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3. Europäische Konferenz zur Gesundheitsförderung in Haft / Unter der Schirmherrschaft von Frau Justizsenatorin Gisela von der Aue / Pressekonferenz am 08.11. um 13:00 Uhr

Geschrieben am 07-11-2007

Berlin (ots) - Zum dritten Mal veranstalten das Wissenschaftliche
Institut der Ärzte Deutschlands (WIAD), die Deutsche AIDS-Hilfe e.V.
und die Universität Bremen die "Europäische Konferenz zur
Gesundheitsförderung in Haft". 180 Praktiker/innen aus
Justizvollzugsanstalten und externen Gesundheitsdiensten aus
Deutschland, Österreich und der Schweiz diskutieren drei Tage lang
über Strategien der Gesundheitsförderung für Gefangene und
Bedienstete.

Die gesundheitlichen Bedingungen in den Gefängnissen sind immer
wieder ein Thema der Medien. So hat z. B. der sog. Berliner
Medikamentenskandal zutage gefördert, dass für Gefangene bestimmte
Medikamente zu einem nicht unerheblichen Teil an Bedienstete
abgegeben wurden. Ebenfalls in Berlin hat man von draußen Drogen und
Handys über die Gefängnismauern geworfen, und im
nordrhein-westfälischen Siegen wurde ein junger Inhaftierter von
seinen Mitgefangenen vergewaltigt und getötet. Die international
geforderte Gleichheit der Gesundheitsversorgung innerhalb und
außerhalb der Haftanstalten werde in vielen Bereichen nicht
umgesetzt, sagt Dr. Caren Weilandt (WIAD). Fakt sei, dass wichtige
Behandlungen, z. B. die Methadonsubstitution, und Präventionsangebote
zur Vermeidung von HIV- und Hepatitis-Infektionen den Gefangenen
vorenthalten werden.

"Der Erhalt und die Förderung von Gesundheit ist ein zentraler
Aspekt für die Resozialisierung der Gefangenen", betont Dr. Luis
Escobar Pinzón, Bundesgeschäftsführer der Deutschen AIDS-Hilfe. "Wenn
notwendige Behandlungen unterbleiben oder Gefangene sich mit HIV oder
Hepatitis infizieren, sinken die Chancen auf ein gelingendes Leben
nach der Haftentlassung." Dabei bietet die Haft günstige
Voraussetzungen für das Erreichen von "mehr Gesundheit", denn anders
als in den oftmals chaotischen Lebensbezügen draußen können Gefangene
von medizinischen Angeboten erreicht werden. Jede nicht oder zu spät
begonnene Behandlung reduziert die Chancen auf Heilung; das gilt
sowohl im Hinblick auf eine Drogenabhängigkeit als auch auf HIV- und
Hepatitis-Infektionen sowie andere Krankheiten. "Wichtig ist daher,
dass Behandlungen rechtzeitig erfolgen, bereits in Freiheit begonnene
Behandlungen in Haft weitergeführt und im Gefängnis eingeleitete
Therapien nach der Entlassung von Gesundheitsdiensten in der Kommune
fortgesetzt werden", erklärt Prof. Dr. Heino Stöver (Universität
Bremen).

Auf der dreitägigen Konferenz werden internationale Standards und
Richtlinien der Gesundheitsförderung in Haft, neueste
wissenschaftliche Ergebnisse sowie Erkenntnisse und Erfahrungen aus
England, Spanien, Österreich, Schweiz, Slowenien und Deutschland
präsentiert. Exkursionen zu Berliner Haftanstalten bieten die
Möglichkeit, innovative Praxisansätze kennenzulernen, so etwa die
Vergabe steriler Einwegspritzen an drogenabhängige Gefangene in der
JVA für Frauen Lichtenberg.

Ort der Konferenz und Pressekonferenz:

GLS Campus, Kastanienallee 82, 10435 Berlin (Prenzlauer Berg)

Ansprechpartner für die Konferenz:

Bärbel Knorr, Deutsche AIDS-Hilfe e.V., Berlin
(mobil: 0163-9282269)
Prof. Dr. Heino Stöver, Universität Bremen
(mobil: 0162 133 45 33)
Dr. Caren Weilandt, WIAD, Bonn
(mobil: 01732503450)

Originaltext: Deutsche AIDS-Hilfe e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/14407
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_14407.rss2

Pressekontakt:
Carmen Vallero, Öffentlichkeitsarbeit,
Tel.: 030 / 690087-16, Fax: 030 / 690087-42,
E-Mail: carmen.vallero@dah.aidshilfe.de

Interviewanfragen an den DAH-Bundesgeschäftsführer Dr. Escobar
Pinzón:
Jörg Litwinschuh, Tel.: 0177-2822581, E-Mail: mail@litwinschuh.de


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