(Registrieren)

Börsen-Zeitung: Elternschaft gekündigt, Kommentar von Christina Rathmann zum Verkauf der Dresdner Bank-Tochter Degi an die britische Aberdeen Asset Management

Geschrieben am 21-12-2007

Frankfurt (ots) - Weihnachten - ein Fest der Familie? Nicht bei
der Dresdner Bank! Am letzten Arbeitstag vor dem großen Fest beendet
sie - nach 35 Jahren - die Mutter-Tochter-Beziehung zur
Immobilienfondsgesellschaft Degi. Diese wird von Aberdeen Asset
Management adoptiert. Die bisherige Mutter verspricht aber, weiter
Geschenke in Form von Mittelzuflüssen abzuliefern. Eine entsprechende
Vertriebsvereinbarung soll das gewährleisten und so das künftige
Glück der großen Tochter sichern.

Genau das - der Mittelabsatz - ist aber in den vergangenen Jahren
einer der schwächsten Punkte im Immobilienfondsgeschäft gewesen. So
beständig die Wertanlage in Immobilien sein soll, so volatil ist die
Gunst ihrer Anleger bzw. Berater, die provisionsgetrieben mal für,
mal gegen bestimmte Investmentfonds arbeiten. Gerade die Degi hat
dies auch zuletzt wieder zu spüren bekommen. Hatte das Jahr zunächst
mit einem erfreulichen Neugeschäft begonnen, zogen die Anleger von
Oktober an mehr als 2 Mrd. Euro aus einem Fonds ab.

Für die Degi birgt die Adoption durch Aberdeen Asset Management
Gefahren. Von ihrem wichtigsten Vertriebspartner wird sie künftig
noch stärker abgekoppelt sein. Wenn das Degi-Ergebnis künftig im
Konzern nicht mehr zählt, wird diesen langfristig auch das
Degi-Neugeschäft nicht mehr interessieren. Nur noch die Provisionen,
die die Bank aus dem Vertrieb erhält, sind relevant. Das kann teuer
werden für die Degi - und für die Anleger, die die Provisionen
letztlich zahlen müssen.

Aus Sicht von Aberdeen Asset Management ist der Zukauf ein Gewinn.
Die Briten erhalten einen funktionierenden und etablierten
Immobilienmanager in einem Markt und Kundensegment, in dem sie bisher
so gut wie gar nicht präsent sind. Deutschland wird als Vertriebs-
und Investitionsstandort nun so richtig erschlossen. Ebenso die
Privatanleger, zu denen der Manager institutioneller Gelder bisher
keinen Zugang hatte.

Bärbel Schomberg hat in den vergangenen vier Jahren, in denen sie
an der Degi-Spitze stand, das Unternehmen und vor allem seine
Produkte kräftig umgekrempelt. Die Bewährungsprobe des neuen
Geschäfts- und Produktmodells muss die Firma nun unter neuen
Vorzeichen bestehen. Dass die Dresdner Bank von den Veränderungen der
vergangenen Jahre nicht selbst profitieren will, erstaunt. Aber mit
dem beispiellosen Verkauf hat sie Geschichte geschrieben.

(Börsen-Zeitung, 22.12.2007)

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

111786

weitere Artikel:
  • Lausitzer Rundschau: BMW streicht Tausende Stellen Warnsignal Cottbus (ots) - Der Stellenabbau, den BMW im kommenden Jahr in Deutschland plant, ist nicht so dramatisch, wie er sich zunächst anhört: Er soll vor allem Zeitarbeitnehmer betreffen. Und so wie es derzeit aussieht, dürfte es real nicht eine einzige Kündigung geben. Trotzdem bedeutet die Nachricht einen gehörigen Schreck in der Vorweihnachtszeit. Denn sie macht deutlich, dass der gegenwärtige Aufschwung am Arbeitsmarkt keineswegs in Stein gemeißelt ist. Dass BMW nichts verdienen würde, kann niemand behaupten. 2,87 Milliarden Euro Überschuss mehr...

  • euro adhoc: ALTA FIDES Aktiengesellschaft für Grundvermögen / Fusion/Übernahme/Beteiligung / Umplatzierung von Aktien -------------------------------------------------------------------------------- Ad-hoc-Mitteilung übermittelt durch euro adhoc mit dem Ziel einer europaweiten Verbreitung. Für den Inhalt ist der Emittent verantwortlich. -------------------------------------------------------------------------------- 21.12.2007 Die Zweite REO-Real Estate Opportunities GmbH, Frankfurt am Main, hat am heutigen Tag einen Kaufvertrag über den Erwerb von Stück 1.000.000 Aktien der Alta Fides Aktiengesellschaft für Grundvermögen (ALTA FIDES mehr...

  • WAZ: Gebt uns die Floskeln zurück - Kommentar von Stefan Schulte Essen (ots) - Es gibt Dinge, da lässt der Deutsche nicht mit sich Spaßen. Sein Bier ist ihm bitterernst. Sein Auto ist ihm heilig. Politiker wissen das und sie genügen diesen Eigenarten. Schröder hieß nicht ohne Grund Autokanzler. Nur so ist zu erklären, dass soziale wie christliche Demokraten plötzlich in seltener Einigkeit ihre Sprachdiplomatie über den Haufen werfen und mit schwerer Kriegs-Rhetorik dem Feind die Stirn bieten. Umweltminister Gabriel gibt den Erzengel der Autoindustrie und rüstet auf für den Wettbewerbskrieg. Wirtschaftsminister mehr...

  • WAZ: BMW streicht tausende Jobs: Leid der Leiharbeiter - Kommentar von Christopher Shepherd Essen (ots) - Bei BMW brummt das Geschäft: Für 2007 erwartet der Autobauer einen Vorsteuergewinn von 3,75 Milliarden Euro, der Absatz wurde um acht Prozent gesteigert. Wie passt das nun zum Job-Abbau? Für BMW ist der Fall klar. Um die Gewinnmarge zu erhöhen, müssten die Kosten herunter. Und bei den Stellenstreichungen handele es sich vor allem um Leiharbeiter, die man in schwierigen Zeiten nicht mehr brauche. Das findet die IG Metall auch in Ordnung. Doch mal abgesehen davon, dass die Gewerkschaft vor ein paar Jahren noch ganz andere mehr...

  • Fusion von Mayer Brown und Johnson Stokes & Master schafft marktführende Kanzlei in Asien, den USA und Europa Hongkong und Chicago (ots/PRNewswire) - Mayer Brown LLP, eine führende globale Anwaltskanzlei, und Johnson Stokes & Master (JSM), eine führende asiatische Anwaltsfirma, haben vereinbart, zum 28. Januar 2008 zu fusionieren. Die gemeinsame Firma wird ihren Mandanten in sieben asiatischen, sechs europäischen und acht nord- und südamerikanischen Kanzleien, darunter eine kürzlich in Brasilien eröffnete Niederlassung, globale Dienstleistungen anbieten. "Dieser umwälzende Schritt bedeutet, dass Mayer Brown eine einzigartige Stellung unter allen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht