Prof. Dr. Sperling, Direktor des Instituts für Humangenetik in Berlin, im Deutschen Gesundheitsfernsehen: "Gentests über das Internet haben keinen Sinn."
Geschrieben am 02-11-2007 |
Hamburg (ots) - "Gentests, die man sich über das Internet bestellen kann, sind medizinisch völlig unnötig, denn sie haben keine große Aussagekraft", konstatiert Prof. Dr. Karl Sperling, Direktor des Instituts für Humangenetik in Berlin, im Gespräch mit Desirée Bethge in der Sendung "DGF Talk" im Deutschen Gesundheitsfernsehen. Sperling ist überdies überzeugt, dass im System der gesetzlichen Krankenversicherung von Kenntnissen über Veranlagungen für Krankheiten infolge von Gentestes keine Gefahr ausgehe, denn "die sozialgesetzlichen Bestimmungen lassen eine Verwendung für Versicherungen und im Arbeitsrecht nicht zu."
Mit humangenetischen Verfahren könne Menschen geholfen werden, deren schwere Erkrankungen auf genetische Faktoren zurückzuführen sind, so Sperling. Insbesondere bei Behinderungen könnten entsprechende Diagnosen auf Grundlage von Gentests oft die richtige Behandlung aufzeigen. Doch Sperling räumt gleichzeitig ein, dass "die Möglichkeit der Gentherapie immer noch ein großes Versprechen ist, das erst noch eingelöst werden muss". Der Austausch eines defekten Gens löse andere Prozesse im Körper aus, die wiederum zu Abstoßungsreaktionen führen könnten, so dass ein entsprechender Eingriff keinen Erfolg verspreche.
Das Verfahren, mit dem Embryonen in einem sehr frühen Stadium auf genetische Schäden untersucht werden (PID), hält Sperling "nicht für einen großen medizinischen Erfolg". In Deutschland ist PID aufgrund des Embryonenschutzgesetzes verboten, denn es dürfen keinerlei Manipulationen am Embryo vorgenommen werden. Bei einer späteren pränatalen Untersuchung sind solche Tests jedoch erlaubt. Das Vorliegen eines Befundes für eine genetische Erkrankung führe dann häufig zu Abtreibungen, so der Mediziner. "Das Embryonenschutzgesetz entstand in einer Zeit, in der die neuen Untersuchungsverfahren noch nicht bekannt waren. Inzwischen kann man davon sprechen, dass mit dem Verbot der sehr frühen Untersuchungen ein Wertungswiderspruch besteht, den andere Länder so nicht kennen." Allerdings, so Sperling, bestehe die Gefahr, dass bei sehr frühen Untersuchungen auch das Vorliegen von genetischen Dispositionen wie zum Beispiel für Brustkrebs oder Fettleibigkeit zum Verwerfen des Embryos führen. Bei späteren vorgeburtlichen Untersuchungen geschehe das nicht mehr. Sperling fordert daher, Zentren einzurichten, in denen überprüft werde, unter welchen Bedingungen für eine Abtreibung des Fötus plädiert werden könne. Auf diese Weise könnten Abtreibungen auf die wenigen Fälle beschränkt werden, die wirklich problematisch seien.
Das Gespräch mit Prof. Dr. Karl Sperling sehen Sie in der Erstausstrahlung der Sendung "DGF Der Talk" am Sonntag, den 4. November 2007, um 12:00 Uhr.
Über das Deutsche Gesundheitsfernsehen
Das Deutsche Gesundheitsfernsehen ist der erste bundesweit empfangbare, unabhängige und journalistische Spartensender zum Thema Gesundheit in Deutschland. Seit 1. April 2007 sendet das Deutsche Gesundheitsfernsehen aus Hamburg und erreicht derzeit ca. 11 Millionen TV-Haushalte über Astra Digital und diverse digitale Kabelnetze. Der Free-TV-Sender bietet gesundheitsinteressierten Zuschauern aller Altersgruppen in Ratgeber-Magazinen, Dokumentationen und Talkshows kostenlos umfassende Informationen rund um die Themen Gesundheit, Ernährung, Prävention, Bewegung, Forschung, Naturheilkunde und Wellness. Das Deutsche Gesundheitsfernsehen wurde von dem renommierten TV-Journalisten Gerd Berger gegründet, der zusammen mit der Finanzholding avantaxx AG Gesellschafter des Senders ist. Weitere Informationen sind unter www.dgf.tv zu finden.
Originaltext: Deutsches Gesundheitsfernsehen Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/67723 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_67723.rss2
Pressekontakt: Erdmann Kilian Tel.: 089-59042-1106 e-Mail: presse@dgf.tv
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
101781
weitere Artikel:
- Die richtige Dosis Lob - Kinder fühlen sich nicht ernst genommen, lobt man sie oft für Nichtigkeiten Baierbrunn (ots) - Kinder brauchen Lob. Sie spüren aber sehr gut, ob es auch angemessen ist. "Kinder, die für jedes bisschen bejubelt werden, fühlen sich irgendwann nicht mehr ernst genommen und haben keinen Anreiz, sich anzustrengen und sich weiterzuentwickeln", erklärt der Kinderarzt und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut Dr. med. Rüdiger Posth aus Bergisch Gladbach im Apothekenmagazin "Baby und Familie". Einen Knirps, der drei Tasten auf dem Klavier betätigt, sollte man nicht als begabten Musiker bezeichnen. Sonst gewinnt er mehr...
- Urteil zum Nachtflugverbot: Lokale Brille ist zu unscharf - Fluggesellschaften sehen ihre Heimatbasis gefährdet Berlin (ots) - Das Bundesverwaltungsgericht hat am Donnerstag das Nachtflugverbot für Passagiermaschinen am Flughafen Leipzig bestätigt. In einem Eilverfahren entschied das Gericht, dass Passagiermaschinen im Gegensatz zu Frachtmaschinen mit Beginn des Sommerflugplans zwischen 23.30 Uhr und 5.30 Uhr den Flughafen nicht mehr ansteuern dürfen. Das allgemeine Verkehrsbedürfnis, das Interesse der Urlauber an geringen Anreisekosten wie auch die Bemühungen der Fluggesellschaften nach rentablen Flügen waren keine Argumente, die das Gericht mehr...
- Der cellity Millionendeal: Über eine Million Downloads weltweit Hamburg (ots) - - Grenzenloser Geburtstag: Ein Jahr nach Unternehmensgründung bereits Nutzer in über 140 Ländern Seit der Gründung im Oktober 2006 begeistert die cellity AG immer mehr Mobilfunknutzer: Pünktlich zum einjährigen Firmen-Jubiläum wurde die Schwelle von einer Million Downloads in über 140 Ländern überschritten. Weitere innovative Softwarelösungen für Mobiltelefone folgen in den nächsten Monaten und bringen Menschen weltweit kostengünstig zusammen. Eine Million Nutzer zum ersten Geburtstag. Was für die Meisten mehr...
- RTL II: "Heroes"-Fieber im Oktober München (ots) - 6,1 Prozent Marktanteil 14-49 Jahre RTL II schließt den Monat Oktober mit einem Marktanteil von 6,1 Prozent ab. Bei den 14- bis 29-Jährigen sind es 7,0 Prozent. Was für ein Auftakt: "Heroes", die ausgezeichnete Mystery-Serie, in der normale Menschen außergewöhnliche Fähigkeiten an sich entdecken, startete mit herausragenden 18,6 % MA* und bis zu 3,08 Millionen Zuschauern gesamt. Das "Heroes"-Fieber erfasst dabei männliche wie weibliche Fans gleichermaßen. Ob das an den Charakteren wie Peter Petrelli und Mohinder mehr...
- Durchfall - dagegen ist ein Kraut gewachsen Winsen (ots) - Diarrhoesan® bei akutem Durchfall Für Kleinkinder geeignet Neu mit leckerem Fruchtgeschmack Natürliche Wirkstoffe Apfelpektin und Kamillenextrakt Kleinkinder sind schnell von Durchfallerkrankungen betroffen, weil ihr Immunsystem noch im Aufbau ist. Meist sind Viren, die sich verstärkt in den Wintermonaten verbreiten, Auslöser der kindlichen Diarrhoe. Wenn der Flüssigkeitsverlust zu groß wird, kann das rasch zu einer lebensgefährlichen Austrocknung führen. Deshalb ist sofortige Hilfe angesagt. Gut, wenn man mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Sonstiges
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
Sat1.de mit neuem Online-Spiele-Portal Sat1Spiele.de / SevenOne Intermedia baut Bereich Games weiter aus
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|