Falk: Erziehungs-Camps sind Chance für straffällig gewordene Jugendliche
Geschrieben am 03-01-2008 |
Berlin (ots) - Zur Diskussion um Maßnahmen gegen zunehmende Jugendgewalt erklärt die Stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Ilse Falk MdB:
Die notwendige Debatte über wirksame Methoden zur Bekämpfung von Jugendgewalt darf nicht in Wahlkampfstreitigkeiten untergehen. Sie sollte vielmehr Denkanstoß sein über ein Phänomen, das tiefe Wurzeln hat.
Das Problem straffälliger Jugendlicher liegt oft in ihrer Erziehung oder besser "Nichterziehung" - sowohl in deutschen Familien als auch in Familien mit Migrationshintergrund: Kinder und Jugendliche, die keine Zuwendung und Aufmerksamkeit erhalten, sondern nur Gleichgültigkeit, denen Werte wie Respekt, Höflichkeit und Toleranz nicht vermittelt wurden, denen das Wohlergehen ihrer Mitmenschen gleichgültig ist, die nicht wissen, was Konsequenz und Grenzen bedeuten, die nicht gelernt haben, Konflikte gewaltfrei zu lösen, reagieren auf Probleme oft selbst mit Gewalt.
Diese Familien zu unterstützen, ihre individuelle Verantwortung zu fördern hat oberste Priorität. Hier muss staatliches Handeln ansetzen, damit Jugendliche erst gar nicht straffällig werden. Notfalls müssen die Rechte vernachlässigter Kinder gegen ihre überforderten Eltern durchgesetzt werden, denn die Pflege und Erziehung der Kinder sind zwar das natürliche Recht der Eltern, aber auch die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht. Über ihre Betätigung wacht nach Artikel 6 Grundgesetz die staatliche Gemeinschaft.
Doch auch und gerade bereits auffällig gewordene Jugendliche müssen Unterstützung erfahren: Wenn es darum geht, das vorhandene Angebot erzieherischer Einrichtungen durch neue Konzepte zu ergänzen, sind Erziehungs-Camps eine sinnvolle Antwort.
In diesen Camps geht es nicht darum, Jugendliche zu demütigen oder zu drillen. Im Gegenteil: Was in Familien straffälliger Jugendlicher oft versäumt wurde, wird hier versucht nachzuholen: Die Jugendlichen werden an einen strukturierten Tagesablauf gewöhnt, sie üben Umgangsformen ein, die für das gesellschaftliche Miteinander unabdingbar sind, sie lernen, dass die Nichteinhaltung bestimmter Regeln Konsequenzen hat und nicht zuletzt erfahren sie in den Camps Aufmerksamkeit, Zuwendung und Geborgenheit.
Solche Einrichtungen zu diskreditieren heißt, den Jugendlichen die Chance auf ein künftig straffreies Leben zu nehmen!
Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7846 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7846.rss2
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