Südwest Presse: Kommentar zu Lea-Sophie
Geschrieben am 23-11-2007 |
Ulm (ots) - Michelle, Jessica, Kevin - und nun Lea-Sophie. Die Liste der verwahrlosten und misshandelten Kinder wird länger. Wie hoch die Dunkelziffer ist, mag man sich gar nicht ausmalen. Jedes Mal, wenn wieder ein Fall bekannt wird, ertönt der entsetzte Ruf nach mehr behördlicher Kontrolle. So kritisch man grundsätzlich einem staatlichen Eingreifen in Bürgers Leben gegenüberstehen mag: Wenn es um das nackte Überleben wehrloser Kinder von überforderten Eltern geht, ist derlei Bedenkenträgerei fehl am Platze. Hektische Aktivität allerdings auch. Allein - was tun? Es ist ja nicht so, dass es in Deutschland keine Kontrollinstanzen gäbe. Jedoch sind die Jugendämter, wie der Fall zeigt, häufig überfordert. Fatale Fehler können nicht ausbleiben, wenn ein Sachbearbeiter bis zu 150 Problemfälle betreuen muss. Und diese werden angesichts zunehmender Armut in den unteren Schichten gewiss nicht weniger. Die Kinder- und Jugendhilfe in Deutschland scheint auf diesen Wandel noch nicht eingestellt. Da erscheint das ergänzende Modell probat, Kinder regelmäßig von einem Arzt untersuchen zu lassen. Solche Vorsorgeuntersuchungen gibt es schon, nur müssen sie Pflicht werden. Das würde jedenfalls zur Lösung einiger Probleme beitragen. Letztlich steht jedoch nicht nur die Politik in der Pflicht, sondern auch der ganz normale Nachbar. Zu viele gucken weg.
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