Sind Stammzellen ein Segen oder Fluch? / Münchener Onkologe Dr. Ulrich Kübler nimmt Stellung
Geschrieben am 25-10-2007 |
München (ots) - Angesichts der steigenden Zahl von Krebserkrankungen und der Diskussion um das Für und Wider der Stammzellen-Therapie bezog der Münchener Onkologe Dr. Ulrich Kübler Stellung im Gespräch mit Fachjournalisten.
"Stammzellen haben zwei Seiten: Ohne embryonale Stammzellen ist die menschliche Entwicklung nicht möglich, auch nicht die eines Krebses", resümierte Kübler. So gelten die Stammzellen einerseits als die "Saat des Bösen", wenn sie Krebs und Metastasen auslösen und einer Chemo- und Strahlentherapie trotzen. Andererseits würden sie zum "Heiligen Gral der Embryologie" erkoren, der mit Hilfe von Stichtagsregelungen der Embryonenforschung zugänglich gemacht werden soll, da er den Sieg über Krankheit und Tod verspricht. Küblers Forschung hat gezeigt, dass der gefährliche Teil der Tumore die so genannten Tumor-Stammzellen sind, in denen die intrazelluläre Kommunikation und die mitochondriale Atmung gestört ist.
Diagnostisch ist es nun entscheidend, die Zahl der Tumor-Stammzellen in der Blutbahn zu kennen und dann die zellulären Signalübertragungswege zu charakterisieren. Somit kann man Krebs als ein Kommunikationsproblem bezeichnen, entstehend durch Verlust der chromosomalen Integrität, denn Tumor-Stammzellen zeigen einen Verlust der Wachstumshemmung, einen Verlust der Apoptosefähigkeit und die Akquirierung der Neo-Angiogenese-Fähigkeit. Darüber hinaus können sie den Sauerstoff nicht mehr nutzen und gewinnen ihre Energie statt durch oxidative Phosphorylierung durch eine so genannte anaerobe Glykolyse. Tumor-Stammzellen bilden Laktat, auch Milchsäure genannt, was die Abtötung dieser Zellen durch natürliche Killerzellen unter natürlichen Bedingungen verhindert.
Ulrich Kübler hat jedoch einen Weg gefunden, natürliche Killerzellen gegen Laktat resistent zu machen. Darüber hinaus setzt er bei der Beeinflussung der Tumor-Stammzellen auch auf die Blockade von Phosphorylierungen innerhalb der Signalwege durch Kinase-Inhibitoren. Phosphorylierungen stellen die vorherrschende Strategie zur Aktivitätskontrolle von Proteinen innerhalb der Tumorzelle dar. "Wir sind auf dem Wege zu einer wirkungsvollen Krebstherapie schon weiter als die klassische Medizin glauben mag", resümierte der Münchener Onkologe.
Originaltext: Dr. Kübler GmbH Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66033 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66033.rss2
Pressekontakt: Praxisklinik Dr. med. Ulrich Kübler Siebertstraße 6 D-81675 München www.kueblergmbh.com info@kueblergmbh.com Tel. +49/89/474015
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