin (ots) - Humanitäre Hilfe ist wichtigstes Gebot der Stunde Zum Ende der Kampfhandlungen in der Region Bergkarabach erklärt der außenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Jürgen Hardt: "Die CDU/CSU - Bundestagsfraktion begrüßt die Vereinbarung über das Ende aller Kampfhandlungen in der Region Bergkarabach. Es ist ein wichtiges Signal, dass nach dem Tod Tausender Soldaten und Zivilisten sowie der Flucht zehntausender Armenier endlich die Waffen schweigen. Die Waffenruhe bietet zum ersten Mal seit vielen Wochen die Gelegenheit, mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht