Kai-Uwe Merkenich, Geschäftsführer der Berliner AIDS-Hilfe, glaubt: "Über kurz oder lang bedeutet AIDS für die Betroffenen immer noch einen sozialen Abstieg."

Hamburg (ots) -

"DGF Der Talk" zum Thema "AIDS", Erstausstrahlung am Sonntag, den
02.12.2007, um 12:00 Uhr

Hinweis zur Änderung der Studiogäste: Anders als in der
Presseinformation vom 13. November 2007 angekündigt, ist in dieser
Sendung nicht Rita Süssmuth, sondern Kai-Uwe Merkenich und Dr.
Joachim Denner zu Gast.

"Über kurz oder lang bedeutet AIDS für die Betroffenen immer noch
einen sozialen Abstieg. Viele Menschen vereinsamen", sagt Kai-Uwe
Merkenich, Geschäftsführer Berliner AIDS-Hilfe e. V., in der Sendung
"DGF Der Talk" des Deutschen Gesundheitsfernsehens. Gemeinsam mit dem
Virologen Dr. Joachim Denner, der am Robert Koch Institut in Berlin
an einem Impfstoff gegen AIDS forscht, und der Moderatorin Desirée
Bethge diskutiert er anlässlich des Welt-AIDS-Tages in der kommenden
Sendung über die Viruskrankheit.

"Wir können AIDS nur bekämpfen, wenn wir alle offen damit umgehen
und niemand stigmatisieren. Das ist eine menschliche Anforderung, die
wir nur gemeinsam mit einem humanitären Vorgehen bewältigen können",
erklärt Merkenich. Er stellt fest, dass sich die Diskriminierung
gegen HIV-Infizierte zwar nicht erledigt habe, dass man durch
Aufklärung jedoch inzwischen eine hohe Akzeptanz in der Bevölkerung
erreicht habe. "Die bittere Realität jedoch ist, dass das
Diskriminierungspotenzial in den ländlichen Regionen deutlich höher
ist als in den Großstädten."

59.000 HIV-Infizierte in Deutschland meldet das Robert Koch
Institut, wobei die Infektionsrate immer noch ansteigt - trotz der
Aufklärungskampagnen. Denner führt dies auf den Irrglauben in der
Bevölkerung zurück, dass AIDS inzwischen heilbar sei. "Viele denken,
es gäbe Medikamente, die die Krankheit heilen können. Jedoch gibt es
nur Mittel, die die Symptome lindern und eine Erkrankung
hinauszögern. Das wird oft verwechselt", erläutert Denner. Diese
Tatsache beunruhigt auch den Geschäftsführer der Berliner AIDS-Hilfe:
"Wir haben nicht genügend Ressourcen für die Anforderungen, die jetzt
auf uns zukommen mit den steigenden Infektionszahlen." Trotzdem seien
bereits große Erfolge durch Aufklärung zu verzeichnen, betont
Merkenich. "Wir sind erfolgreich mit der Prävention in Deutschland,
vor allem im europaweiten Vergleich. Die Zahl der Neudiagnosen bei
Drogenkonsumenten konnte sogar halbiert werden."

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