Booz Allen Hamilton: "Kunde 2.0" kaum noch über klassische Werbung ansprechbar - Werbende und Medienplattformen brauchen neue Konzepte
Geschrieben am 06-11-2007 |
München (ots) -
Medien verlieren traditionelle Mittlerfunktion zwischen Konsumenten und Anbietern / Neue Potenziale im Bereich After-Sales / Medien als aktiver "Customer Relationship Manager"
Kaufentscheidungen werden nur noch zu weniger als 5% durch klassische, so genannte "above-the-line"-Werbung etwa in TV oder Printmagazinen entschieden. Damit droht die traditionelle Rolle von Medien als Mittler für Produkte zwischen Konsumenten einerseits und Konsumgüterherstellern bzw. Dienstleistern andererseits endgültig verloren zu gehen. Dies ist das zentrale Ergebnis einer Untersuchung der internationalen Strategie- und Technologieberatung Booz Allen Hamilton unter 1.000 Endkunden in Deutschland und den USA. Hierzu wurden Konsumentenverhalten und Präferenzen bezüglich Kanälen für Produktinformation, Kauf und im Bereich After-Sales untersucht. Die Studie liefert damit wertvolle Einblicke in die Wirksamkeit von klassischer Werbung und Direktmarketing sowie mittelbaren Kontaktkanälen in Form von Empfehlungen und Produkttests.
Neue Informationsquellen und Entscheidungsfaktoren nehmen den Massenmedien inzwischen erhebliche Anteile im Kampf um die Kaufkraft ab. Im Schnitt wird die Kaufentscheidung zu mehr als der Hälfte unmittelbar von Maßnahmen am "Point of Sale" getrieben. Ein weiteres Drittel wird durch persönliche Empfehlungen von Freunden und Bekannten oder Produktempfehlungen aus Testberichten bestimmt. Und: bereits 10% der Konsumenten gaben an, sich auf Basis von Informationen aus dem Internet zu entscheiden. Damit beeinflusst dieser Zugangskanal die Kaufentscheidung mehr als doppelt so stark wie klassische Medienwerbung.
Dramatischer Bedeutungsverlust traditioneller Medien
"Die Analyse belegt erstmals datengestützt, in welchem dramatischen Ausmaß klassische Print- und TV-Medien ihre traditionelle Rolle als ausschlaggebende Werbeträger eingebüßt haben. TV-Werbung in der bekannten Form wird es weiter geben - doch wird sich ihre Funktion im Marketingmix noch stärker auf Präsenz und Markenbildung fokussieren", so das Fazit von Niko Steinkrauß, Mitglied der Geschäftsleitung bei Booz Allen Hamilton. "Um attraktiv für Werbetreibende zu bleiben, muss die Medienplattform der Zukunft deutlich mehr können." Ursache für den fortschreitenden dramatischen Bedeutungsverlust ist nach Ansicht des Experten die Zunahme von Kundenkontaktkanälen. Die Bedeutung emotional aufgeladener Kaufsituationen, interaktiver Ansprache sowie der persönlichen Beratung nimmt klar zu.
After-Sales bietet Medien neue Wachstumspotenziale
Entgegen dem Informationsüberfluss in der Vorkauf- und Kaufphase bestehen im After-Sales-Bereich erhebliche Defizite. Denn nur 13% der Konsumenten fühlen sich nach einem Kauf gut betreut. Hingegen wünscht sich jeder fünfte Kunde eine individuelle Rückmeldung nach dem Kaufabschluss, und weitere 30% sind einer aktiveren Kommunikation gegenüber aufgeschlossen. "Klassische Medien können diese Lücke schließen und mit Hilfe von Direktmarketinginstrumenten und innovativen Angeboten attraktive Kundenpotenziale heben", so Steinkrauß. Bei Kunden rennen sie damit offene Türen ein: So ist die Bereitschaft zur Preisgabe persönlicher Daten erstaunlich hoch. Je nach Produktsegment sind zwischen 50% und 80% der Kunden bereit, soziodemographische Daten sowie Nutzungsdaten offen zu legen. Als Gegenleistung erwarten sie insbesondere eine bevorzugte Behandlung als Produkttester, spezielle Angebote oder Preisnachlässe.
Medien werden "Customer Relationship Manager"
Die Ergebnisse der Befragung und Marktdaten sprechen eine klare Sprache: Medienanbieter müssen sich weg von der reinen "Werbeplattform" hin zum "Customer Relationship Manager" entwickeln. Derzeit liegen die Wachstumsraten bei den klassischen Werbeumsätzen bei unter 3% pro Jahr. Für 2010 prognostizieren die Experten Umsätze in Höhe von 15 Mrd. Euro. Dem gegenüber wächst der Markt für individuelle Kundenkommunikation mit 6% jährlich doppelt so schnell. Hier können sich Medien künftig insbesondere in Partnerschaften mit Konsumgüterherstellern, die über keine eigene Kundenbeziehung verfügen, positionieren. Zudem sollten Medienanbieter die eigenen Marken zu Lebenswelten und "vertrauten Partnern" der Konsumenten ausbauen. Die Bild Zeitung bietet dafür mit BILDmobil ein erfolgreiches Modell. Ziel ist es, die Palette an Kontaktkanälen ganzheitlich zu managen - und den Einsatz entlang von Kundenpräferenzen und Lebenszyklusphasen auszurichten. Dafür gilt es nicht zuletzt, das Potenzial der eigenen Kundenbeziehung und -kenntnis konsequent zu erschließen. Fernsehsender können etwa ihre Zuschauer-Clubs als Basis nutzen. Steinkrauß: "Medienunternehmen können die Not - dass sie nur einer unter vielen Kundenkontaktkanälen sind - zu einer Tugend machen, indem sie sich als aktiver Mittler zwischen Konsument und Hersteller aufstellen. Der Kunde schätzt die für ihn hilfreiche Orientierung im Informationsdschungel." Nach den Ergebnissen der Booz Allen-Analyse wird es entscheidend für die Überlebensfähigkeit traditioneller Medien sein, die Kunden- bzw. Leserbasis systematisch wertsteigernd einzusetzen.
Über Booz Allen Hamilton
Booz Allen Hamilton ist mit mehr als 19.000 Mitarbeitern und Büros auf sechs Kontinenten die weltweit führende Strategie- und Technologieberatung. Das Unternehmen befindet sich im Besitz seiner rund 300 aktiven Partner. Sieben Büros sind im deutschsprachigen Raum: Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, München, Stuttgart, Wien und Zürich. Der Umsatz beläuft sich weltweit auf 4 Mrd. US$, im deutschsprachigen Raum auf 229 Mio. Euro (Client Billings der Booz Allen Hamilton Gesellschaften im deutschsprachigen Raum).
Originaltext: Booz Allen Hamilton Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/44015 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_44015.rss2
Pressekontakt: Robert Ardelt Marketing & Communications Tel.: 089 / 54 52 5 529 oder 0170 / 22 38 529 Fax: 089 / 54 52 5 602 Email: ardelt_robert@bah.com
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
102366
weitere Artikel:
- Mindestlöhne zugleich Höchstlöhne zur Erhaltung des Postmonopols - Phantomtarifvertrag der Post AG - Krefeld (ots) - Am 05.11.2007 fand die öffentliche Anhörung zum Gesetzentwurf der Bundesregierung über die Aufnahme der Postdienste in das Arbeitnehmer-Entsendegesetz statt. Die Sachverständigen, die Professoren Dr. G. Thüsing, Bonn und Dr. U. Preis, Köln, diskutierten mit den zur Anhörung geladenen Verbänden zum Teil kontrovers. Der Tarifexperte des auf Seiten der Wettbewerber der Deutschen Post AG stehenden Arbeitgeberverbandes Dienstleistungsunternehmen ar.di e.V., Dr. F.-W. Lehmann, berichtet aus der Anhörung der Sachverständigen mehr...
- Zahl der Woche - Dunkle Jahreszeit für Fußgänger besonders gefährlich Wiesbaden (ots) - Die Tage werden kürzer, die Zeit, die wir im Dunkeln unterwegs sind, länger. Vor allem Fußgänger haben in dieser dunklen Jahreszeit ein erhöhtes Unfallrisiko. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, starben im Jahr 2006 im Straßenverkehr 711 Fußgänger, davon allein 267 oder 38% in den Monaten November bis Januar. Die frühe Dunkelheit, die insgesamt schlechteren Sicht- und Witterungsverhältnisse sowie häufig zu dunkle Kleidung von Fußgängern sind Gründe dafür, dass in den Wintermonaten die Zahl der getöteten Fußgänger mehr...
- Zu viel Software im Einsatz: Telko-Unternehmen verschenken Einsparpotenziale Hamburg (ots) - Zu viel Software - zu wenig genutzt. Vier von zehn Unternehmen in der Telekommunikationsbranche geben an, mehr als 100 Software-Anwendungen im Einsatz zu haben - Großunternehmen sogar mehr als 1.000. Für die tägliche Arbeit verwenden die Betriebe allerdings durchschnittlich nur rund ein Drittel davon. Große Telekommunikations-Konzerne nutzen damit nur etwa 350 ihrer rund 1.000 installierten Software-Anwendungen regelmäßig. Dieses Missverhältnis zeigt, dass die Software-Planung bei Unternehmen der Telekommunikationsbranche mehr...
- Globale Produktivitätsstudie 2007: Deutschland schlägt die USA Frankfurt am Main (ots) - Trotzdem allein in Deutschland 135 Milliarden Euro Schaden durch Verschwendung von Arbeitszeit - Management-Mängel verantwortlich für weltweit 38 verlorene Tage pro Jahr und Mitarbeiter Mit einer Produktivität von 71,5 Prozent im Zeitraum 2005/2006 gehören die Unternehmen in Deutschland weltweit zu den effizientesten. Jedoch verschwendet jeder deutsche Arbeitnehmer im Schnitt immer noch 26 Arbeitstage jährlich - durch Doppelarbeit und unnötige Wartezeiten. Der volkswirtschaftliche Schaden beträgt mehr...
- Startklar für die Wintersaison - Oberösterreich setzt auf Qualität und Familien Konstante Steigerungen im oberösterreichischen Wintertourismus Linz (ots) - In der Wintersaison 2006/07 urlaubten trotz ungünstiger Schneesituation um 5,6 % mehr Gäste im Bundesland ob der Enns (insgesamt 810.421 Ankünfte), es gab 4,3 % mehr Übernachtungen (insgesamt 2.405.587 Nächtigungen) und eine Umsatzsteigerung von + 5 %. Ein Umstand, der den Tourismusverantwortlichen des Landes beweist, dass Investitionen in Sinne einer Qualitätssicherung, alternativer Zusatzangebote und gesteigerter Serviceleistungen rund um den Gast auf fruchtbaren mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|