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Neues Deutschland: zum Ausgang der Wahlen in Kenia

Geschrieben am 30-12-2007

Berlin (ots) - Die Wahlkommission in Kenia manövriert das Land an
den Rand eines Bürgerkriegs. Nichts anderes ist die Bekanntgabe des
Amtsinhabers Mwai Kibaki als Sieger der Präsidentschaftswahlen trotz
mannigfacher und begründeter Zweifel. Schließlich hat sich der
Verdacht auf Wahlfälschung zugunsten Kibakis mehr und mehr
verdichtet. Der anfangs klare Vorsprung des Herausforderers Odinga
schmolz während der schleppenden Auszählung wie Schnee in der
kenianischen Sonne. Auch die vielen Minister des Kibaki-Kabinetts,
die ihre überaus lukrativen Abgeordnetensitze bei den parallelen
Parlamentswahlen verloren haben, sind ein Indiz dafür, dass die
Kenianer einen Regierungswechsel wollen - inklusive des Präsidenten.
Und auch der Chef der EU-Wahlbeobachter, Alexander Graf Lambsdorff,
der sicher keine Sympathien für Odinga hegt, wunderte sich öffentlich
über die überaus hohe Wahlbeteiligung in den Kibaki-Hochburgen.
Dass Kibaki von selber klein beigibt, war nicht zu erwarten.
Schließlich vertritt er die Interessen der Eliten, die wollen, dass
alles beim Alten bleibt: Freie Bahn für Korruption und
Selbstbereicherung. Doch die Wahlkommission hatte die Wahl: Sie hätte
einer Neuauszählung unter internationaler Aufsicht zustimmen können.
Die Entscheidung für Kibaki ist fatal für die Demokratie und die
Entwicklung Kenias. Die blutigen Auseinandersetzungen der letzten
Tage sind dunkle Vorboten.

Originaltext: Neues Deutschland
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59019
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Pressekontakt:
Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/29 78 17 21


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