(Registrieren)

Westdeutsche Zeitung: Nahostfriedenskonferenz in Annapolis = von Peter De Thier

Geschrieben am 26-11-2007

Düsseldorf (ots) - Seit 2003 liegen amerikanische Bemühungen, eine
Vermittlerrolle im Nahen Osten zu übernehmen, so gut wie brach. Zwar
jettet US-Außenministerin Condoleezza Rice immer wieder in die
Krisenregion. Doch einer glänzte bisher durch Abwesenheit, nämlich
der US-Präsident selbst, der während seiner fast sieben Amtsjahre
nicht ein einziges Mal nach Israel reiste. Nun aber hat er den
schwierigen Themenkomplex "Nahostfrieden" wiederentdeckt.
Es wäre zu einfach, die aufwendige Gipfelkonferenz in Annapolis nahe
Washington als reines PR-Spektakel abzutun. Man wird sehen, wie
überzeugend Bush als Vermittler und engagierter Gastgeber auftreten
kann. Der Präsident ist überzeugt, wichtige Fortschritte erzielen zu
können. Ihnen keine Chance zu geben, würde vor allem den
Anstrengungen seiner Top-Diplomatin Condoleezza Rice Unrecht tun. Sie
ist nicht nur die Chefarchitektin der Nahostpolitik, sondern glaubt
fest an die Chancen für einen Durchbruch.
Gewiss müssen, ehe von den Grenzen eines Palästinenserstaats die Rede
sein kann, in anderen Punkten hohe Hürden genommen werden. Besonders
schwierig dürften sich Verhandlungen über den Status Jerusalems sowie
über das Rückkehrrecht für Millionen palästinensischer Flüchtlinge
gestalten. Ermutigen kann aber die Kompromissbereitschaft, die von
israelischer wie von palästinensischer Seite signalisiert wurde. Auch
wertet das Weiße Haus den großen Teilnehmerkreis, einschließlich
wichtiger Akteure wie Saudi Arabien und Syrien, als Indiz, dass die
Konferenz in der gesamten arabischen Welt ernst genommen wird.
Bushs Traumlösung, nämlich die Unterzeichnung eines
Abschlussdokuments, in dem sich Israels Ministerpräsident Ehud Olmert
und Palästinenserpräsident Mahmud Abbas zu konkreten Schritten auf
dem Weg zu einer Zwei-Staaten-Lösung verpflichten, würde zwar
keineswegs garantieren, dass diese auch zur Realität wird. Doch
könnte ein solcher Vorzeigeerfolg seiner Präsidentschaft
außenpolitisch ein Glanzlicht aufsetzen. "Annapolis" wäre dann George
W. Bushs "Camp David", jener Friedensvertrag zwischen Israel und
Ägypten, mit dem vor fast 30 Jahren Präsident Jimmy Carter ebenfalls
sein politisches Vermächtnis retten konnte.

Originaltext: Westdeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/62556
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_62556.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2358
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

106781

weitere Artikel:
  • dbb beamtenbund und tarifunion hat neue Bundesleitung Berlin (ots) - Die neue Führungsspitze des dbb beamtenbund und tarifunion, Spitzenorganisation der Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes und der privatisierten Bereiche mit mehr als 1,2 Millionen Mitgliedern, ist gewählt: Neben dem Bundesvorsitzenden Peter Heesen (Deutscher Philologenverband), der für die nächsten fünf Jahre in seinem Amt bestätigt wurde, gehört ihr der 1. Vorsitzende der dbb tarifunion Frank Stöhr (komba gewerkschaft) an, der gestern vom Gewerkschaftstag der dbb tarifunion wiedergewählt wurde. Kraft Amtes wird Stöhr mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Lea-Sophie Bielefeld (ots) - Wieder ist ein Kind qualvoll zu Tode gekommen. Lea-Sophie aus Schwerin. Fünf Jahre jung. 7,4 Kilo leicht. Verhungert. Verdurstet. Von den Eltern vernachlässigt. Vernachlässigt? Nein! Mit dieser lapidaren Bezeichnung lässt sich das Geschehene nicht einmal ansatzweise beschreiben. Von einer Vernachlässigung lässt sich sprechen, wenn sich die Eltern nicht darum kümmern, dass der Nachwuchs regelmäßig zur Schule geht oder die Hausaufgaben macht. Wenn, wie erst vor wenigen Monaten in Berlin oder Hamburg vorgekommen, Kinder mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema Russland vor der Wahl Bielefeld (ots) - Eine »Konfrontations-Strategie« in der Außenpolitik hat die SPD-Führung speziell der Kanzlerin vorgeworfen. Diese Vorwürfe sind noch nicht verhallt, da muss auch Außenminister Frank-Walter Steinmeier erkennen, dass sich in der Menschenrechtspolitik mit Leisetreterei nichts erreichen lässt. Nicht gegenüber China, aber auch nicht gegenüber Russland mit seinem »lupenreinen Demokraten« Wladimir Putin. Steinmeiers »Sorge« über die Entwicklung in Russland kommt sehr spät. Mit der Festnahme des Oppositionellen Garri Kasparow mehr...

  • WAZ: Der Streit um unsere Außenpolitik: Peking, Moskau, Berlin - Leitartikel von Ulrich Reitz Essen (ots) - Bisweilen scheint Geschichte sich doch zu wiederholen. Es ist schon bemerkenswert, wie im aktuellen außenpolitischen Streit zwischen Union und SPD die alten Muster aus der Versenkung auftauchen. Im Verhältnis zwischen den beiden Staaten in Deutschland und zur damaligen Sowjetunion setzte die SPD auf Dialog und Durchdringung und allmählichen Systemwechsel in den Diktaturen. Die Union hielt dies für Leisetreterei und plädierte für mehr Profil, also Konflikt. Dies wiederum hielt die SPD für schädlich, weil man so gegenüber mehr...

  • WAZ: Mehr Gewalt durch Jugendliche: Prävention nötig - Kommentar von Christoph Meinerz Essen (ots) - Mehr Gewalt, mehr Drogendelikte, und inzwischen stehen mehr Betrüger als Verkehrssünder vor Gericht. Besonders erschreckend ist der starke Anstieg von Gewaltkriminalität bei Jugendlichen. Schnelleres Strafen, Appelle an Lehrer und Eltern, sich intensiver zu kümmern, und die Hoffnung auf eine "breite gesellschaftliche Ächtung von Gewalt" werden jedoch aus frustrierten jungen Menschen keine braven Bürger machen. Wer Kriminalität verhindern will, muss Menschen frühzeitig eine überzeugende (andere) Lebensperspektive geben. mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht