Konrad Schily benennt Einsparpotentiale im deutschen Gesundheitswesen: "Wir haben sie im System. In den Krankenkassen und in der übergeordneten Bürokratie wären Milliarden einzusparen."
Geschrieben am 16-11-2007 |
Hamburg (ots) -
DGF "Der Talk" zum Thema "Patient Krankenhaus" Erstausstrahlung am Sonntag, den 18. November 2007, um 12:00 Uhr
"Im Gesundheitssystem an sich haben wir riesige Einsparpotentiale, aber wir haben sie nicht bei den Krankenhäusern, nicht bei den Leistungserbringern und schon gar nicht bei den wirklich kranken Leuten. Sondern wir haben sie im System, also in den Krankenkassen, in der übergeordneten Bürokratie. Da wären Milliarden einzusparen", sagt der FDP-Bundestagsabgeordnete Dr. Konrad Schily im Deutschen Gesundheitsfernsehen. Die Kliniken seien aufgrund der hohen fixen Personalkosten eingeschränkt.
In der kommenden Folge der Sendung "Der Talk" diskutiert Schily mit DGF-Moderatorin Désirée Bethge über das Thema "Patient Krankenhaus". Der Mediziner, der lange Zeit am Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke praktizierte, sieht die Zukunft der deutschen Kliniken bedroht: "Es wird alles noch sehr viel zentralistischer werden, wenn die Gesundheitsreformen in 2009 greifen. Es wird noch unwirtschaftlicher werden, noch bürokratischer, es wird noch mehr Verordnungen geben, es wird komplizierter und intransparenter werden", beklagt Schily die ausufernde Bürokratisierung im Krankenhauswesen.
Diese Entwicklung hält er für eines der Hauptprobleme im heutigen Klinikmanagement: "Das Krankenhaus ist immer mehr eingeengt durch Vorschriften, die vom direkten Arbeiten mit dem Patienten weggehen." Die Vorgaben des Gesundheitssystems zwingen die Krankenhäuser seiner Meinung nach in einen Verdrängungswettbewerb: "Die Kliniken haben ständig Mehrkosten durch Energiekosten, steigende Tarife oder durch die veränderten Arbeitszeiten der Ärzte. Das Krankenhaus ist in sich immer teurer geworden. Nun reicht das Geld nicht mehr für alle. Es wird darauf ankommen, wer sich unter den härteren Wettbewerbsbedingungen durchsetzen kann. Da wird es Krankenhäuser geben, die das nicht schaffen werden und vom Markt gehen müssen. Ich halte das für keine günstige Entwicklung."
Schuld daran ist, laut dem FDP-Politiker, der gesundheitspolitische Kurs der Großen Koalition: "Wenn es nach der derzeitigen Regierung geht, werden wir ein System von wenigen Hochleistungskrankenhäusern und wenigen Hochleistungsuniversitäten haben. Und wir werden darunter gestuft ein System von weniger gut ausgestatteten Flächenkrankenhäusern haben. Das Ganze führt zu einer Zweiklassenmedizin [...]. Das ist keine schöne Aussicht!"
Über das Deutsche Gesundheitsfernsehen
Das Deutsche Gesundheitsfernsehen ist der erste bundesweit empfangbare, unabhängige und journalistische Spartensender zum Thema Gesundheit in Deutschland. Seit 1. April 2007 sendet das Deutsche Gesundheitsfernsehen aus Hamburg und erreicht derzeit ca. 11 Millionen TV-Haushalte über Astra Digital und diverse digitale Kabelnetze. Der Free-TV-Sender bietet gesundheitsinteressierten Zuschauern aller Altersgruppen in Ratgeber-Magazinen, Dokumentationen und Talkshows kostenlos umfassende Informationen rund um die Themen Gesundheit, Ernährung, Prävention, Bewegung, Forschung, Naturheilkunde und Wellness. Das Deutsche Gesundheitsfernsehen wurde von dem renommierten TV-Journalisten Gerd Berger gegründet, der zusammen mit der Finanzholding avantaxx AG Gesellschafter des Senders ist. Weitere Informationen sind unter www.dgf.tv zu finden.
Originaltext: Deutsches Gesundheitsfernsehen Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/67723 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_67723.rss2
Pressekontakt: Erdmann Kilian Tel.: 089-59042-1106 e-Mail: presse@dgf.tv
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