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Südwest Presse: KOMMENTAR: Überschuldung

Geschrieben am 09-11-2007

Ulm (ots) - Die Wirtschaft läuft, doch noch nie waren so viele
Bürger so überschuldet wie gegenwärtig. Natürlich hat das oft
persönliche Ursachen, etwa Scheidungen. Auch leben manche Menschen
finanziell riskant und geben auf Dauer mehr aus, als sie einnehmen.
Doch hinter der Überschuldung stecken bei weitem nicht nur
Schicksalsschläge und Unvernunft. Zum einen fußt der Erfolg vieler
Wirtschaftsbranchen auf Schulden. Konsumenten werden mit Ratenkäufen
geködert, und der vielen Billigkreditangebote kann man sich kaum mehr
erwehren. Dass dies eine ganze Volkswirtschaft ins Wanken bringen
kann, zeigt die US-Hypothekenkrise - sie wurde ausgelöst, weil den
Bürgern massenweise Kredite für überteuerte Häuser angedreht wurden,
die diese nun nicht mehr bedienen können.
Auch ist die deutsche Überschuldung eine Schattenseite des
Aufschwungs. Die wirtschaftliche Lage der Privathaushalte ist häufig
schlechter als die Stimmung. Wer aus der Arbeitslosigkeit einen der
vielen neuen Billigjobs mit unverschämten Niedriglöhnen antritt, hat
nicht mehr Geld in der Tasche als zuvor. Aber er hat womöglich den
Wunsch, sich etwas mehr zu leisten. Auch die Mehrwertsteuererhöhung
sowie steigende Energie- und Lebensmittelpreise machen das Leben
teurer, besonders für Familien. Reale Entlastung wäre da besser als
rosige Aufschwunggefühle, die bei der Schuldnerberatung enden.

Originaltext: Südwest Presse
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59110
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Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218


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