Merkel geht in stern-Interview für Kapitalbeteiligung der Arbeitnehmer auf die SPD zu - Kanzlerin erklärt sich grundsätzlich zu Fondslösung bereit
Geschrieben am 28-11-2007 |
Hamburg (ots) - Bundeskanzlerin Angela Merkel ist einen großen Schritt auf die SPD zugegangen, um den Weg zur Kapitalbeteiligung für Arbeitnehmer in der Großen Koalition zu ebnen. In einem Interview des Magazins stern sagte Merkel, sie gehe davon aus, dass der Koalition ein gemeinsames Konzept gelingen wird. "Ich will das auch deshalb, weil die Teilhabe an Kapitaleinkünften sehr viel bessere Renditen verspricht als sie allein durch Lohnsteigerungen zu erreichen wären." Auf die Frage, ob sie auch eine Fondslösung akzeptiere, wie sie die SPD vorschlägt, antwortete die Kanzlerin: "In einem bestimmten Umfang ja, wenn es eine gewisse Bindung an den eigenen Betrieb oder eine Gruppe von Betrieben gibt, damit die Beteiligung nicht völlig entkoppelt wird. Sonst kommt sie in die Nähe normalen Fondssparens." Die SPD hat die Gründung eines "Deutschlandfonds" vorgeschlagen, der die Arbeitnehmer beim Konkurs ihres Betriebes vor dem Verlust ihrer Einlagen schützen und Beteiligungen auch an Kleinbetrieben ermöglichen soll.
Merkel schloss zugleich vorgezogene Neuwahlen definitiv aus und bekundete, sie werde "den Wählerauftrag bis 2009 mit Freude erfüllen". Sie fügte in dem stern-Gespräch hinzu: "Die Wähler haben uns einen Auftrag für vier Jahre gegeben und erwarten, dass wir unsere Pflicht tun." Jeder wisse: "Wer hier unverantwortlich handeln würde, den strafen die Wähler ab." Es gebe "keine unüberwindlichen Hindernisse für Union und SPD". Über den SPD-Vorsitzenden Kurt Beck sagte Merkel: "Ich habe ihn nie unterschätzt."
Für ihre eigene Partei bekräftigte die CDU-Vorsitzende vor dem Parteitag in Hannover das Ziel, bei der Bundestagswahl 2009 mehr als 40 Prozent zu erreichen. "Für ein solches Ergebnis gibt es auch sehr gute Chancen, wenn die Menschen nach schwierigen Entscheidungen, die wir getroffen haben, die positiven Wirkungen unserer Politik spüren." Zu Kritik aus den eigenen Reihen an ihrer Politik sagte Merkel: "In einer Volkspartei hat jeder mal den Eindruck, dass der Grundwert, der ihm am wichtigsten ist, ab und an mal vernachlässigt wird." Sie nehme das ernst und bemühe sich, es wieder auszugleichen. In der Koalition sage die Union "wie bisher dann Nein, wenn es geboten ist". Als "Stimme der Vernunft" müsse sie gegenüber der SPD deutlich machen, "dass nicht jeder Wunsch erfüllbar ist". Auf die Frage des stern, ob man von der Radikalreformerin "Maggie Merkel" Abschied nehmen müsse, antwortete sie: "Das war nie meine Wortwahl und wird nie meine Wortwahl." Sie halte aber unverändert für richtig, was die CDU auf ihrem Leipziger Reformparteitag beschlossen hatte, darunter die Kopfpauschale in der Krankenversicherung und eine radikale Vereinfachung des Steuersystems.
Originaltext: Gruner+Jahr, stern Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6329 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6329.rss2
Pressekontakt: Diese Vorabmeldung ist mit Quellenangabe zur Veröffentlichung frei. Für Rückfragen: stern-Nachrichtenredaktion, Tel. 040/3703 3555
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
107072
weitere Artikel:
- stern-Umfrage: SPD erholt sich wieder - Nur acht Prozent haben großes Interesse am CDU-Parteitag Hamburg (ots) - Die Sozialdemokraten haben die Delle in der Wählersympathie nach dem Rücktritt von Vizekanzler Franz Müntefering wieder ausgebügelt. In der wöchentlichen Politumfrage im Auftrag des Hamburger Magazins stern sowie des Fernsehsenders RTL kletterten sie im Vergleich zur Vorwoche um 2 Punkte auf 26 Prozent. Sie erreichen damit wieder ihr Niveau der vergangenen Wochen. Die Union büßte 1 Punkt ein, liegt mit 39 Prozent aber weiter klar in Führung. Die FDP gewann 1 Punkt hinzu und kommt auf 10 Prozent. Die Grünen verloren 1 mehr...
- Merkel nennt Kritik an ihrer Außenpolitik "provinziell" - Kanzlerin im stern: "Ich suche mir auch weiterhin meine Gäste und Reiseziele so aus, wie ich es für richtig halte" Hamburg (ots) - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die anhaltende Kritik an ihrer Außenpolitik energisch zurückgewiesen. Gegenüber dem Hamburger Magazin stern verteidigte die Regierungschefin sowohl ihre zahlreichen Auslandsreisen wie auch den Empfang des Dalai Lama und ihr deutliches Anprangern der Menschenrechtsverletzungen in China und Russland, das zuletzt auch Ex-Kanzler Gerhard Schröder (SPD) moniert hatte. "Es ist provinziell, die Interessenvertretung für unsere Sicherheit, unsere Umwelt und unseren Wohlstand bei Auslandsbesuchen mehr...
- stern: Merkel geht Weihnachten Skilaufen Hamburg (ots) - Bundeskanzlerin Angela Merkel wird Weihnachten beim Skilanglauf verbringen. "Ich laufe Ski in den Bergen, Langlauf, und wenn ich dann wieder zuhause erholt bin, brate ich für die Familie eine Gans. Das gehört für mich zu Weihnachten", sagte Merkel dem Hamburger Magazin stern. Auf die Frage, wie sie sich fit halte, antwortete die Regierungschefin: "Ich versuche, am Wochenende an die frische Luft zu kommen und mal eine Nacht ausreichend zu schlafen. Und nachmittags esse ich meistens einen Teller gesundes Gemüse." Ihr helfe mehr...
- Revue SCHWEIZ 12/07 - Zürich - Beileibe mehr als Geschnetzeltes - Hinweis: Bildmaterial steht zum kostenlosen Download bereit unter: www.presseportal.ch/de/pm/100003502/revue_schweiz - Zürich (ots) - die grösste Schweizer Stadt - lebt und bewegt. Wer Zürich auf seine Funktion als wirtschaftliche Hauptstadt der Schweiz und die berühmte Bahnhofstrasse reduziert, tut der Stadt und der Region unrecht. Es gibt hier sehr viel Kultur und Geschichte zu entdecken und das nicht nur in einem der vielen tollen Museen. Die Revue SCHWEIZ war mit dem Journalisten Tommy Dätwyler unterwegs für ein mehr...
- Fischbach: Stammzellgesetz bleibt Gewissensfrage Berlin (ots) - Anlässlich von Forderungen, den Stichtag des Stammzellgesetzes einmalig zu verschieben, erklärt die Beauftragte für Kirchen und Religionsgemeinschaften der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Ingrid Fischbach MdB Die Beratungen, ob das Stammzellgesetz überhaupt verändert werden soll, sind nicht abgeschlossen. Unabhängig davon, wie die jeweiligen Ansichten einzelner Abgeordneter bewertet werden, kann und wird es zur Frage einer Stichtagsverschiebung im Stammzellgesetz keinen Unionsfraktionsantrag geben. Grundlage für die mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|