 Rheinische Post: Grüne Opposition
Geschrieben am 25-11-2007 |
Düsseldorf (ots) - Von Stefanie Winkelnkemper
Das treffende Motto für den Parteitag der Grünen hätte "Ein
bisschen Frieden" lauten müssen. Denn Basis und Vorstand fanden durch
den gemeinsamen Beschluss zur Sozialen Sicherung wieder ein Stück
weit zueinander. Auf den ersten Blick nahm die Delegierten-Konferenz
den bestmöglichen Verlauf. Klare Sieger: Claudia Roth und Reinhard
Bütikofer. Sie sitzen seit dem Wochenende wieder fester als
Vorsitzende im Sattel. Das Motto dieses Parteitages lautete aber
"Jetzt. Für Morgen". Von Nürnberg sollte ein klares Signal für das
(Vor-)Wahljahr 2008 ausgehen. In diesem Morgen wollen die Grünen mehr
als freundliche Stimmung verbreiten. Sie wollen bundespolitisch
mitreden. Der Parteitag aber wird die Suche nach einem
Koalitionspartner schwerer machen. Denn welche Partei würde ein
Sozialprogramm mittragen, das 60 Milliarden Euro kostet? Auf der
Regierungsbank neben dem Kassenwart hätten die Grünen darüber nicht
ernsthaft diskutieren können - geschweige denn über ein
Grundeinkommen für jeden Bürger. Aber eine Opposition kann alles
beschließen, und genau dort sind die Grünen nach ihren Parteitagen in
Göttingen und jetzt in Nürnberg angekommen: In der Opposition, zwei
Schritte weiter links.
Originaltext: Rheinische Post
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