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Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte im September 2020: -6,0 % gegenüber September 2019 / Preise für Schweinefleisch sinken deutlich, Frühjahrstrockenheit lässt Getreidepreise steigen

Geschrieben am 12-11-2020

WIESBADEN (ots) - Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte, September 2020

-1,4 % zum Vormonat

-6,0 % zum Vorjahresmonat

Die Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte waren im September 2020 um 6,0 % niedriger als im September 2019. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, sanken sie gegenüber dem Vormonat August 2020 um 1,4 %.

Preise für tierische Erzeugnisse um fast 10 % gesunken

Die Preise für tierische Erzeugnisse gingen im September 2020 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 9,9 % zurück. So stark waren sie zuletzt im Mai 2016 gesunken. Der Rückgang kommt vor allem durch die anhaltend sinkenden Preise für Schweinefleisch zustande, die binnen Jahresfrist um 25,6 % zurückgingen (August 2020 gegenüber August 2019: -19,4 %). Hier liegt ein Zusammenhang zu den Corona-bedingten Einschränkungen in der Gastronomie nahe, die zu einer geringeren Nachfrage nach Schweinefleisch geführt haben dürfte. Zudem erreichte die Schweinepest im September 2020 auch Deutschland und wirkte sich auf Angebot und Nachfrage und damit auf die Preise für Schweinefleisch aus.

Die Preise für Schafe und Ziegen stiegen dagegen von September 2019 bis September 2020 um 17,6 % (August 2020 gegenüber August 2019: +24,2 %).

Preise für pflanzliche Erzeugnisse um 1 % gestiegen

Im Gegensatz zu den tierischen Erzeugnissen stiegen die Preise für pflanzliche Erzeugnisse im September 2020 gegenüber dem Vorjahresmonat um 1,0 %. Damit lagen sie erstmals seit Juli 2019 leicht im Plus. Der Anstieg ist vor allem durch den um 7,7 % höheren Preis für Getreide (insbesondere Brotweizen und Körnermais) bestimmt. Dabei ist davon auszugehen, dass sich das Angebot im September 2020 aufgrund von Ernteausfällen infolge der Frühjahrstrockenheit verknappt hat. Auch bei den Erzeugnissen des Gemüse- und Gartenbaus kam es zu Preissteigerungen: Sie lagen im September 2020 um 3,0 % höher als im September 2019. Vor allem stiegen die Erzeugerpreise für Gurken (+28,9 %) und Champignons (+15,3 %).

Für Speisekartoffeln hingegen sinken die Preise bereits seit einigen Monaten: Im September 2020 waren sie 41,9 % billiger als im Vorjahresmonat. Dies ist zum einen auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie zurückzuführen, da auch hier Absatzmöglichkeiten an die Gastronomie eingebrochen sind. Das dadurch entstandene Überangebot wurde durch das Eintreffen der neuen Kartoffelernte noch verstärkt, was insgesamt zu einem deutlichen Rückgang der Preise führte.

Methodische Hinweise:

Der Index der Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte misst die Entwicklung der Verkaufspreise der Landwirtschaft in Deutschland und zeigt damit die Preisentwicklungen auf der ersten Wirtschaftsstufe.

Detaillierte Informationen zur Statistik des Erzeugerpreisindex landwirtschaftlicher Produkte enthält die Fachserie 17 Reihe 1.

Die vollständigen Jahres-, Wirtschaftsjahres- und Monatsergebnisse der Erzeugerpreise für landwirtschaftliche Produkte können in der Datenbank GENESIS-Online über die Tabellen 61211-0001 bis 61211-0003 abgerufen werden.

Die vollständige Pressemitteilung sowie weitere Informationen und Funktionen sind im Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter https://www.destatis.de/pressemitteilungen zu finden.

Weitere Auskünfte:

Agrarpreise,

Telefon: +49 (0) 611 / 75 20 78

www.destatis.de/kontakt

Pressekontakt:

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt

Pressestelle

Telefon: +49 611-75 34 44
www.destatis.de/kontakt

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/32102/4760361
OTS: Statistisches Bundesamt

Original-Content von: Statistisches Bundesamt, übermittelt durch news aktuell


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