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Welche Art von Bildung braucht Integration? / Das START-Schülerstipendienprogramm erweitert sein Bildungsangebot Hertie-Stiftung gründet START-Stiftung gGmbH

Geschrieben am 22-11-2007

Frankfurt/Main (ots) -

- Querverweis: Das START-Schülerstipendienprogramm in Ihrer
Region liegt in der digitalen
Pressemappe zum Download vor und ist unter
http://www.presseportal.de/dokumente abrufbar -

Seit fünf Jahren begleitet das Schülerstipendienprogramm START der
Gemeinnützigen Hertie-Stiftung begabte und gesellschaftlich
engagierte Zuwandererkinder auf ihrem Weg zum Abitur. Neben
materieller Unterstützung liegt der Schwerpunkt des Stipendiums, das
zurzeit an rund 500 Schülerinnen und Schüler in 14 Bundesländern
vergeben wird, auf der ideellen Förderung: Ein spezielles
Bildungsangebot führt die Jugendlichen an unsere Gesellschaft heran -
erfolgreich, wie der fast 100-prozentige Übergang der Abiturienten an
die Universität zeigt. Um die Jugendlichen noch stärker in ihrer
Persönlichkeitsentwicklung zu unterstützen, um Talente frühzeitig zu
erkennen und gezielt zu fördern, erweitert START jetzt sein
Bildungsangebot: Mit neuen Schwerpunkten im künstlerisch-kreativen,
musikalischen und naturwissenschaftlichen Bereich entsteht ein in
seiner Themenvielfalt einmaliges, ganzheitliches Bildungskonzept.

Seit der ersten Vergabe von Stipendien im Jahr 2002 folgt das
Stipendienprogramm START der Überzeugung, dass Bildung die zentrale
Voraussetzung für eine gelungene Integration junger Zuwanderer ist.
Zum einen unterstützt START den schulischen Werdegang der
jugendlichen Zuwanderer materiell mit monatlich 100 Euro Bildungsgeld
und einem Laptop mit Internetzugang. Zum anderen verpflichtet das
Stipendium zur Teilnahme am START-Bildungsprogramm, das bislang in
erster Linie darauf ausgerichtet war, schulische Bildungswege zu
ebnen und Schlüsselqualifikationen für eine breite Teilhabe am
gesellschaftlichen Leben in Deutschland zu vermitteln: Ob "Demokratie
und Partizipation", "Europa: Politik, Wirtschaft und Kultur", "Medien
in Theorie und Praxis", "Rhetorik" oder "Bewerbungstraining" - die
Seminare zielten zunächst vor allem darauf ab, Wissenszugänge zu
erleichtern. Die erreichten Schulabschlüsse und die Übergangsquote
zur Hochschule bestätigen dieses Konzept: Fast alle Stipendiaten, die
das Programm bisher durchliefen, haben Abitur oder Fachhochschulreife
abgelegt. Von diesen 138 studieren mehr als drei Viertel derzeit an
einer deutschen Hochschule, drei haben ein Studium im Ausland
aufgenommen, vier absolvieren eine Ausbildung. Die übrigen geben an,
dass sie nach Zivildienst, freiwilligem sozialen Jahr oder Praktikum
studieren möchten. Zu den beliebtesten Studienfächern der
START-Alumni zählen Jura, Medizin und Wirtschaftswissenschaften.

Zur Zwischenbilanz von fünf Jahren START zählt aber auch die
Erkenntnis, dass die Stipendiaten weit mehr als nur leistungsbereit
und umfassend interessiert sind. Sie besitzen vielfältige Talente
jenseits der schulischen Anforderungen. Ihr individueller
Migrationshintergrund wirkt dabei ebenso persönlichkeitsbildend wie
ihr Lebensalter: Die Stipendiaten sind neugierig auf die
Gesellschaft, in die sie hineinwachsen und zugleich neugierig auf ihr
persönliches, meist unentdecktes Potenzial. START setzt bei dieser
Neugier an und erweitert im Jahr 2008 seine Bildungsangebote:
Wahlseminare in Form von kompakten Akademiewochen werden das
bisherige Pflichtprogramm ergänzen. Sie richten sich sowohl an
diejenigen Stipendiaten, die bereits über ausgewiesene Fähigkeiten in
dem jeweiligen Schwerpunkt verfügen, als auch an diejenigen, die neue
Bereiche für sich entdecken möchten. Ziel ist es, den Jugendlichen
Raum für Kreativität und Selbstreflexion zu geben, sie darin zu
unterstützen, sich selbst besser kennen zu lernen, ihre Talente
gezielt zu fördern. Fachliche Begleitung auf dem Weg zum höheren
Bildungsabschluss, pädagogische Begleitung auf dem Weg ins
Erwachsensein - Dr. Marie-Luise Stoll-Steffan, Geschäftsführerin der
ISF Internationale Schule Frankfurt-Rhein-Main, hat das neue
Bildungskonzept mit entworfen, berät die START-Stiftung und
koordiniert das erweiterte Seminarangebot.

Zugleich hat die START Stiftung für die Neuausrichtung ihres
Bildungsprogramms namhafte Partner gewonnen: Gert Scobel, 3sat, wird
Angebote konzipieren, die es den Stipendiaten ermöglichen sollen, ihr
kreatives Potenzial über einen längeren Zeitraum hinweg zu
entwickeln. Er wird hierfür seine Kontakte einbringen und den
Stipendiaten zudem verstärkt Einblicke in das Berufsfeld Medien
ermöglichen.

In Kooperation mit Prof. Ralph Abelein von der Hochschule für
Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main führt START die
Ferienakademie "Musik und Tanz" durch: Mit Schulungseinheiten wie
Rhythmusschulung, Improvisation, Ensemblearbeit sowie
Bewegungsgestaltung und Bühnenpraxis werden rund 25
START-Stipendiatinnen und -Stipendiaten innerhalb einer Woche eine
Darbietung erarbeiten. Dabei erhalten Stipendiaten mit musischer
Vorbildung ein besonders Coaching. Die Akademie wird in der ersten
Januarwoche 2008 zum ersten Mal stattfinden.

Für den Aufbau des naturwissenschaftlichen Schwerpunkts konnte
Prof. Dr. Dr. h.c. Volker Mosbrugger, Direktor des
Forschungsinstituts und Naturmuseums Senckenberg in Frankfurt am
Main, gewonnen werden. Seine naturwissenschaftliche Sommerakademie
lädt die Stipendiaten im Sommer 2008 erstmals ein, sich von
Wilhelmshaven aus auf dem Forschungskutter "Senckenberg" umfangreiche
Kenntnisse über das Ökosystem Wattenmeer anzueignen.

Die Gemeinnützige Hertie-Stiftung hat das START-Stipendienprogramm
2002 mit rund 20 Stipendien in Hessen begonnen. Heute unterstützen
über 90 Kooperationspartner das Programm - Stiftungen aus Deutschland
und den USA, Kultusministerien, Kommunen, Privatpersonen, Unternehmen
und Vereine. Damit START weiterhin wachsen und weitere Partner in das
Netzwerk aufnehmen kann, hat die Gemeinnützige Hertie-Stiftung im
September 2007 die START-Stiftung gGmbH als eigenständige
Tochtergesellschaft gegründet. Sie hat ihren Sitz in Frankfurt am
Main.

Im Schuljahr 2007/2008 fördert die START-Stiftung mit ihren
Partnern rund 500 Schülerinnen und Schüler aus über 60
Herkunftsländern. START ist in den Bundesländern Berlin, Brandenburg,
Bremen, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen,
Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen,
Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen vertreten. Im
Frühjahr 2008 können sich wieder Schülerinnen und Schüler mit
Migrationshintergrund aus diesen Bundesländern um ein Stipendium
bewerben. Weitere Informationen im Internet: www.start-stiftung.de.

Originaltext: Gemeinnützige Hertie-Stiftung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/9400
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_9400.rss2

Pressekontakt:

Dörte Florack, Gemeinnützige Hertie-Stiftung,
Leiterin Information/Kommunikation,
Tel.: 069/660 756 167, FlorackD@ghst.de


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