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Wohngeld 2006: Rund 15% weniger Empfängerhaushalte

Geschrieben am 07-11-2007


Wiesbaden (ots) - Wie das Statistische Bundesamt mitteilt,
erhielten am Jahresende 2006 in Deutschland rund 666 000 Haushalte
Wohngeld; gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einem Rückgang um
14,7%. Somit bezogen Ende 2006 noch 1,7% aller privaten Haushalte
Wohngeld (Vorjahr: 2,0%). Wohngeld ist ein von Bund und Ländern je
zur Hälfte getragener Zuschuss zu den Wohnkosten. Dieser wird - gemäß
den Vorschriften des Wohngeldgesetzes - einkommensschwächeren
Haushalten gewährt, damit diese die Wohnkosten für angemessenen und
familiengerechten Wohnraum tragen können.

Seit Inkrafttreten des Vierten Gesetzes für moderne
Dienstleistungen am Arbeitsmarkt ("Hartz IV") und den damit
verbundenen Änderungen wohngeldrechtlicher Bestimmungen zum 1. Januar
2005 entfällt für Empfänger staatlicher Transferleistungen (zum
Beispiel Arbeitslosengeld II, Sozialgeld, Hilfe zum Lebensunterhalt,
Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung,
Asylbewerberleistungen) sowie Mitglieder ihrer Bedarfsgemeinschaft
das Wohngeld. Die angemessenen Unterkunftskosten der Empfänger dieser
Transferleistungen werden seitdem im Rahmen der jeweiligen
Sozialleistungen berücksichtigt, so dass sich für die einzelnen
Leistungsberechtigten keine Nachteile ergeben. Ende 2004, also
unmittelbar vor Inkrafttreten von "Hartz IV", bezogen noch 3,5
Millionen Haushalte Wohngeld.

Mieter erhalten das Wohngeld als Mietzuschuss, selbst nutzende
Eigentümer erhalten Lastenzuschuss, das heißt einen Zuschuss zu den
Aufwendungen für Kapitaldienst und Bewirtschaftung ihres Eigentums.

89% der Empfängerhaushalte erhielten 2006 ihr Wohngeld als
Mietzuschuss, die restlichen 11% als Lastenzuschuss. Der
durchschnittliche monatliche Wohngeldanspruch lag 2006 bei 91 Euro:
Den Empfängerhaushalten von Mietzuschuss wurden durchschnittlich 87
Euro im Monat an Wohngeld ausgezahlt, den Empfängerhaushalten von
Lastenzuschuss durchschnittlich 119 Euro. Die monatliche
Bruttokaltmiete der Mietzuschussempfänger betrug Ende 2006
durchschnittlich 5,90 Euro je Quadratmeter Wohnfläche, die monatliche
Belastung der Lastenzuschussempfänger lag mit durchschnittlich 4,32
Euro je Quadratmeter Wohnfläche niedriger.

Gut die Hälfte aller Wohngeldempfänger lebte allein (52%), weitere
15% lebten in Zwei-Personen-Haushalten und 9% in
Drei-Personen-Haushalten. In den übrigen 24% der Empfängerhaushalte
wohnten vier oder mehr Personen.

Bei der Wohngeldbezugsquote ist ein Ost-West-Gefälle zu erkennen.
Während - gemessen an der Gesamtzahl der privaten Haushalte - im
früheren Bundesgebiet (mit Berlin) 1,5% der privaten Haushalte zum
Jahresende 2006 Wohngeld bezogen, waren es in den neuen Ländern (ohne
Berlin) 2,8%. Im Ländervergleich wiesen Mecklenburg-Vorpommern (3,7%)
sowie Sachsen (3,2%) die höchsten Wohngeld-Bezugsquoten auf. Die
niedrigsten Bezugsquoten wurden im Saarland (1,0%) sowie in Bayern
und Hessen (je 1,1%) ermittelt.

Neben den rund 666 000 "reinen" Wohngeldhaushalten gab es Ende
2006 in Deutschland noch rund 25 000 wohngeldrechtliche Teilhaushalte
in so genannten "Mischhaushalten"; dies entspricht einem Rückgang um
16,5% gegenüber dem Vorjahr. Dabei handelt es sich um Haushalte, in
denen Empfänger von staatlichen Transferleistungen, die nicht selbst
wohngeldberechtigt sind, mit Personen zusammen leben, die
wohngeldberechtigt sind.

Die Gesamtausgaben für das Wohngeld betrugen im Jahr 2006
bundesweit rund 1,16 Milliarden Euro; dies entspricht einem Rückgang
um 5,9% gegenüber dem Vorjahr. Im Jahr 2004, dem Jahr vor der Reform,
beliefen sich die Ausgaben für das Wohngeld noch auf 5,18 Milliarden
Euro.

Eine zusätzliche Tabelle mit näheren Angaben zu den reinen
Wohngeldhaushalten auf Länderebene bietet die Online-Fassung dieser
Pressemitteilung unter www.destatis.de.


Weitere Auskünfte gibt:
Zweigstelle Bonn,
Carola Müller,
Telefon: (01888) 644-8149,
E-Mail: sozialhilfe@destatis.de

ots-Originaltext
Statistisches Bundesamt
Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Pressestelle
Telefon: (0611) 75-3444
Email: presse@destatis.de


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