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Allgemeine Zeitung Mainz: Kommentar zu VW

Geschrieben am 26-11-2007

Mainz (ots) - Bei Affären weiß man nie, ob das Ende der
Fahnenstange bereits erreicht ist, oder noch weit größere Skandale zu
Tage treten. Das war und ist so bei Siemens und das scheint nun auch
bei VW möglich zu sein. Noch ist mit keiner Zeile belegt, dass der
ehemalige VW-Vorstandschef und heutige Aufsichtsratsvorsitzende
Ferdinand Piëch von den Unregelmäßigkeiten bei Spesenabrechnungen
wusste und sich damit in der VW-Affäre mitschuldig gemacht hat.
Solange dies nicht zweifelsfrei bewiesen ist, gilt das Wort des
Firmenpatriarchen, der jegliche Mitwisserschaft dementiert. Doch all
dies schützt nicht vor Ermittlungen, sollten sich im weiteren Verlauf
des Prozesses neue Erkenntnisse ergeben. Ermittlungen, an deren Ende
sehr wohl auch der Rücktritt eines der mächtigsten deutschen
Auto-Manager stehen könnte. Wie schnell man vom Skandal-Strudel
mitgerissen werden kann, hat die Siemens-Affäre gezeigt. Noch kurz
zuvor hochgelobt, mussten Vorstandschef Klaus Kleinfeld und der
Aufsichtsratsvorsitzende Heinrich von Pierer ihren Hut nehmen. Sollte
sich herausstellen, dass Piëch von dem ominösen Sonderkonto wusste,
aber nicht eingriff, wäre das ein weiterer schwerer Schlag - nicht
nur für den VW-Konzern, sondern für die gesamte Unternehmenskultur in
diesem Land. Die Lebensleistung des ungekrönten Autokönigs würde das
jedoch nicht schmälern. Kein Urteil der Welt kann den Enkel des
Autopioniers Ferdinand Porsche nämlich davon abhalten, die Macht des
Porsche-Clans weiter zu festigen und bei Volkswagen die Mehrheit zu
erlangen. Piëch ist ein klassischer Strippenzieher - auch ohne
entsprechende Ämter.

Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65597
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65597.rss2

Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Melanie Wied
Telefon: +49-(0)6131/48-5987
Fax: +49-(0)6131/48-5868
crossmedia@vrm.de


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