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Rheinische Post: Leben schützen

Geschrieben am 12-12-2007

Düsseldorf (ots) - von Reinhold Michels

Wer der katholischen Christin, Bundesforschungsministerin Annette
Schavan (CDU), unterstellt, sie räume beim Embryonenschutz leichthin
ethische Positionen, tut ihr Unrecht. Schavan wägt zwischen
Gesinnungs- und Verantwortungsethik. Dabei haben es Politiker im
Regierungs- und Gesetzgebungsalltag schwerer als hohe Vertreter der
kirchlichen Lehre. Der heilige kölnisch-römische Zorn gegen die
vermeintliche Verräterin des Katholischseins schrillt im hohen Ton
moralischer Überlegenheit. Er trifft ausgerechnet die, die sich
grundsätzlich gegen Embryonenforschung stemmt.
Das heißt nicht, dass Schavan bei ihrem Votum zur Lockerung des
Stammzellengesetzes richtig liegt. Von Merkel gestützt zu werden, ist
noch kein Gütesiegel. Auch wenn man weiß, was mit überzähligen
embryonalen Zellen in Kliniken geschieht: Wenn eine solche Zelle
"Mensch" ist, darf sie nicht aus noch so sinnvollem Eifer der
Heilkunst getötet, "verzweckt" werden. Man gerät sonst auf eine
ethische Rutschbahn. Menschliches Leben sollte in jeder Daseinsform
unantastbar sein. Die Kirche steht da jetzt, nach schweren Irrungen
in ihrer Geschichte, wie ein Fels in aufgewühlter See. Man muss ihr
nicht folgen, beachten sollte man sie.
Bericht: Stammzellengesetz, Titelseite

Originaltext: Rheinische Post
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Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2304


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