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Lausitzer Rundschau: Wegfall der Grenzkontrollen Mehr Freiheit wagen

Geschrieben am 20-12-2007

Cottbus (ots) - Wer in den vergangenen Tagen mit dem Auto in der
Lausitz unterwegs war, dem dürfte es nicht entgangen sein: Die
Polizei zeigt demonstrativ Präsenz, kontrolliert zunehmend nicht nur
in absoluter Grenznähe, sondern auch im Hinterland. Es ist dies wohl
auch eine Reaktion auf Ängste in der Bevölkerung, der Wegfall der
Grenzkontrollen in der vergangenen Nacht werde unweigerlich zu einer
massiven Zunahme der Kriminalität in der Region führen. Und Warnungen
wie die der Gewerkschaft der Polizei, die Erweiterung der
Schengenzone komme viel zu früh und Deutschland sei darauf nicht
vorbereitet, tragen auch nicht gerade dazu bei, Befürchtungen zu
zerstreuen, hier werde dem Verbrechen fahrlässig Tür und Tor
geöffnet. Im Gegenteil.
Sie sind zweifellos ernst zu nehmen, die Warnungen ebenso wie die
Ängste. Tatsächlich besteht ja im Spannungsfeld zwischen Freiheit und
Sicherheit stets die Gefahr, dass ein Mehr bei dem einen zu einem
Weniger bei dem anderen führen kann. Kann, wohlgemerkt, nicht muss.
Denn gerade der Prozess der europäischen Einigung hat den Bürgern vom
Atlantik bis zur Ostsee unter dem Strich ein deutliches Plus sowohl
an Sicherheit als auch an Freiheit gebracht. Auf einem Kontinent, auf
dem Nationalstaaten jahrhundertelang erbitterte Kriege geführt haben,
ist eine riesige Friedenszone entstanden. Und wenn die
Ost-Erweiterung zu einem Ausgleich des Wohlstandsgefälles innerhalb
der Europäischen Union führt, dann ist das langfristig der beste
Beitrag für mehr Sicherheit, der sich nur denken lässt - im Osten
ebenso wie im Westen.
Mehr Freiheit wagen, war die Überschrift, unter die Bundeskanzlerin
Angela Merkel (CDU) im Jahr 2005 ihre erste Regierungserklärung
gestellt hat. Der Satz taugt auch als Motto des heutigen historischen
Datums: Am 21. Dezember 2007 wagt Europa - wieder einmal - mehr
Freiheit. Es besteht die berechtigte Hoffnung, dass sich dieses
Wagnis bezahlt machen wird.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
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Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de


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