Aktuelle Marktforschung bestätigt Befürchtung / Grippe-Pandemie - Manager sind kaum für den Ernstfall gerüstet
Geschrieben am 05-12-2007 |
München (ots) - Nach Einschätzung von Experten unterschätzen viele Unternehmen die möglichen Folgen einer Grippe-Pandemie für ihren Betrieb. Laut einer aktuellen Umfrage vom Münchner Institut für Marktforschung im Gesundheitswesen (IMIG) ist nur die Hälfte aller Unternehmen wirklich vorbereitet. Die Folgen einer mangelnden Vorsorge sind im Falle einer Pandemie: ungeschützte Mitarbeiter, Produktionsausfall und die Schließung ganzer Betriebe über mehrere Wochen bis hin zur Insolvenz.
Die Frage ist nicht, ob, sondern wann die Pandemie kommt, darin sind sich Experten einig. Was wäre, wenn morgen das gefürchtete Grippe-Pandemie-Virus auftritt? "Das Risiko ist da, das Risikobewusstsein ist jedoch nicht adäquat", sagt Axel Schmidt, Leiter Projektmanagement Pandemie bei GlaxoSmithKline. Die öffentliche Seite sei zwar schon sehr weit mit ihren Vorbereitungen, die Risikomanagement-Systeme der Wirtschaft hinken allerdings hinterher. Bei einer Pandemie wird für alle Unternehmen - auch für den Mittelstand - entscheidend sein, die Gesundheit der Mitarbeiter zu schützen und damit die negativen wirtschaftlichen Auswirkungen zu begrenzen. "Bei Ausbruch der Pandemie bleibt nicht mehr genug Zeit, um geeignete Maßnahmen auszuarbeiten", so Schmidt weiter. "Die Vorbereitungen müssen jetzt beginnen. Influenza-Pandemieplanung ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und erfordert eine weit bessere Vernetzung von staatlichen und öffentlichen Stellen mit der Wirtschaft, als das bisher der Fall ist."
150 Unternehmen standen Rede und Antwort
Bei der bundesweiten telefonischen Marktforschung im Frühjahr 2007 wurden 150 Unternehmen, die zwischen 1.000 und 5.000 Mitarbeiter beschäftigen, zum Thema "Planung in mittelständischen und großen Unternehmen" befragt. Interviewpartner waren Betriebsärzte, Werksärzte, aber auch Geschäftsführer, Abteilungsleiter und andere Entscheider für die unternehmensinterne Grippe-Pandemie-Planung. Die Influenza-Pandemie-Gefahr wird aktuell von 75 Prozent der 150 Befragten "mittelmäßig" bis "weniger groß" eingeschätzt. Paradoxerweise waren sie sich aber der Tatsache bewusst, dass Experten das Auftreten einer Influenza-Pandemie für sehr wahrscheinlich halten.
Nur die Hälfte aller Unternehmen ist wirklich vorbereitet Oberste Priorität bei einer Pandemie haben der Mitarbeiterschutz und die Gesundheit der Mitarbeiter, um den Krankenstand möglichst gering zu halten und einen Produktionsausfall bzw. eine Werksschließung zu vermeiden. Nur etwa 50 Prozent der 150 Befragten denken jedoch, dass ihre Unternehmen sehr gut bzw. gut auf eine eventuelle Influenza-Pandemie vorbereitet sind. In diesen Firmen existiert ein konkret ausgearbeiteter Pandemieplan. Etwa 80 Prozent sehen jedoch Schwierigkeiten bei der konkreten Umsetzung und Implementierung des Pandemieplans.
Hygienemaßnahmen und Impfungen hatten bei über 80 Prozent der Befragten einen hohen Stellenwert. Unter 50 Prozent der Befragten räumen dagegen der Bevorratung mit antiviralen Medikamenten wie Neuraminidasehemmern - der ersten Verteidigungslinie bevor Impfstoffe überhaupt hergestellt werden können - einen hohen Stellenwert ein. Bei etwa 60 Prozent der 150 Befragten sind antivirale Medikamente zur Bevorratung gekauft worden. Das Spektrum der eingekauften Mengen der antiviralen Mittel reicht jedoch von nur 10 bis 20 Packungen (nur für die Geschäftsleitung und leitende Mitarbeiter) bis hin zu 2.000 Packungen für einen Großteil der Mitarbeiter.
75 Prozent beabsichtigen, sich noch mit antiviralen Medikamenten in größerem Umfang zu bevorraten. Im Idealfall sollten verschiedene antivirale Medikamente eingelagert werden, um Therapie-Versagen im Falle von Resistenzbildungen vorzubeugen.
EU-weite Probleme: Planung und Wirklichkeit klaffen auseinander
In einer aktuellen Studie, die in der nächsten Ausgabe des WHO-Bulletin (1) erscheinen wird, wurde aufgezeigt, dass auch EU-weit deutliche Mängel bei der Pandemie-Planung bestehen: Zwar haben zwei Drittel der Länder landesspezifische Pläne, die sich an den WHO-Richtlinien orientieren, aber weniger als die Hälfte haben konkrete Vorstellungen, wie die Verteilung antiviraler Medikamente durchgeführt werden soll. Eine gut durchdachte Organisation von Lagerung, Verteilung und Verabreichung antiviraler Medikamente ist jedoch essenziell. Einzelne Länder haben zum Teil sehr ehrgeizige Pläne - beispielsweise streben sie nicht nur Therapie, sondern auch Prophylaxe mit antiviralen Medikamenten an - aber nur ein Land hat die genaue Anzahl der Personen, die antivirale Medikamente benötigen würden, festgelegt. Dies stimmt bedenklich und zeigt, dass Planung und Wirklichkeit noch deutlich auseinander klaffen.
Entscheider und Pandemiebeauftragte in Unternehmen, die einen Informations- und Handlungsbedarf haben, können sich gerne an GlaxoSmithKline wenden. Kontakt: Axel Schmidt, Projektmanagement Pandemie, GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG, Telefon 089/360 44-8149.
Quelle:
(1)Croker et al., Progress of shortcomings in European national strategic plans for pandemic influenza. Bulletin of the World Health Organization 2007: 85 (online abrufbar unter www.who.int/entity/bulletin/volumes/85/06-039834.pdf)
Originaltext: GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/39763 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_39763.rss2
Pressekontakt: Dr. Anke Helten Senior-PR-Manager Telefon: 089/36044-8102 Fax: 089/36044-8066 E-Mail: Anke.Helten@gsk.com
Florian Martius Director Corporate Communications Telefon: 089/360 44-8329 Fax: 089/360 44-8066 E-Mail: Florian.Martius@gsk.com
Postanschrift GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG, Unternehmenskommunikation, Theresienhöhe 11, 80339 München
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