Westfälische Rundschau: Kommentar Klimareport
Geschrieben am 18-11-2007 |
Dortmund (ots) - Nun haben es auch alle Ignoranten noch einmal Schwarz auf Weiß und in alarmierender Kürze: Der Klimawandel ist von Menschen verursacht; er bedroht das Leben auf unserem Planeten. Mit der Temperatur steigen die Meeresspiegel, Wetterextreme nehmen zu, Arten sind bedroht, weite Landstriche werden unbewohnbar.
Der Valencia-Bericht kommt gerade recht. In zwei Wochen beginnen auf Bali die Verhandlungen für ein Nachfolge-Protokoll zum Klimaschutzabkommen von Kyoto. Es sind schicksalhafte Verhandlungen. Sie entscheiden über die Zukunft des Lebens auf der Erde. Jetzt darf es keine Ausflüchte mehr geben. Jeder muss nach Kräften daran mitwirken, die Katastrophe abzuwenden.
Genau da hapert es. Zwar lässt sich die Tragweite des Geschehens nicht mehr leugnen, doch verweigern ausgerechnet die größten Klimasünder die Einsicht in die eigene Verantwortlichkeit und die Bereitschaft zu konkreten Maßnahmen. Die US-Regierung zeigt - auch gegen eine sich verändernde Stimmung im eigenen Land - beharrlich mit dem Finger auf andere. Mit ihrer Kyoto-Abstinenz haben die Amerikaner schon viele dringende Anlässe zur Verringerung der klimaschädlichen Treibhausgase verpasst. Bushs Verweigerung dient Schwellenländern wie China und Indien als Vorwand für das eigene Nichtstun. Sie werden in Bali nicht für die notwendigen Vereinbarungen zu gewinnen sein, wenn die Nation mit dem höchsten CO2-Ausstoß sie dort an den Pranger stellt.
Klimaschutz ist eine globale Aufgabe, und die muss in gerechtem Ausgleich gestaltet werden. Die Vorreiterrolle, die sich die Bundesregierung zuschreibt, muss sich daran messen lassen. Der reiche Norden, der ein Vielfaches zum Treibhauseffekt beiträgt, muss dem Süden technologische und wirtschaftliche Unterstützung anbieten. Wer den Klimaschutz für eigene Wettbewerbsvorteile nutzen will, wird scheitern.
Originaltext: Westfälische Rundschau Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58905 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58905.rss2
Pressekontakt: Westfälische Rundschau Redaktion Telefon: 0231/9573 1253
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