Westfälische Rundschau: WR-Kommentar zum Ärzte-Streik
Geschrieben am 07-05-2006 |
Dortmund (ots) - Von Karl-Heinz Kalender
Das ist eine schallende Ohrfeige für die eigene Verhandlungsführung. Die Universitätskliniken fordern sogar, der Tarifgemeinschaft der Länder das Mandat zu entziehen, weil sie führungs- und konzeptionslos ist. Schärfer kann man die Kritik eigentlich nicht formulieren.
Nach sieben Wochen Streik liegen die Nerven blank. Die Uni-Kliniken möchten verständlicherweise wieder vernünftig arbeiten und nicht weiter Zeit und Einnahmen verlieren. Wenn die Parteien nur noch wenige Zentimeter auseinander waren, ist es völlig unverständlich, warum es nicht zu einer Einigung kam. Auch im industriellen Bereich ist es üblich, dass sich Gewerkschaften und Arbeitgeber mit ihren Gremien während der Tarifverhandlungen beraten. So kann es vorkommen, dass eine Tarifkommission einen zuvor getätigen Abschluss wieder kassiert.
Es ist aber nicht zu verstehen, dass Bundesländer wie Brandenburg oder Bremen, die überhaupt nicht betroffen sind, über einen Tarifabschluss mitentscheiden und ihn offenbar blockieren. Die Länder-Tarifgemeinschaft hat auch in den anderen Verhandlungen - zum Teil aus reinen ideologischen Gründen - kein gutes Bild abgegeben. Sie sollte morgen die Chance nutzen, eine Einigung zu erzielen.
Originaltext: Westfälische Rundschau Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=58905 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_58905.rss2
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