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NDR Info: Pharmakonzerne überreden Ärzte mit Studienaufträgen, ihre Medikamente zu verschreiben Zitate aus der Meldung frei bei Nennung "NDR Info"

Geschrieben am 12-12-2007

Hamburg (ots) - Die Pharmaindustrie versucht mit oft überflüssigen
Medikamententests Ärzte zu überreden, ihre Medikamente zu
verschreiben. Die Rechnung für die Arzneimittel zahlt die
Krankenkasse. Über 300 so genannter Anwendungsbeobachtungen laufen
derzeit. Das belegen die jüngsten Zahlen der Gesetzlichen
Krankenkassen, die NDR Info vorliegen. Viele dieser Studien seien
mehr Werbemaßnahme als Wissenschaft, sagt
Dr. Susanne Dietrich, Direktorin des Wissenschaftlichen Instituts der
Techniker Krankenkasse: "Der Arzt soll auf bestimmte Präparate
umgelenkt werden. In den meisten Fällen haben diese aber keinen
Zusatznutzen. Das heißt, die meisten Patienten werden nicht besser
behandelt, sondern in vielen Fällen einfach nur teurer."
Für die Pharmaunternehmen rechne sich das Geschäft, weil viele Ärzte
oft über Jahre die Medikamente aus der Anwendungsbeobachtung weiter
verordnen. Die Kosten für die nicht selten teureren Medikamente
zahlen die Krankenkassen.

Um möglichst viele Patienten zu erreichen, testen manche
Pharmafirmen ihre Medikamente an mehr als 15.000 Probanden. In den
meisten dieser Mega-Studien nehmen die Patienten Arzneimittel, die
schon sehr lange auf dem Markt sind. Zum Beispiel Avalox von Bayer,
seit 1999 auf dem Markt. Ein Antibiotikum, das eigentlich nur in
Ausnahmefällen, bei sehr schweren Infektionen eingesetzt werden
sollte. Oder Pantozol, ein Medikament gegen Magenschmerzen. Das
Produkt ist bereits seit 1994 auf dem Markt und bei vergleichbarer
Wirkung anderthalb mal so teuer wie das Konkurrenzprodukt Omeprazol.
Trotzdem gehört Pantozol zu den umsatzstärksten Medikamenten in
Deutschland. Für den Hersteller Nycomed, ehemals Altana, macht es den
größten Teil des Umsatzes aus. Zu den guten Zahlen tragen auch die
Anwendungsbeobachtungen bei, sagt Arzneimittelexperte Gerd Glaeske zu
NDR Info: "Es ist dringend erforderlich, dass die Gesetzeslage und
vor allem die Kontrollen in diesem Bereich weiter verschärft werden.
Aus meiner Sicht ist es ein Skandal, wenn die Gesetzlichen
Krankenkassen Marketingmaßnahmen der Pharmaindustrie finanzieren."

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Ann--Katrin Johannsmann,
Reporter-Pool NDR Info, Tel. 040/4156-2832.

12. Dezember 2007/RP

Originaltext: NDR Norddeutscher Rundfunk
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6561
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6561.rss2

Pressekontakt:
NDR Norddeutscher Rundfunk
NDR Presse und Information
Telefon: 040 / 4156 - 2300
Fax: 040 / 4156 - 2199


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