Neues Deutschland: zu Postmindestlohn, PIN AG und Springer
Geschrieben am 14-12-2007 |
Berlin (ots) - Springer hat sich einen guten Zeitpunkt für seine Ankündigung ausgesucht, der PIN AG den Geldhahn abzudrehen. Der böse Post-Mindestlohn ist Schuld daran, dass der Konzern mit PIN Miese macht. Wir befinden uns am Kulminationspunkt einer groß angelegten Kampagne gegen eben diesen Mindestlohn. Wenn der vom Bundesrat in der kommenden Woche endgültig beschlossen wird, dann wird es so aussehen, als ob die Große Koalition mit ihrer Entscheidung abwechslungsweise einmal für die Arbeitnehmer am Ende viele, viele Arbeitsplätze zerstört. So übt der Konzern einerseits noch einmal ordentlich Druck auf die Politik aus. Und leistet damit den Postkonkurrenten Unterstützung, die nichts unversucht lassen, um die Lohnkosten weiter unten zu halten. Deren Schachzug, jetzt mit dem ausgehandelten Tarifvertrag mit der eigens gegründeten Gewerkschaft zu Felde zu ziehen, überrascht nicht. Angekündigt hatte der Arbeitgeberverband der Postkonkurrenten dies schon im Oktober. Es scheint, nur eben zu diesem Zweck gibt es diese Gewerkschaft überhaupt. Die wohlplatzierte Bekanntgabe Springers hat jedoch noch einen anderen Effekt: Sie soll offenbar davon ablenken, dass es im Nachhinein eine Fehlentscheidung des Konzerns war, bei PIN zu investieren. Denn die umfangreichen finanziellen Mittel, die dort bisher hineingepumpt wurden, haben sich nicht ausgezahlt.Und nun sollen die Arbeitnehmer diese Fehlkalkulation ausbaden? Nein danke - und ja zum Mindestlohn!
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