(Registrieren)

Börsen-Zeitung: Geteiltes Leid, Kommentar zur Rettung der Sachsen LB von Bernd Weber

Geschrieben am 13-12-2007

Frankfurt (ots) - Wer, wenn nicht wir? So kommentierte
Baden-Württembergs Ministerpräsident Günther Oettinger im August die
Blitzrettung der Sachsen LB durch die Landesbank Baden-Württemberg
(LBBW). Was folgte, hätte sich der Vorsitzende der
LBBW-Trägerversammlung wohl nicht träumen lassen. Denn allmählich
türmten sich die Risiken in Leipzig so hoch, dass die LBBW vermutlich
am liebsten einen Rückzieher gemacht hätte.

Allein stemmen wollte und konnte die LBBW das Risiko jedenfalls
nicht, das sich die Sachsen mit ihren außerbilanziellen Engagements
im Markt für strukturierte Produkte auf die Schultern geladen hatten.
Das zeigt die unter dem Druck der Bankenaufsicht zustande gekommene
Einigung zum Verkauf der Landesbank nach Stuttgart nur zu deutlich.

Die LBBW traut es sich im Rahmen der Einigung eben nicht zu,
zusätzlich zur eigenen Zweckgesellschaft Lake Constance die von der
irischen Sachsen LB Europe initiierten Vehikel Ormond Quay, Sachsen
Funding und Synapse ABS mit einem Gesamtvolumen von 17,5 Mrd. Euro
auf die eigene Bilanz zu nehmen. Der Mechanismus, mit dem mögliche
Verluste aus diesen in einer neuen Zweckgesellschaft gebündelten
Vehikeln ausgeglichen werden sollen, nimmt zwar zuerst den Freistaat
Sachsen mit 2,75 Mrd. Euro in die Pflicht. Nach diesem Puffer aber
wäre die LBBW mit mehreren Milliarden Euro gefordert. Und von den
Liquiditätszusagen für das neue "Super-Conduit" trägt die LBBW die
Hälfte.

Hervorzuheben ist, dass durch die gefundene Regelung Schaden vom
Finanzplatz Deutschland abgewendet werden konnte. Hätte sich die LBBW
nicht auf einen Kompromiss eingelassen, wäre die Sachsen LB
vermutlich geschlossen worden. In diesem Fall hätten die
Verpflichtungen nicht nur die Möglichkeiten des Haftungsverbundes der
Sparkassen-Finanzgruppe überstiegen, sondern auch die des Freistaates
Sachsen als Gewährträger der Landesbank.
Angesichts der milliardenhohen Risiken, die die Übernahme mit sich
bringt, werden die LBBW-Eigner sicher nicht jubilieren. Und ob sie
sich erneut in einer Hauruck-Aktion engagieren würden, darf
bezweifelt werden. Mit der gefundenen Lösung ist das Leid geteilt.
Gleichzeitig hat der Landesbanksektor eine Sorge weniger. Und für die
LBBW heißt es nun: Integrieren geht vor konsolidieren.

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

110335

weitere Artikel:
  • Genmab gibt Details zu geplanter Phase-II-Studie mit Ofatumumab bei Multipler Sklerose bekannt KOPENHAGEN, Dänemark, December 13 (ots/PRNewswire) - - Kurzfassung: Genmab gab Details einer geplanten Phase-II-Studie mit Ofatumumab zur Behandlung von rezidivierend-remittierender Multipler Sklerose bekannt Genmab A/S (OMX: GEN) gab heute Details einer geplanten Phase-II-Studie mit Ofatumumab (HuMax-CD20(R)) zur Behandlung von rezidivierend-remittierender Multipler Sklerose (RRMS) bekannt. Ca. 324 Patienten werden in diese Studie aufgenommen, die von Genmab in Kooperation mit GlaxoSmithKline (GSK) durchgeführt wird. Der Beginn der mehr...

  • Genmab beginnt mit Phase-II-Studie zu Ofatumumab bei diffusem grosszelligem B-Zell-Lymphom KOPENHAGEN, Dänemark, December 13 (ots/PRNewswire) - - Kurzfassung: Genmab startete Phase-II-Studie zu Ofatumumab bei rezidiviertem diffusem grosszelligem B-Zell-Lymphom Genmab A/S (OMX: GEN) gab heute bekannt, dass die Studienzentren nun für die Aufnahme von Patienten für eine Phase-II-Studie zur Beurteilung der Behandlung von rezidiviertem diffusem grosszelligem B-Zell-Lymphom (DLBCL) mit Ofatumumab (HuMax-CD20(R)) bei Patienten mit Untauglichkeit für eine bzw. Rezidiven nach einer Stammzellentransplantation bereit sind. Ca. 75 Patienten mehr...

  • ACHTUNG SENDESPERRFRIST: Weitergabe und Freigabe erst ab Freitag, 14.12.2007, 08:00 Uhr / Verbraucherpreise November 2007: + 3,1% zum Vorjahr ACHTUNG SENDESPERRFRIST: Weitergabe und Freigabe erst ab , 14.12.2007, 08:00 Uhr Wiesbaden (ots) - Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, ist der Verbraucherpreisindex für Deutschland von November 2006 bis November 2007 um 3,1% gestiegen. Die jährliche Teuerung hat damit erstmalig seit Januar 1994 wieder die Drei-Prozent-Marke überschritten. In den Monaten September und Oktober 2007 hatte die Jahresveränderungsrate deutlich niedriger, und zwar jeweils bei + 2,4% gelegen. Im Vergleich zum Vormonat Oktober 2007 erhöhte sich der Indexstand mehr...

  • 2,2% mehr Beschäftigte im Verarbeitenden Gewerbe im Oktober 2007 Wiesbaden (ots) - Ende Oktober 2007 waren in den Betrieben des Verarbeitenden Gewerbes mit 50 und mehr Beschäftigten 5,3 Millionen Personen tätig. Wie das Statistische Bundesamt weiter mitteilt, waren dies rund 115 200 Personen oder 2,2% mehr als im Oktober 2006. Die Zahl der im Oktober 2007 geleisteten Arbeitsstunden nahm im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat um 6,1% auf 725 Millionen zu. Dabei ist zu berücksichtigen, dass es im Berichtsmonat 22 Arbeitstage gab und somit einen mehr als im Oktober 2006. Die Entgelte (Bruttolohn- mehr...

  • Gastgewerbe setzt im Oktober 2007 real 3,2% weniger um Wiesbaden (ots) - Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, lag der Umsatz des Gastgewerbes in Deutschland im Oktober 2007 nominal um 0,6% und real um 3,2% niedriger als im Oktober 2006. Im Vergleich zum September 2007 wurde im Gastgewerbe im Oktober 2007 nach Kalender- und Saisonbereinigung nominal und real 0,9% mehr umgesetzt. Nur die Kantinen und Caterer, zu denen auch die Lieferanten der Fluggesellschaften gehören, erzielten im Oktober 2007 nominal und real höhere Umsätze als im Oktober 2006 (nominal + 5,4%, real + 2,5%). Im Beherbergungsgewerbe mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht