WAZ: FDP-Wende in der Schulpolitik Rüttgers isoliert - Leitartikel von Peter Szymaniak
Geschrieben am 12-11-2007 |
Essen (ots) - Und plötzlich steht Jürgen Rüttgers in der Schulpolitik isoliert da: Während alle anderen Parteien über ein zeitgemäßes Schulsystem diskutieren, beharrt die NRW-CDU auf der alten Schulstruktur, die im 19. Jahrhundert für die Ständegesellschaft gegründet wurde. Noch heute wird bei uns mit der Aufteilung neunjähriger Kinder auf Gymnasien, Real-, Haupt-, Gesamt- und Sonderschulen deren Schicksal viel zu früh bestimmt. Das ist angesichts sinkender Schülerzahlen nicht nur zu teuer, sondern ineffizient - nirgendwo entscheidet der Status der Eltern so sehr über die Zukunft der Kinder wie hier. Unsere Gesellschaft schöpft das Potenzial ihres Nachwuchses nicht aus. Während sich andere Bundesländer bereits für ein zweigliedriges System entschieden haben, zeigt sich die CDU-Spitze in NRW verbohrt. Dabei muss sie nur auf ihre Basis hören, die pragmatisch auf sinkende Schülerzahlen reagiert: CDU-Bürgermeister möchten mit Hilfe der Gesamtschule eine weiterführende Schule für ihre Stadt retten. So wird sich auch Rüttgers bewegen müssen - den besten Zeitpunkt hat er verpasst.
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