Risiko Gehaltssystem
Geschrieben am 24-10-2007 |
Frankfurt am Main (ots) -
Damit deutsche Unternehmen im Wettbewerb um die besten Köpfe Schritt halten können, müssen sie sich von den klassischen Entgeltmodellen verabschieden
Märkte und deren Rahmenbedingungen verändern sich rasant schnell. Unternehmen reagieren mit neuen Strategien und Reorganisation ihrer Strukturen. Ihr Personal entlohnen gerade deutsche Unternehmen aber immer noch zu häufig nach alter Väter Sitte. Die nicht mehr zeitgemäßen Entgeltsysteme bezahlen sie jetzt mit teilweise gravierenden Wettbewerbsnachteilen.
Fax, Handy, E-Mail - kaum ein anderer Dreiklang steht so für einen schnellen Wandel. Nicht so auffällig, aber genauso rasant verändern sich Märkte und deren Rahmenbedingungen. "Die Firmenlenker haben ihre Strategie und Organisation schnell angepasst", urteilt Helge Benz, Experte für Vergütungsmanagement bei der Unternehmensberatung Hay Group mit Sitz in Frankfurt. Gerade deutsche Unternehmen haben es aber versäumt, gleichzeitig ihre Entgeltsysteme auf Vordermann zu bringen und strategisch neu auszurichten. "Das büßen sie jetzt mit Wettbewerbsnachteilen." Die Gefahr: Qualifizierte und vor allem gesuchte Fachkräfte bleiben weg, weil sie besondere Entlohnungsformen und Gehaltshöhen fordern, die ihnen in deutschen Unternehmen oftmals nicht gewährt werden können - die Entgeltsysteme sind dazu nicht flexibel genug.
Der Experte rät daher Unternehmen, Vergütung wesentlich strategischer auszurichten und an immer stärker diversifizierte Belegschaften anzupassen. "Die Firmen müssen Entlohnungsmodelle entwickeln, die zu der Art und Weise passen, in denen sich Unternehmen, Mitarbeiter und Gesellschaft verändern." Die Umstellung ist zwingend, weil der klassische Arbeitsplatz mit seiner engen Aufgabenbeschreibung ausgedient hat. "Mitarbeiter füllen heute breit definierte Rollen aus und haben generelle Verantwortungsbereiche, die sie flexibel und gemeinsam mit anderen ausfüllen", so Benz. Gleichzeitig ist Arbeit heute eine temporäre Beziehung geworden, in der die Beschäftigten versuchen, ihre Kompensation zu maximieren und gleichzeitig ihre Fähigkeiten zu erweitern - ohne ausgeprägte Unternehmensloyalität. Weil das Modell "Ein Entgeltsystem für alle" nicht mehr funktioniert, kann das Unternehmen an drei Punkten strategische Weichenstellungen vornehmen: Bei den Mitarbeitern durch die Steuerung ihrer Kompetenzen und ihrer Arbeitsergebnisse, und bei den Entgeltsystemen durch zielgruppengerecht individualisierte Ausrichtung.
Der erste Ansatz heißt "Entlohne die Person". Unternehmen sollten die Kompetenzen der Mitarbeiter honorieren und diese motivieren und ermutigen, sich die passenden strategiekonformen Fähigkeiten anzueignen. Das schafft eine lernende Organisation, die Humankapital aufbaut und an das Unternehmen langfristig bindet. Darauf baut der zweite Ansatz auf: "Belohne die Arbeitsergebnisse". Die aus der übergeordneten Unternehmensstrategie abgeleiteten Ergebnisse muss der Chef detailliert festlegen - und das Erreichen oder Nichterreichen messen. Vorgesetzte müssen bei einem solchen "Arbeitsergebnis-Management" mit ihren Mitarbeitern über deren Anteil am geforderten Wertschöpfungsbeitrag reden. "Damit wird auch auf der untersten organisatorischen Ebene eine enge Verzahnung von Unternehmensstrategie und Humankapital sichergestellt", erklärt Benz. Zu guter Letzt heißt das Gebot der Stunde: "Individualisiere das Entgeltsystem". Das "One-Size-Fits-All"-Prinzip, bei dem Unternehmen alle Mitarbeiter nach einem einheitlichen Entgeltsystem bezahlen, funktioniert nicht mehr. "Die Alternative heißt, für die jeweiligen Gruppen ein auf ihre Arbeitsprozesse, Anforderungen und Einflussmöglichkeiten zugeschnittenes Entgeltsystem zu entwickeln - dies gilt besonders für die variable Vergütung", ist Helge Benz überzeugt.
Generell lassen sich diese strategischen Ansätze auf jedes Unternehmen übertragen. Das sollte behutsam geschehen. "Sie passen natürlich nicht alle gleichermaßen auf alle denkbaren Unternehmenssituationen", warnt Benz. Aber sie sind der erste Schritt hin zu der Entwicklung eines Entgeltsystems, das langfristig zum Managementstil, zur Organisations- und Mitarbeiterstruktur und zur Unternehmensstrategie passt. Benz: "Unternehmen schaffen damit ein Fundament, das auch die dynamische Anpassung an zukünftige Veränderungen zulässt."
Originaltext: Hay Group Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66526 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66526.rss2
Pressekontakt: markenzeichen Bodo Bimboese Tel.: 069-710 4880-10 Fax: 069-710 4880-79 haygroup@markenzeichen.eu
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
100042
weitere Artikel:
- Neuer Kommunikationskanal von MAAWG verstärkt die Fähigkeit der Branche, auf Missbrauch zu reagieren San Francisco (ots/PRNewswire) - Die Messaging Anti-Abuse Working Group, die fast eine Milliarde Mailboxen einiger der grössten Netzwerkbetreiber weltweit repräsentiert, hat die MAAWG Abuse Contact Database (MAAWG Kontaktdatenbank für Missbrauch) als neuen Online-Kommunikationskanal eingeführt, um die Zusammenarbeit zwischen Service-Providern, Massensendern und E-Mail-Anbietern in der Branche zu verbessern. Die Datenbank mit E-Mail-Kontakten bietet MAAWG-Mitgliedern direkten Zugang zur geeigneten Person bei anderen MAAWG-Unternehmen, die mehr...
- Sieben Lebensversicherer schaffen beim Unternehmensrating die Bestnote Köln (ots) - Neues Rating in 'Capital' erstmals mit Krisencheck / Experten prognostizieren höhere Ausschüttungen für die Versicherten Im Qualitätswettbewerb der Lebensversicherer behaupten sieben Gesellschaften ihren Spitzenplatz. Allianz, Asstel, Debeka, Europa, Neue BBV, R+V sowie Volkswohl Bund punkteten mit Bestleistungen bei wirtschaftlichem Erfolg und Finanzsicherheit im neuen Unternehmensrating, das das Analysehaus Morgen & Morgen (M&M) exklusiv für das Wirtschaftsmagazin 'Capital' ermittelte (Heft 23/2007, EVT 25.Oktober). mehr...
- Nachrichten aus Berlin (1751) - EuRo Info Centre der Berlin Partner vernetzt Unternehmen der Recycling-Wirtschaft auf der Kooperationsbörse PAVE Berlin2007 Berlin (ots) - Das EuRo Info Centre ERIC BERLIN in der Berlin Partner GmbH und das Technologiezentrum Warnemünde e.V. laden im Umweltforum Berlin vom 3. bis 5. Dezember zur internationalen Kontaktbörse PAVE Berlin2007 für Abfallwirtschaft und der Recycling-Branche ein. Auf der PAVE Berlin2007, die im Rahmen der EU-Projektreihe Partner Events in Europe (PAVE) veranstaltet wird, werden sich über 150 Unternehmen und Forschungseinrichtungen des Entsorgungs- und Recycling-Sektors aus mehr als 15 europäischen Ländern treffen, um ihre internationale mehr...
- Wirtschaftswachstum - Reformpolitik hat den Aufschwung gestärkt Köln (ots) - - Querverweis: Ein Dokument liegt in der digitalen Pressemappe zum Download vor und ist unter http://www.presseportal.de/dokumente abrufbar - Die reformpolitischen Maßnahmen der vergangenen Jahre haben die Wachstumsrate der deutschen Volkswirtschaft um 1,2 Prozentpunkte angehoben - und somit zu einem Drittel zur Wachstumsbeschleunigung auf rund 3 Prozent im Jahr 2006 beigetragen. Dies folgt aus einem Gutachten, das das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft mehr...
- Berufungsgericht Paris entscheidet über Vertriebsrechte für Gilead-Produkte in der Schweiz Genf (ots) - TRB CHEMEDICA INTERNATIONAL S. A. hat im Streit über die Schweizer Vertriebsrechte an den Produkten Viread(TM), Hepsera(TM), Truvada(TM) und Emtriva(TM) gegen GILEAD SCIENCE LIMITED rechtliche Schritte eingeleitet. TRB CHEMEDICA INTERNATIONAL, ein kleines, in der Pharmabranche tätiges Schweizer Familienunternehmen mit Sitz in Genf, erhielt 2003 von GILEAD im Einklang das Zugeständnis an den Marktzulassungen und den entsprechenden Krankenkassenrückvergütungen sowie das Exklusivrecht zum Vertrieb der Produkte in der Schweiz. mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|