Rheinische Post: Zuhören bei Kopfnoten
Geschrieben am 13-12-2007 |
Düsseldorf (ots) - von Jens Voss
Die Kritik an den Kopfnoten in ihrer jetzigen Form hat für die Landesregierung eine neue Qualität. Es ist nicht die Opposition, die da erwartungsgemäß tut, was eine Opposition nun mal tut: angreifen. Nein, es spricht eine Phalanx aus Pädagogen, die ihren erzieherischen Auftrag sehr wohl offensiv auslegen und glauben, dass man Schülern natürlich auf dem Zeugnis mitteilen muss, wie sie arbeiten und wie sie auf andere Menschen wirken. Insofern täte die Landesregierung gut daran, zuzuhören und etwa die Auseinandersetzung mit den Bistümern nicht als juristisches Gefecht zu begreifen. Da sprechen Verbündete, die dasselbe Ziel haben - erziehen, aber das Notenmodell der Landesregierung nicht gutheißen. Ähnliches gilt für die vielen Lehrer an den staatlichen Schulen, die ihren Erziehungsauftrag sehr ernst nehmen und nun einer überbordenden Kriteriumsvielfalt gegenüberstehen, die seriös kaum Schüler für Schüler durchzudeklinieren ist. Die Lösung heißt: Vereinfachung - und Freiheit. Es gibt Schulen, die eigene, in ihrer Region akzeptierte Modelle der Beurteilung für das Arbeits- und Sozialverhalten entwickelt haben - was spricht dagegen, ihnen die Freiheit zur Umsetzung zu geben? Die viel beschworene Selbstständigkeit der Schulen - hier könnte man Ernst machen und den Pädagogen das Feld überlassen. Bericht: Schulen lehnen..., Titelseite
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