Rheinische Post: Die Klima-Frage
Geschrieben am 13-12-2007 |
Düsseldorf (ots) - von Alexander von Gersdorff
Deutschland will weltweiter Vorreiter im Klimaschutz sein? Kein Problem: Einfach die Kohlekraftwerke abschalten, den gesamten Verkehr stilllegen, Licht und Wärme nur noch mit Holz und Gas erlauben. Kein Strom mehr, auch nicht in Schulen und Krankenhäusern, alles jetzt und sofort. Das wollen wir nicht? Geht nicht? Dann sollten wir uns eingestehen, dass es mit unserer vielbeschworenen Vorreiterrolle nichts ist und nichts wird, wenn wir nicht auf den Stand eines jener Entwicklungsländer zurückfallen wollen, die doch pro Kopf so vorbildlich wenig Kohlendioxid ausstoßen. Deutschland, dessen Vertreter sich derzeit auf dem Klimagipfel in Bali als das Öko-Gewissen der Welt aufspielen, gehört zu den größten CO2-Emittenten auf diesem Planeten. Daran wird sich in absehbarer Zeit nichts ändern, so erfreulich unser bescheidener Klima-Beitrag durch Wärmedämmung, Öko-Autos und Windräder auch sein mag. Das sehen Inder, Chinesen, Russen und Amerikaner, und deshalb trauen sie uns nicht. Dort herrscht auch nicht dieselbe Angst vor dem Weltuntergang, die uns mancher Klimaforscher einreden will - so dass sich am Ende die Frage stellt: Wer ist eigentlich nüchterner und ehrlicher - wir oder der Rest der Welt? Bericht: Klima-Gipfel: Gabriel..., Seite A5
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