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Technology Review über Nanofasern aus Viren / Elektronik zum Anziehen

Geschrieben am 21-11-2007

Hannover (ots) - Viren lassen sich leicht dazu bringen, geordnete
Muster zu bilden und Bindungen mit fast beliebigen anorganischen
Stoffen einzugehen. Auf dieser Grundlage könnten Materialien mit ganz
neuen Funktionen entstehen, berichtet das Technologiemagazin
Technology Review in seiner aktuellen Ausgabe 12/2007.

Im Labor von Angela Belcher am MIT entstehen derzeit erste von
harmlosen Viren gebaute Elektronik-Komponenten. So kann die
Professorin für Materialwissenschaften und Bioingenieurswesen bereits
eine hauchdünne Faser aus Viren vorweisen, die unter UV-Licht rot
leuchtet. Verantwortlich für diesen Effekt sind winzige
Halbleiter-Kristalle, so genannte Quantenpunkte. Die für die Faser
verwendeten Viren wurden genetisch so verändert, dass sich jeweils
hunderte Quantenpunkte an sie anlagern.

Um Milliarden von Viren zu Fasern zu verbinden, verwendet Belcher
eine "Spinning" genannte Methode: Die Viren werden schlicht mithilfe
einer Spritze in hoher Konzentration in eine Lösung injiziert, wo sie
sich ohne weitere äußere Einwirkung miteinander verbinden; die
Geschwindigkeit des Spritzens beeinflusst dabei den Durchmesser der
Faser. Anorganisches Material für die Beschichtung kann vor oder nach
diesem Prozess dazugegeben werden. Dazu werden die Viren in einem
automatisierten Trial-and-Error-Verfahren jeweils so genetisch
verändert, dass sie sich an den gewünschten Stoff binden.

Nach Einschätzung von Experten dürfte es noch Jahrzehnte dauern,
bis Produkte auf Grundlage dieser Technologie auf den Markt kommen.
Trotzdem interessieren sich etwa Forscher der US-Armee schon jetzt
dafür: Ihnen schweben Uniform-Stoffe vor, die als Sensoren für
biologische oder chemische Waffen funktionieren. Auch Solarzellen und
Akkus für die Stromversorgung anderer Geräte ließen sich mithilfe der
Viren-Fasern fest in Kleidung integrieren.

Ihre Ansprechpartnerin für Rückfragen:
Anja Plesse
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon +49 [0] 511 5352-481
Telefax +49 [0] 511 5352-563
anja.plesse@heise-medien.de

Titelbild Technology Review 12/2007
www.heise-medien.de/presseinfo/bilder/tr/07/tr122007.jpg

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Originaltext: Technology Review
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Pressekontakt:
Technology Review
Sylke Wilde
Telefon: 0511 / 5352 - 0


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