Wiesbadener Kurier: Kommentar zu Kinderbetreuung:
Geschrieben am 31-10-2007 |
Wiesbaden (ots) - Die SPD läuft Sturm dagegen, Bundeskanzlerin Merkel und Familienministerin von der Leyen warnten lange davor, den Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz für unter Dreijährige mit der Einführung eines Betreuungsgeldes für Eltern zu verknüpfen, die sich zu Hause selbst um ihre Kinder kümmern wollen. Während die Sozialdemokraten befürchten, das Geld werde vor allem in sozial schwachen Familien selten im Sinne der Kinder ein-, sondern platt ausgedrückt in Alkohol umgesetzt, bangt von der Leyen um die vertane Bildungschance für Kinder, deren Eltern im Zweifelsfall lieber das Geld einsteckten. Es kommt einem Einknicken vor der bayerischen Schwesterpartei gleich, wenn Merkel und von der Leyen jetzt ihre Position räumen. Da hilft auch der Hinweis nicht, die Entscheidung über das Gesetz falle erst in der kommenden Legislaturperiode mit dann möglicherweise völlig anderen Mehrheiten. Am Binnenverhältnis zwischen den beiden C-Parteien ändert das genauso wenig wie am inhaltlichen Knackpunkt: Gebührenpflicht für diejenigen Eltern, die ihre Kinder in die Krippe schicken, finanzielle Unterstützung vom Staat für die Mehrheit der übrigen Eltern die ihre Kinder selbst betreuen, dieser Spagat könnte das Verfassungsgericht auf den Plan rufen. Die Befürchtung allein, dass das Geld bei den Eltern versickern könnte, zieht aber nicht: Mit dem gleichen Argument könnte man auch die Zahlung des Kindergeldes ablehnen. Das Betreuungsgeld als Unterstützung von Familien mit Kindern ist in Zeiten des Nachwuchsmangels so falsch nicht. Die Steigerung der Geburtenrate in Deutschland durch eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf wiegt als übergeordnetes Interesse bei der Güterabwägung schwerer. Aus der Zwickmühle weist ein Vorschlag aus Niedersachsen: Alle Eltern erhalten ein Betreuungsgeld, das dann jeder nach seiner Vorstellung verwenden kann: für die Krippe oder für die Erziehung zu Hause. So wäre wirkliche Wahlfreiheit sichergestellt.
Originaltext: Wiesbadener Kurier Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/64428 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_64428.rss2
Pressekontakt: crossmedia@vrm.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
101569
weitere Artikel:
- Allg. Zeitung Mainz: Nicht im alten Rom (zur Wassersteuer) Mainz (ots) - Geld stinke nicht, soll der römische Kaiser Vespasian Kritikern entgegnet haben, als es seinerzeit darum ging, das notorisch klamme Imperium über eine Urinsteuer flüssig zu halten. Der Einfallsreichtum zeitgenössischer Steuereintreiber ist jedoch nicht minder ausgeprägt wie in der Antike: Nichts, zumindest nichts Lebensnotwendiges, was nicht wenigstens indirekt bereits mit einer Steuer belegt wäre. Da kommt die Idee einer bundesweit einheitlichen Abgabe auf das Wasser gerade recht. Zwar gibt es in einzelnen Ländern bereits mehr...
- Ostsee-Zeitung: Kommentar zur Fußball-WM der Damen Rostock (ots) - Für die deutsche Frauen-Nationalmannschaft und ihre immer größer werdende Fan-Gemeinde wird das Jahr 2011 ein ganz besonderes. Die deutsche Elf tritt an, um zum dritten Mal in Folge den Titel zu gewinnen. Sie wird zudem für die Dauer der WM aus dem Schatten der Männer treten, die diesen Sport ganz klar dominieren. Bis 2011 wird der Deutsche Fußballbund ein perfektes Turnier auf die Beine stellen. Das Einzige, wofür er keine Garantie übernimmt, ist perfektes Fußball-Wetter. Aber das wird schon... Originaltext: Ostsee-Zeitung mehr...
- Westfalenpost: Frohe Botschaft Klimaschutz heißt nicht Verzicht Hagen (ots) - Von Lorenz Redicker Klimaschutz rechnet sich - diese frohe Botschaft verkündet Umweltminister Gabriel schon lange. Seit gestern kann er seine Aussage mit einer Studie des Umweltbundesamtes belegen, die Kosten und Nutzen - ökologisch wie ökonomisch - des in Meseberg beschlossenen Klimaschutzprogramms der Koalition fein säuberlich beziffert. Das ganze seriös, also vorsichtig gerechnet: mit einem Ölpreis von 60 Dollar. Nun ist das Werk noch gar nicht abgeschlossen; Gabriel hat lediglich einen Zwischenbericht vorgestellt. mehr...
- Lausitzer Rundschau: Pendlerpauschale soll reformiert werden Reine Willkür Cottbus (ots) - Spätestens seit dem Konflikt über die Verlängerung der Bezugsdauer des Arbeitslosengeldes wird viel darüber debattiert, ob einmal gefasste Regierungsbeschlüsse unantastbar sind oder nicht. Was den konkreten Fall anbelangt, so mutet es tatsächlich seltsam an, eine Kehrtwende in dem Moment zu postulieren, da wieder deutlich mehr Ältere in Arbeit gekommen sind. Vom geltenden Gesetz zur Pendlerpauschale ist dagegen keine Heilung zu erwarten. Die Bestimmungen sind immer noch das, was sie von Anfang an waren: reine Willkür. So mehr...
- Lausitzer Rundschau: Von der Leyen nimmt Betreuungsgeld in Gesetz auf Kluge Lösung Cottbus (ots) - Wie kommt man über eine unüberwindbare Hürde? Indem man an ihr vorbeigeht. Diese kluge Lösung hat Familienministerin Ursula von der Leyen beim Gesetz zum Ausbau von Kinderkrippen gewählt. Die CSU hatte gegen das ungeliebte Projekt die Forderung nach einem Betreuungsgeld für daheim erziehende Mütter gesetzt. Das hat zwar gar nichts mit Sinn und Zweck des Krippenausbaus zu tun, nämlich für berufstätige Mütter endlich Wahlfreiheit zwischen Job und Familie herzustellen, die besonders im Süden Deutschlands nicht gegeben ist. mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|