WAZ: Drogenbeauftragte wirbt für maßvollen Alkoholkonsum zu Weihnachten und Silvester - Bundesregierung sieht bei 9,5 Millionen Menschen "riskantes Konsumverhalten"
Geschrieben am 20-12-2007 |
Essen (ots) - Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Sabine Bätzing (SPD), hat einen maßvollen Alkoholkonsum während der Weihnachtstage und zu Silvester angemahnt. "Gerade zu Weihnachten und Silvester werbe ich ausdrücklich für einen maßvollen Alkoholkonsum", sagte Bätzing der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ, Freitagausgabe). Sie bezeichnete es als problematisch, dass Alkohol "in unserer Gesellschaft absolut gesellschaftsfähig" sei. "Jeder kann selbstkritisch für sich überprüfen: Wann und wo trinke ich eigentlich wie viel Alkohol? Muss ich jetzt eigentlich das Glas Bier oder Wein trinken? Oder mache ich das nur, weil es andere auch tun?", sagte die Drogenbeauftragte.
Bätzing bezeichnete Alkohol als "die Alltagsdroge Nummer eins". Ihren Angaben zufolge gelten 1,6 Millionen Menschen in Deutschland als alkoholabhängig. Bei 9,5 Millionen stellt die Bundesregierung ein "riskantes Konsumverhalten" fest. Im Durchschnitt trinke ein Bundesbürger zehn Liter puren Alkohol pro Jahr. "Das ist im internationalen Vergleich immer noch sehr viel, auch wenn der Konsum in Deutschland in den vergangenen Jahren zurückgegangen ist", sagte die Drogenbeauftragte.
"In den nächsten Wochen wird das Problem besonders sichtbar", sagte Bätzing mit Blick auf Weihnachten und Silvester. Gerade jetzt sei es wichtig, daran zu erinnern, dass in bestimmten Momenten der Grundsatz "null Toleranz" gelten müsse, etwa bei der Arbeit, in der Schwangerschaft und im Straßenverkehr.
Bei Jugendlichen seien so genannte "Flatrate-Partys", bei denen Alkohol unbegrenzt zum Pauschalpreis verkauft wird, nach wie vor ein großes Problem, sagte Bätzing. Sie forderte die Kommunen auf, "Flatrate-Partys" zu untersagen. Die Kommunen hätten jetzt schon diese Möglichkeit, aber nicht alle machten davon Gebrauch. "Das deutsche Jugendschutzgesetz ist gut. Wir müssen nur dafür sorgen, dass es auch eingehalten wird", betonte Bätzing.
Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2
Pressekontakt: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Zentralredaktion Telefon: 0201 / 804-2727 zentralredaktion@waz.de
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