Agro-Treibstoffe gefährden Ernährungssicherheit / Eröffnung der 49. Aktion "Brot für die Welt" am ersten Advent in Marburg
Geschrieben am 28-11-2007 |
Kassel (ots) - "Brot für die Welt" hat die Förderung von Agro-Treibstoffen durch die Industrieländer kritisiert. "Nahrungsmittel werden immer häufiger zur Sättigung des weltweiten Rohstoffhungers missbraucht", erklärte die Direktorin von "Brot für die Welt", Cornelia Füllkrug-Weitzel, bei einer Pressekonferenz zur bundesweiten Eröffnung der 49. Spendenaktion in Kassel. Dies gefährde die Ernährungssicherheit von Millionen von Menschen. Experten schätzten, dass die Zahl der Hungernden bis 2025 von derzeit 854 Millionen auf 1,2 Milliarden Menschen steigen werde, wenn weiterhin Nahrungsmittel in großem Stil als Treibstoffe verbrannt würden.
Häufig würden Investitionen im Bereich Agro-Sprit mit dem Klimaschutz gerechtfertigt. Dabei sei die Landwirtschaft für 14 Prozent der weltweiten Treibhausgase verantwortlich. "In Indonesien, Kolumbien und Brasilien werden Regenwälder abgeholzt, um Platz für Palmöl- oder Zuckerrohrplantagen zu schaffen", so Füllkrug-Weitzel. Dies zeige deutlich, dass der Klimaschutz nur als Feigenblatt für das globale Wettrennen um Energie diene. Das Nachsehen hätten vor allem die Kleinbauern. Sie müssten mit multinationalen Agro-Großbetrieben um Land, Wasser und Märkte konkurrieren.
"Die bäuerliche Landwirtschaft weltweit muss wesentlich stärker als bisher gefördert und geschützt werden", forderte Füllkrug-Weitzel. 80 Prozent aller Lebensmittel weltweit würden von Familienbetrieben produziert. "Sie sind das Rückgrat der Ernährung der gesamten Menschheit." "Brot für die Welt" unterstützt deshalb zusammen mit seinen Projektpartnern Kleinbauern in den Ländern des Südens dabei, durch Methoden der nachhaltigen und ökologischen Landwirtschaft ihre Erträge zu steigern und zusätzliche Märkte zu erschließen.
"Brot für die Welt"-Eröffnung im Elisabethjahr Der Landespfarrer für Diakonie in Kurhessen-Waldeck, Dr. Eberhard Schwarz, würdigte Marburg als den richtigen Ort der "Brot für die Welt"-Eröffnung im Jahr der heiligen Elisabeth. Die Stadt, in der Elisabeth von Thüringen gewirkt habe, sei von großer historischer Bedeutung für die Diakonie und die tätige Hilfe am Nächsten, betonte Schwarz. "Der Geist Elisabeths steht noch immer über diesem besonderen Ort und begleitet auch die Hilfe für die Armen in den Ländern des Südens, wie sie das diakonische Hilfsprojekt 'Brot für die Welt' seit nunmehr fast fünfzig Jahren organisiert."
In der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck wird "Brot für die Welt" durch das Diakonische Werk und das große Engagement in den Gemeinden unterstützt. Das Gesamtspendenergebnis der Landeskirche ist seit Jahren stabil. (Ergebnis 2006: 1.892.659 Euro).
"Gottes Spielregeln für eine gerechte Welt" lautet das Motto der 49. Aktion, die am ersten Adventswochenende, vom 1. bis 2. Dezember 2007, in Marburg eröffnet wird. Im Mittelpunkt dieser Aktion stehen Ernährungssicherheit und die Stärkung der Rechte von Kleinbauern und Landlosen. Gastgeber der Eröffnungsfeierlichkeiten sind die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck und ihr Diakonisches Werk.
Hinweis für Redaktionen:
Eine digitale Pressemappe mit Projektreportagen und Pressefotos finden Sie unter www.brot-fuer-die-welt.de/presse
Programm der bundesweiten Eröffnung der 49. Aktion in Marburg:
Samstag, 1. Dezember 2007
"Markt der Möglichkeiten" in der Marburger Stadthalle (ab 18 Uhr) Eine-Welt-Gruppen, Initiativen und Aktive im Bereich Entwicklungszusammenarbeit und Fairer Handel stellen sich vor.
Festlicher Abend zum Thema "Fairändern - Bäuerliche Landwirtschaft stärken" in der Marburger Stadthalle (Beginn: 19:30 Uhr) Zu der Veranstaltung werden zahlreiche Gäste aus Kirche, Politik und Gesellschaft erwartet, unter anderem Bundesentwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul, die hessische Sozialministerin Silke Lautenschläger, der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Dr. Martin Hein, und Diakoniepräsident Klaus-Dieter Kottnik.
Sonntag, 2. Dezember 2007, 10 Uhr
Zentrale Eröffnung der Spendenaktion in der Elisabethkirche in Marburg (ARD-Übertragung, letzter Einlass 9.30 Uhr). Die Predigt hält Landesbischof Dr. Martin Hein.
Originaltext: Brot für die Welt Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6938 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6938.rss2
Pressekontakt: Ute Dilg, "Brot für die Welt": 0172-7182459 Susanne Bullien, Diakonie Kurhessen-Waldeck: 0177-5612230
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
107197
weitere Artikel:
- CSU-Landesgruppe / Pressestelle: Bartholomäus Kalb zum neuen finanz- und haushaltspolitischen Sprecher gewählt Berlin (ots) - Die Pressestelle der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag teilt mit: Auf ihrer gestrigen Sitzung hat die CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag Bartholomäus Kalb zu ihrem neuen finanz- und haushaltspolitischen Sprecher gewählt. Bartholomäus Kalb tritt somit die Nachfolge von Georg Fahrenschon als Vorsitzender des Arbeitskreises III (Finanzen und Haushalt) an. Der Industriekaufmann und Landwirt vertritt seit 1987 als direkt gewählter Abgeordneter den Wahlkreis Deggendorf-Freyung/Grafenau im Deutschen Bundestag. mehr...
- Krings/Scheuer: Nachhaltigkeit braucht verbindliche Ziele Berlin (ots) - Anlässlich der gestrigen Jahreskonferenz des Rates für Nachhaltige Entwicklung, bei der die Bundeskanzlerin Angela Merkel den Startschuss für die Weiterentwicklung der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie gab, erklären der Vorsitzende des Parlamentarischen Beirats für Nachhaltige Entwicklung, Dr. Günter Krings MdB und der Obmann der CDU/CSU-Bundestagsfraktion im Nachhaltigkeitsbeirat, Dr. Andreas Scheuer MdB: Wir begrüßen, dass die Bundesregierung Nachhaltigkeit ausdrücklich zum Leitprinzip ihrer Politik erklärt. Gleichzeitig mehr...
- Kardinal Lehmann: "Lateinamerika braucht politische Verantwortung" / Gerechtigkeit im Mittelpunkt der "Aktion ADVENIAT 2007" Mainz (ots) - - Querverweis: Bild wird über obs versandt und ist unter http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs abrufbar - Zu einer aktiven Haltung in Politik und Gesellschaft hat der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, die Kirche in Lateinamerika ermutigt. "Lateinamerika braucht politisches Verantwortungsbewusstsein und einen Geist gegenseitiger Solidarität", sagte Lehmann bei der heutigen Pressekonferenz zur Eröffnung der diesjährigen ADVENIAT-Weihnachtsaktion in Mainz. Besonders die mehr...
- Rußfilterskandal: Bundesregierung muss verlorenes Vertrauen in Filtertechnik wieder herstellen Berlin (ots) - - Querverweis: Ein Dokument liegt in der digitalen Pressemappe zum Download vor und ist unter http://www.presseportal.de/dokumente abrufbar - Deutsche Umwelthilfe wirft Bundesregierung vor, den Einbau betrügerischer Billigfilter trotz frühzeitiger Erkenntnisse nicht verhindert zu haben - Staatliche Kontrollen sollen künftige Wiederholungen verhindern - Unwirksame Filter müssen flächendeckend und zeitnah ausgetauscht werden Berlin, 28. November 2007: Der Einbau von etwa 60.000 mangelhaften Nachrüstfiltern mehr...
- CSU-Landesgruppe / Dr. Ramsauer: Anerkennung gibt es nicht umsonst Berlin (ots) - Nach den erfolglosen Verhandlungen zwischen Serben und Kosovo-Albanern in Baden bei Wien erklärt der Vorsitzende der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, Dr. Peter Ramsauer: Die Verhandlungen zwischen Serben und Kosovo-Albanern sind gescheitert. Dabei wussten beide Seiten, dass diese Gesprächsrunde beinahe die letzte Chance zu einer einvernehmlichen Lösung war. Sie zu nutzen wäre die Pflicht der Beteiligten gewesen, um die Region und ihre Bewohner nicht weiteren, unberechenbaren Gefahren auszusetzen. Im Rahmen mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|