Westfalenpost: Politischer Kleinmut Debatte über Managergehälter verflacht
Geschrieben am 11-12-2007 |
Hagen (ots) - Von Jörg Bartmann
Die Debatte über Managergehälter flacht so schnell ab, wie sie aufgekommen ist. Der Anstoß aus der Politik entpuppt sich als Sturm im Wasserglas. Hier und da taucht aus der linken Ecke noch der Begriff Raubtier-Kapitalismus auf, ansonsten wird das Thema in die Ausschüsse verwiesen. Es bleiben moralische Vorhaltungen, die die Vielverdiener mit Achselzucken verpuffen lassen. Wer der Abzocke in den Chefetagen mit Sittenwidrigkeit zu Leibe rückt, wer die Gerechtigkeit auf der Strecke bleiben sieht, kann doch nicht den Anschein erwecken, als Lösung die Gehaltshöhen regeln zu können. Da wirkt Politik anmaßend. Wer finanzielle Managerhaftung bei grob fahrlässigem Verhalten in Erwägung zieht, sollte mehr tun, als schwätzen. In diesem Fall muss man Courage beweisen und Verantwortung den Gehältern gegenüber stellen - mit gesetzlicher Möglichkeit. Das gilt ebenso für die Aufsichtsräte, die wirklich Aufsicht durchführen müssen und nicht nur Pöstchen für Pöstchen sammeln. Auch da ist eine Begrenzung nötig: Drei Mandate sollten die Obergrenze sein. Es muss doch im Interesse der Wirtschaft liegen, sich eine Kultur zu schaffen, die die soziale Schieflage nicht ausblendet. Verallgemeinerungen sind schlecht, aber etliche Manager haben die Wirklichkeit nicht im Blick. Zu oft mit Billigung von Gewerkschaftern, belegt durch Mannesmann-Prozess und VW-Skandal. Es gibt viel aufzuarbeiten.
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