WAZ: Qualitätssicherung für die Kirche: Viel zu spät - Kommentar von Angelika Wölk
Geschrieben am 15-11-2007 |
Essen (ots) - Zeitmanagement, der Coach für den Pfarrer, Qualitätssicherung - das sind Begriffe, die wir bisher nur aus der Wirtschaft kennen. Kann man das in der Kirche anwenden? Kann man eine Kirche organisieren wie ein Unternehmen? Nein, das kann man nicht. Kirche ist mehr als ein auf Gewinn ausgerichteter Betrieb. Aber das will die westfälische Landeskirche auch nicht sein, wenn sie von Standards spricht. Bekanntlich verliert die Kirche - trotz der so genannten Rückkehr der Religionen - noch immer Mitglieder. Und ihre Zahl wird weiter drastisch sinken, weil mehr ältere Protestanten sterben als Kinder geboren werden. Steuergelder bleiben aus. Darauf reagiert die Kirche mit dem Motto: Wir wollen besser werden. Das ist nicht verwerflich, im Gegenteil: Es kommt viel zu spät. Langweilige Gottesdienste, Pfarrer, die in Zeiten der Kirchenfusionen mehr Zeit für Organisation aufbringen als für Seelsorge - das kommt leider viel zu oft vor. Doch niemand sollte sich Illusionen hingeben: Auch noch so viele Standards können eine mitreißende Predigt, einen begeisterten Pfarrer, der andere mit seinem Glauben ansteckt, nicht ersetzen.
Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2
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