WAZ: Sterbebegleitung statt Sterbehilfe fordert der Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Alfred Buß
Geschrieben am 12-11-2007 |
Essen (ots) - Statt über die Zulassung von Sterbehilfe und Sterbehilfe-Organisationen zu debattieren, sollte über eine bessere Sterbe-Begleitung nachgedacht werden. Das forderte der Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Alfred Buß, im gespräch mit der in Essen erscheinenden Westdeutchen Allgemeinen Zeitung (WAZ). "Wir sollten viel mehr dafür tun, dass Sterbende nicht allein gelassen werden. Durch Gespräche, menschliche Nähe, Zärtlichkeit, sollte ihnen das Gefühl vermittelt werden, dass jemand ihnen im wahrsten Sinne des Wortes dabei hilft, auf die andere Seite zu gelangen", sagte Buß. Organisationen, die Tötung auf Verlangen ermöglichten, müssten sich fragen lassen, ob da nicht eher etwas verdrängt werden soll. "Oder wenn sie von Freiheit reden: Wie frei bin ich denn, wenn ich von einer schweren Krankheit gezeichnet bin? Was ist das für ein Freiheitsbegriff? Kann es nicht auch passieren, dass Menschen in den Tod gehen, die geheilt werden könnten? Wird da der Willkür Tür und Tor geöffnet? Ich glaube," so der Präses, "dass da auch eine Überschätzung des Freiheitswillen betrieben wird." Sterbehilfe-Organisationen müssten sich auch den Vorwurf gefallen lassen, Geschäfte mit den Ängsten der Menschen zu machen.
Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2
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