Marcus Ehning und Sandro Boy auf Punktejagd in der RIDERS TOUR

Hannover (ots) - "Ich habe es auf den letzten Sprung zu beinahe
etwas übertrieben. Wenn Sandro Boy mich in diesem Moment im Stich
gelassen hätte, wäre ich in die Zuschauer geflogen", bedankte sich
Marcus Ehning (Borken) nach seinem Siegesritt im Großen Preis von
Hannover bei seinen 14-jährigen Hengst. In der Siegerrunde der besten
zehn Reiter aus dem Umlauf legte das Erfolgspaar vielleicht keine
technisch perfekte, aber schnelle und kraftvolle Runde hin und
sicherte sich in 33,03 Sekunden den ersten Platz, 30.000 Euro
Siegprämie und 20 Punkte für die RIDERS TOUR Wertung. Nur acht
Hundertstel fehlten seiner Mannschaftskollegin und Europameisterin
Meredith Michaels-Beerbaum (Thedinghausen), um sich mit einem Erfolg
bei den GERMAN CLASSICS vor dem Finale bei den Munich Indoors an die
Spitze der Gesamtwertung zu schieben. Ihr Weltcup-Partner Checkmate
blieb zwar ebenfalls fehlerlos, aber halt einen hauch langsamer als
Ehnings Hengst, der auch schon auf einige - ebenfalls unter seinem
Reiter erfolgreiche - Nachkommen verweisen kann. "Ich musste heute
als erste Starterin antreten, da ich es gestern nicht unter die
besten 36 Reiter in der Qualifikationsprüfung geschafft habe. So
durfte ich als Weltranglisten-Erste zwar im Großen Preis mitreiten,
musste aber eben an den Anfang. Das ist immer etwas schwerer, als
wenn man schon ein paar Ritte gesehen hat und merkt, wo vielleicht
noch Tücken im Parcours lauern", erklärte die 37-Jährige. Doch
Checkmate machte es der Konkurrenz vor: Hoch und weit, dann ist auch
der diesmal hoch und weit gebaute Parcours von Frank Rothenberger
kein Problem.

Frühmann, Beerbaum und Ahlmann bleiben ohne Punkte ¬- aber im
Rennen

Für den Führenden der RIDERS TOUR-Wertung Thomas Frühmann lief bei
den GERMAN CLASSICS nicht alles nach Wunsch. Schon in der
Qualifikationswertung musste der Rider of the Year einen Abwurf mit
seinem Spitzenpferd The Sixth Sense hinnehmen und auch im Grand Prix
rollte wieder eine Stange aus der Auflage. "Das war wahrscheinlich
eher mein Fehler. Sixth Sense war voll konzentriert und sehr gut
drauf, aber da hat die Distanz nicht ganz gepasst", urteilte der
Österreicher etwas enttäuscht. Bis kurz vor Schluss durfte Frühmann
dann noch bangen, ob er es als schnellster Vierfehler-Reiter doch
noch in die Siegerrunde schafft, aber fehlerlose Ritte von Alois
Pollmann-Schweckhorst und Carsten-Otto Nagel begruben die Hoffnung,
bei den GERMAN CLASSICS den Vorsprung auf seine Verfolger weiter
ausbauen zu können. Doch etwas Glück spielte am Ende dann doch mit:
Auch Ludger Beerbaum musste mit seinem Enorm zwei Abwürfe hinnehmen.
"Er hat mich einfach hängen lassen. Ich werde mir das Video meines
Rittes noch einmal anschauen und analysieren was da los war",
erklärte der dreifache RIDERS TOUR-Sieger - auch mit Hinsicht auf das
Finale in München, bei dem er noch einmal Angreifen möchte. Auch
Christian Ahlmann hatte Probleme mit seinem Championatspferd Cöster,
das die Umstellung von der Grünen Saison in die Halle noch nicht ganz
verdaut hatte. Drei Abwürfe und eine Verweigerung ließen den
Mannschafts-Zweiten der EM auf Platz 27 abrutschen.

Entscheidung fällt erst in München

Doch so ist und bleibt es spannend in der RIDERS TOUR. Durch
seinen Sieg im Hannover Grand Prix, der Hauptprüfung der GERMAN
CLASSICS und Wertungsprüfung für die RIDERS TOUR, katapultierte sich
Marcus Ehning vom 23. auf den fünften Platz der Gesamtwertung. Das
zeigt wie dicht die Spitze in diesem Jahr zusammen ist. "Von den
ersten Sechs kann noch jeder gewinnen. Wir wissen wie schnell das
gehen kann", beurteilte Meredith Michaels-Beerbaum das Kopf an
Kopf-Rennen der Favoriten. Nur sechs Punkte trennen sie und ihren
Schwager Ludger Beerbaum vom immer noch Führenden Thomas Frühmann.
Für Christian Ahlmann und Marcus Ehning ist das Rennen von Position
Vier und Fünf ebenfalls noch offen. Und auch die in Hannover im
Großen Preis drittplatzierten Gilbert Böckmann (Lastrup) und Andreas
Knippling (Stadthagen) können mit 28 bzw. 23 Punkten noch an der
Vergabe des Preisgeldes von insgesamt 510.000 Euro bei den Munich
Indoors ein Wörtchen mitreden. Selbst bei Alois Pollmann-Schweckhorst
(Mühlen), der bei den GERMAN CLASSICS die Qualifikationsprüfung
gewinnen und einen hervorragenden fünften Platz mit Nachwuchspferd
Lord Luis erreiten konnte, ist nun der Kampfgeist erwacht: "Ich
konnte mich jetzt doch noch um drei Plätze auf den siebten Rang
verbessern. Auch wenn ich den Titel Rider of the Year wohl nicht mehr
bekommen werde, einen der Preisschecks der ersten Fünf hätte ich
jetzt doch gerne". Seine neuer Chef und Turnierveranstalter Paul
Schockemöhle wird das gerne hören. Denn nach dem Besucherrekord mit
38.600 Zuschauern bei den GERMAN CLASSICS wäre ein Erfolg seines
"Jockeys" bei "seiner" RIDERS TOUR für den geschäftsführenden
Gesellschafter und Initiator der renommierten Serie ein schöner
Jahresabschluss.

Ergebnisse:

Hannover Grand Prix
Internationales Springen mit Siegerrunde
Wertungsprüfung für die RIDERS TOUR 2007

1. Marcus Ehning (Borken) mit Sandro Boy 0 Fehler/ 33,03 Sekunden
2. Meredith Michaels-Beerbaum (Thedinghausen) mit Checkmate 0/ 33,86
3. Gilbert Böckmann (Lastrup) mit HGF Can fly 0/35,63
4. Andreas Knippling (Stadthagen) mit Neolisto van het Mierenhof
0/35,63
5. Alois Pollmann-Schweckhorst (Mühlen) mit Lord Luis 0/ 36,27
6. Oliver Lazarus (Riesenbeck) mit Crocket 0/36,43

Punktestand nach der fünften von sechs Etappen der RIDERS TOUR

1. Thomas Frühmann (AUT) 47 Punkte
2. Ludger Beerbaum (Riesenbeck) 41
3. Meredith Michaels-Beerbaum (Thedinghausen) 41
4. Christian Ahlmann (Marl) 36
5. Marcus Ehning (Borken) 29
6. Gilbert Böckmann (Lastrup) 28
7. Anna-Maria Jakobs (Warburg) , Alois Pollmann-Schweckhorst (Mühlen)
27
9. Andreas Knippling (Stadthagen) 23
10. Thomas Voß (Schülp) 22

RIDERS TOUR im Internet - www.riderstour.de

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