Fortschritte bei der Prävention, Diagnostik und Therapie sexuell übertragbarer Krankheiten und Gebärmutterhalskrebs
Geschrieben am 10-12-2007 |
Hannover (ots) - Am vergangenen Samstag ging das interdisziplinäre Symposiums HPV 2007, gemeinsam mit der 57. Jahrestagung der Deutschen STD-Gesellschaft, zu Ende. 300 Teilnehmer aus Deutschland, Europa und Übersee diskutierten aktuelle Erkenntnisse zur Prävention sexuell übertragbarer Krankheiten und moderne Konzepte zur Prävention, Diagnostik und Therapie von Erkrankungen, die durch humane Papillomaviren (HPV) hervorgerufen werden.
Vorbeugung vor Genitalwarzen
Professor Gross, Deutsche STD-Gesellschaft, machte auf dem Symposium deutlich, dass genitale Warzen, die durch bestimmte HP-Virustypen hervorgerufen werden, eine zunehmende Belastung für die Gesundheitssysteme darstellen. "Nach aktuellen Studien ist davon auszugehen, dass jede zehnte Frau bis zum Alter von 45 Jahren davon betroffen ist." erklärte Prof. Gross. Etwa 400.000 Männer und Frauen nehmen jährlich ärztliche Hilfe in Anspruch, es entstehen Kosten von 50 Millionen Euro und mehr. Die Behandlung ist schwierig und von einer hohen Rezidivrate von mehr als 50 Prozent geprägt. Deshalb setzen die Forscher große Hoffnung auf den HPV-Impfstoff gegen die überwiegend HPV 6/11-induzierten Genitalwarzen.
HPV-Impfung breit akzeptiert
Professor Hillemanns, Zentrum für Frauenheilkunde der MHH, wies darauf hin, dass die HPV-Impfung in Deutschland sehr gut angenommen wird. Ein bivalenter Impfstoff (Cervarix®) und ein tetravalenter Impfstoff (Gardasil®) sind jetzt zugelassen. Die Impfung kann Gebärmutterhalskrebs vorbeugen. In Deutschland erkranken jährlich rund 6.500 Frauen neu, knapp 2.000 sterben. In fast allen Fällen lassen sich humane Papillomviren (HPV) nachweisen. Etwa 75 Prozent aller Fälle von Gebärmutterhalskrebs in Europa werden durch die Virustypen 16 und 18 ausgelöst. Prof. Hillemanns betonte: "Die Verträglichkeit der Impfung ist sehr gut." Eine hohe Immunantwort konnte auch bei männlichen Jugendlichen belegt werden, so dass eine prophylaktische Impfung auch beim Mann wirksam sein sollte. Klinische Effektivitätsdaten stehen allerdings noch aus. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die HPV 16/18-Impfung für Mädchen im Alter von zwölf bis 17 Jahren.
Moderne Diagnostik und Früherkennung
Wenn die Akzeptanz für die HPV-Impfstoffe anhält, werden in ca. 20 Jahren signifikant weniger hochgradige Krebsvorstufen oder Karzinome entdeckt werden. Damit auch diese frühzeitig erkannt und auch die heute betroffenen Frauen entdeckt werden, gilt es, ein modernes Früherkennungskonzept zu entwickeln, das Frauen mit erhöhtem Gebärmutterhalskrebsrisiko sicher identifiziert. Eine Vielzahl von Publikationen zeigt, dass sich dazu die Integration des HPV DNA-Tests geradezu anbietet. Das Wolfsburger Modell, bisher in Europa am fortschrittlichsten, wurde am 1. Februar 2006 gestartet. Ziele sind die Senkung der Inzidenz des Zervixkarzinoms, eine Vermeidung von Fehlbehandlungen bei Krebsvorstufen und eine Verbesserung der Teilnahmeraten an der Vorsorge. Der Initiator des Wolfsburger Modells, Professor K. Ulrich Petry sagte dazu: "Unter Einbeziehung des HPV DNA-Tests gelingt uns eine Identifizierung von Frauen mit erhöhtem Krankheitsrisiko, das wiederum durch entsprechende Kontrollen oder minimal invasive Therapien annulliert werden kann."
Auf nationaler Ebene scheint Holland in Europa die Nase bei der Einführung moderner Methoden vorn zu haben. Ein Team um Professor Chris Meijer untersuchte in der POBASCAM-Studie (Population Based Screening Study Amsterdam), inwieweit sich HPV DNA-Tests auf die Effektivität regulärer zervikaler Screenings auswirken. Professor Meijer: "Die Einführung von HPV DNA-Tests im Rahmen zervikaler Screenings führt zu einer früheren Diagnose von CIN3+-Läsionen. Eine frühere Detektion dieser Läsionen aber wird zu einem größeren Schutz vor invasivem Gebärmutterhalskrebs führen, da diese vor der Progression zum Krebs entdeckt werden." Professor Meijer ist zuversichtlich, dass sich 2008 eine moderne Früherkennung in den Niederlanden durchsetzen wird.
In Deutschland ist der Trend nicht eindeutig. Beim Bundesverband der Frauenärzte (BVF) setzt man weiterhin auf die jährliche Abstrichuntersuchung, obwohl man anerkennt, dass der Pap-Test nicht mit 100prozentiger Sicherheit potenziell gefährliche Zellveränderungen nachweist. Der BVF beteiligt sich an der Rhein-Saar-Studie, die die konventionelle Zytologie mit der Dünnschichtzytologie vergleicht. Privat-Dozent Dr. Hans Ikenberg hob in Hannover hervor: "Die Dünnschichtzytologie bietet die ideale Basis für eine computerassistierte Zytologie und eine parallele Testung aus dem gleichen Medium auf HPV und andere Infektionen wie Chlamydien, HSV und Neisseria gonorrhea."
Zusammenfassung, weiterführende Informationen auf Anfrage.
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