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Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) schreibt zum Siemens-Schmiergeldskandal:

Geschrieben am 08-11-2007

Bielefeld (ots) - Lieber ein Ende mit Schrecken als Schrecken ohne
Ende. Gestern wurde erstmals das ganze Ausmaß des größten deutschen
Korruptionsskandals bekannt. Die fast unvorstellbare Summe von 1300
Millionen Euro hat Siemens - meist unter dem Deckmantel von
Beraterverträgen - einzig und allein ausgegeben, um vor allem im
Ausland an Aufträge zu kommen. Die internen Ermittler haben ganze
Arbeit geleistet. Das zeigt, dass dem neuen Siemens-Chef Peter
Löscher an einer völligen Aufklärung der Affäre gelegen ist.
Es wurde Zeit, dass jemand wie er kommt, um den Schmiergeld-Sumpf
trockenzulegen. Schließlich existierte das System der schwarzen
Kassen bei Siemens schon seit Jahren. Um Schwung in die Aufklärung zu
bringen, mussten Vorstands- und Aufsichtsratschef ausgewechselt und
neue interne Kontrollsysteme installiert werden. Überstanden hat
Siemens die Affäre gleichwohl noch lange nicht. Die juristische
Aufarbeitung dürfte sich Monate, wenn nicht Jahre hinziehen. Auch die
US-Börsenaufsicht kann Siemens noch viel Ärger bereiten. Dass Siemens
gleichwohl operativ glänzende Zahlen meldet, zeigt, wie
wirtschaftlich stark die Münchner dastehen.
An der Börse war die Siemens-Aktie gestern heiß begehrt - wegen der
guten Geschäftszahlen, vor allem aber wegen eines zehn Milliarden
Euro schweren Aktienrückkaufprogramms. Die Schmiergeldaffäre war bei
den Anlegern gestern nur noch Nebensache.

Originaltext: Westfalen-Blatt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66306
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66306.rss2

Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


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