Lausitzer Rundschau: Die Evangelische Kirche und die Braunkohle Zu früh für Schlussstrich
Geschrieben am 26-11-2007 |
Cottbus (ots) - Dass man mit Lausitzer Braunkohle heizen kann, ist hinreichend bekannt. Dass man damit auch einander einheizen kann, erlebt derzeit die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO). Während sich die Landessynode und die Kirchenleitung zurückhaltend zu den neuen Tagebauplänen in der Lausitz äußerten, sprachen sich die Kreissynoden der Kirchenkreise Cottbus und Senftenberg-Spremberg klar dagegen aus. "Hemmungslos" und "nicht zu rechtfertigen" seien die neuen Tagebaue, sagen die Lausitzer Synodalen. Schärfer geht es nicht. Vergleicht man ihren Text mit dem Beschluss der Landessynode, ist er bemerkenswert einseitig: Kein einziger Satz, nicht einmal ein Wort findet sich über die Menschen, die in der Kohle arbeiten. Sie sind doch auch Gemeindeglieder, gehen in den Gottesdienst und zahlen ihre Kirchensteuern. Verstehen kann man diese Härte nur, wenn man bedenkt, dass die Pfarrer der Region schon seit Jahrzehnten Umgesiedelte betreuen. Immer und immer wieder mussten Dörfer weichen, ganze Kirchspiele verschwanden. Eine Geschichte, die nie zu Ende gehen wird, solange es die Kohle gibt. Es ist ein Schlussstrich, den man ziehen will. Und dennoch tut die EKBO gut daran, sich als Landeskirche abwägend zu äußern. Ohne die Kohle hat die Lausitz im Moment noch keine Zukunft. Angesichts der Studien namhafter Klimaforscher ist es richtig, wenn die Landessynode zur Schaffung neuer Wirtschaftszweige mahnt und ein Umdenken in der Energiepolitik verlangt. Aber das braucht Zeit. Für den Schlussstrich ist es deswegen noch zu früh. Zumindest im Moment.
Originaltext: Lausitzer Rundschau Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_47069.rss2
Pressekontakt: Lausitzer Rundschau Telefon: 0355/481231 Fax: 0355/481247 lr@lr-online.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
106792
weitere Artikel:
- Lausitzer Rundschau: Vorerst keine Umweltzonen in der Region Noch nicht abgehakt Cottbus (ots) - Mit der Umweltzone handeln sich 20 Städte in Deutschland einigen Ärger ein. Der Streit in Berlin über das langwierige Prozedere beim Genehmigen von Ausnahmen für Fahrzeuge, die man eigentlich nicht mehr in dem mit Feinstaub stark belasteten Innenstadtgebiet sehen will, ist dafür nur ein Beispiel. Fuhr- und Kurierdienst-Unternehmer beschweren sich überdies zu Recht darüber, dass sie die Ausnahmegenehmigungen für jede Umweltzonen-Stadt immer wieder neu beantragen müssen. Das muss wie Schikane wirken und viele Autofahrer mehr...
- Lausitzer Rundschau: Die Tarifforderungen der deutschen Beamten Neue Muskeln Cottbus (ots) - Dass nach zwölf Jahren zum ersten Mal wieder ein deutscher Bundeskanzler, in diesem Fall eine Bundeskanzlerin, beim Gewerkschaftstag des Beamtenbundes auftritt, ist ein deutliches Signal der Anerkennung. Auch wenn den Staatsdienern immer noch der Ruf der Faulpelze anhängt, die Wahrheit ist: Deutschlands Beamte haben in den vergangenen Jahren viel zur Sanierung der öffentlichen Haushalte beigetragen. Durch Einkommensverzicht und Mehrarbeit, durch erhebliche Kürzungen beim Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Niemand wird dies ernsthaft mehr...
- Rheinische Post: Altes Land, junge Gewalt - Von REINHOLD MICHELS Düsseldorf (ots) - Man könnte den Aufsehen erregenden Anstieg von Gewaltdelikten Jugendlicher mit bitterbösem Spott kommentieren: Das Land werde immer älter, seine Straftäter immer jünger. Doch mit Entsetzen darf man keinen Scherz, schon gar keinen Spott treiben. Ein Blick in die Medien im Allgemeinen und in diese Ausgabe der Zeitung im Besondern genügt für den Befund: Die Lage ist ernst, die Gewaltgeschichten sind grässliche Zeugnisse dafür, dass etwas faul ist im Staate Deutschland - und in Nordrhein-Westfalen als seinem Herzland auch. mehr...
- Rheinische Post: Beamte benachteiligt - Von REINHOLD MICHELS Düsseldorf (ots) - Das Sein ändert mitunter das Bewusstsein - auch in der Politik. Als CDU und FDP in NRW noch in der Opposition waren, wurden sie nicht müde, für die Beamtenschaft zu kämpfen und der rot-grünen Regierung vorzuwerfen, sie saniere sich auf Kosten der Staatsdiener. Inzwischen selbst an der Macht, scheinen beide Parteien ihre Beteuerungen von damals vergessen zu haben. Die Beamtengehälter sollen erst zum 1. Juli 2008 angehoben werden, die der Angestellten schon zu Jahresbeginn. Es kann zwar nicht darum gehen, Berufsgruppen mehr...
- Rheinische Post: Nahostfrieden - Von GODEHARD UHLEMANN Düsseldorf (ots) - Die Nahostkonferenz in den USA ist kein unverbindlicher Cocktailempfang mit gesellschaftlichem Schaulaufen. Sie ist vielmehr ein wichtiges politisches Ereignis, denn es geht um den Neustart im Friedensprozess zwischen Israelis und Palästinensern mit Ausstrahlung in die Region. Die Chancen stehen gut, dass nach langer Zeit des Stillstands endlich Fortschritte gelingen. Beide Seite haben verinnerlicht, dass ohne Kompromisse kein Friedensfortschritt möglich sein wird. US-Präsident George W. Bush tritt offen für eine Zwei-Staaten-Lösung mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|