Lausitzer Rundschau: Krise der Sächsischen Landesbank Ein Scherbenhaufen
Geschrieben am 12-12-2007 |
Cottbus (ots) - Der Freistaat Sachsen steht Kopf. Bis vor kurzem noch hat sich das ostdeutsche Musterland zu Recht damit gebrüstet, ohne neue Schulden auszukommen und auch bei der Pro-Kopf-Verschuldung Spitze zu sein. Doch durch den Notverkauf der Sachsen LB droht nun mindestens eine drückende Hypothek - wenn nicht gar eine milliardenschwere Last, die den Schuldenstand in dramatische Höhen treiben kann. Bei den finalen Verkaufsverhandlungen am Sonntag steht damit ein bitterer Absturz Sachsens bevor. Dabei kann die Dresdner Landesregierung die Schuld nicht allein auf die Krise am US-Immobilienmarkt und die harte Verhandlungsführung der Stuttgarter Landesbänker abwälzen. Die Probleme sind schließlich auch hausgemacht. Es war die bewusste Strategie des Ex-Finanzministers und heutigen Regierungschefs Georg Milbradt, Geld auf ausländischen Märkten zu verdienen, weil das Geschäft in Sachsen allein nicht ausreichte. Einige Jahre ist die einzige ostdeutsche Landesbank damit auch gut gefahren, alle Teilhaber haben gut verdient. Doch nun droht Milbradt im Strudel der Finanzkrise unterzugehen. Die Sachsen LB hat einfach ein zu großes Ding gedreht. Der gute Ruf des hervorragenden Fachmanns ist ruiniert - und seine strikte Weigerung, der Hauptstadt Berlin bei der Bewältigung ihrer Bankenkrise zu helfen, erscheint da wie eine Ironie des Schicksals. Wer einen solchen Scherbenhaufen und einen solchen Verlust an Renommee zumindest politisch zu verantworten hat, sollte aus Anstand auch die Konsequenzen ziehen und von seinen Ämtern zurücktreten. Gemessen an den Petitessen, die einst Kurt Biedenkopf zum Verhängnis wurden, ist die Pleite der Landesbank tatsächlich ein gewaltiger Grund für einen Abschied. Man darf nun gespannt sein - ob Milbradt selbst handelt oder CDU-Granden und der Koalitionspartner SPD ihn dazu erst drängen müssen. Die Union ist nach den Krisen der vergangenen Monate jedenfalls nicht mehr bereit, unter diesem Mann an der Spitze in die nächsten Wahlen zu ziehen.
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