Ex-Verfassungsrichter Grimm gegen schärfere Sicherheitsgesetze
Geschrieben am 28-11-2007 |
Hamburg (ots) - Der frühere Bundesverfassungsrichter Dieter Grimm weist Forderungen von Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble nach schärferen Gesetzen und strengeren Kontrollen im Kampf gegen den Terrorismus zurück. "In einem Land, das sich nach bitteren Erfahrungen in seinem obersten Verfassungsgrundsatz auf Achtung und Schutz der Menschenwürde festgelegt hat, geht es um die Sicherheit der Freiheit. In einem solchen Land darf dem Staat nicht jedes Mittel zur Bewahrung der Sicherheit recht sein", schreibt Grimm in der ZEIT.
Grimm widerspricht Schäubles Aussage, wonach derjenige, der sich nichts vorzuwerfen habe, auch nichts zu befürchten habe. "Wo erst Verdachtsmomente gesammelt werden sollen, trifft sie potentiell jeden und alles, weil bei der Verdachtssuche nichts unverdächtig ist, nicht das Buch aus der Bibliothek, nicht der Wecker auf dem Nachtisch, nicht der Ort, an dem man seine Freunde trifft", schreibt Grimm. Jeder müsse befürchten, dass seine Kommunikation überwacht werde. "Niemand kann sicher sein, dass ihm daraus keine unangenehmen Folgen erwachsen. Ist man einmal im Verdachtsraster hängen geblieben, sind Beschattung und Ausforschung der Nachbarn, Beförderungsverweigerungen im Flugzeug, der Verlust des Arbeitsplatzes wegen Sicherheitsbedenken nicht mehr völlig fern."
"Daher muss man dem staatlichen Informationshunger Grenzen ziehen", sagt der frühere Verfassungsrichter. So dürfen nach seiner Ansicht beispielsweise Personendaten nicht weitergegeben werden, wenn nur eine abstrakte Gefahrenlage vorliege.
Originaltext: DIE ZEIT Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/9377 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_9377.rss2
Pressekontakt: Den kompletten ZEIT-Beitrag der ZEIT Nr. 49 vom 29. November 2007 senden wir Ihnen gerne zu. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Elke Bunse, DIE ZEIT Presse- und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.: 040/3280-217, Fax: 040/3280-558, E-Mail: bunse@zeit.de)
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
107185
weitere Artikel:
- Agro-Treibstoffe gefährden Ernährungssicherheit / Eröffnung der 49. Aktion "Brot für die Welt" am ersten Advent in Marburg Kassel (ots) - "Brot für die Welt" hat die Förderung von Agro-Treibstoffen durch die Industrieländer kritisiert. "Nahrungsmittel werden immer häufiger zur Sättigung des weltweiten Rohstoffhungers missbraucht", erklärte die Direktorin von "Brot für die Welt", Cornelia Füllkrug-Weitzel, bei einer Pressekonferenz zur bundesweiten Eröffnung der 49. Spendenaktion in Kassel. Dies gefährde die Ernährungssicherheit von Millionen von Menschen. Experten schätzten, dass die Zahl der Hungernden bis 2025 von derzeit 854 Millionen auf 1,2 Milliarden mehr...
- CSU-Landesgruppe / Pressestelle: Bartholomäus Kalb zum neuen finanz- und haushaltspolitischen Sprecher gewählt Berlin (ots) - Die Pressestelle der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag teilt mit: Auf ihrer gestrigen Sitzung hat die CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag Bartholomäus Kalb zu ihrem neuen finanz- und haushaltspolitischen Sprecher gewählt. Bartholomäus Kalb tritt somit die Nachfolge von Georg Fahrenschon als Vorsitzender des Arbeitskreises III (Finanzen und Haushalt) an. Der Industriekaufmann und Landwirt vertritt seit 1987 als direkt gewählter Abgeordneter den Wahlkreis Deggendorf-Freyung/Grafenau im Deutschen Bundestag. mehr...
- Krings/Scheuer: Nachhaltigkeit braucht verbindliche Ziele Berlin (ots) - Anlässlich der gestrigen Jahreskonferenz des Rates für Nachhaltige Entwicklung, bei der die Bundeskanzlerin Angela Merkel den Startschuss für die Weiterentwicklung der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie gab, erklären der Vorsitzende des Parlamentarischen Beirats für Nachhaltige Entwicklung, Dr. Günter Krings MdB und der Obmann der CDU/CSU-Bundestagsfraktion im Nachhaltigkeitsbeirat, Dr. Andreas Scheuer MdB: Wir begrüßen, dass die Bundesregierung Nachhaltigkeit ausdrücklich zum Leitprinzip ihrer Politik erklärt. Gleichzeitig mehr...
- Kardinal Lehmann: "Lateinamerika braucht politische Verantwortung" / Gerechtigkeit im Mittelpunkt der "Aktion ADVENIAT 2007" Mainz (ots) - - Querverweis: Bild wird über obs versandt und ist unter http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs abrufbar - Zu einer aktiven Haltung in Politik und Gesellschaft hat der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, die Kirche in Lateinamerika ermutigt. "Lateinamerika braucht politisches Verantwortungsbewusstsein und einen Geist gegenseitiger Solidarität", sagte Lehmann bei der heutigen Pressekonferenz zur Eröffnung der diesjährigen ADVENIAT-Weihnachtsaktion in Mainz. Besonders die mehr...
- Rußfilterskandal: Bundesregierung muss verlorenes Vertrauen in Filtertechnik wieder herstellen Berlin (ots) - - Querverweis: Ein Dokument liegt in der digitalen Pressemappe zum Download vor und ist unter http://www.presseportal.de/dokumente abrufbar - Deutsche Umwelthilfe wirft Bundesregierung vor, den Einbau betrügerischer Billigfilter trotz frühzeitiger Erkenntnisse nicht verhindert zu haben - Staatliche Kontrollen sollen künftige Wiederholungen verhindern - Unwirksame Filter müssen flächendeckend und zeitnah ausgetauscht werden Berlin, 28. November 2007: Der Einbau von etwa 60.000 mangelhaften Nachrüstfiltern mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|