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Pauschalverdacht gegen Ökostrom falsch / Greenpeace-Energy-Chef Robert Werner lehnt umstrittene RECS-Zertifikate ab / "Sehr wohl glaubwürdige Ökostrom-Angebote auf dem Markt"

Geschrieben am 06-01-2008

Hamburg (ots) - Gegen den Eindruck, alle Ökostromanbieter würden
Etikettenschwindel betreiben, wehrt sich Robert Werner von Greenpeace
Energy. "Es gibt sehr wohl Unternehmen, die den Schmu mit so
genannten RECS-Zertifikaten nicht mitmachen und solche Praktiken
grundsätzlich ablehnen", betont Werner. RECS-Zertifikate waren durch
Berichte ins Gerede geraten, dass Atomstrom mit ihrer Hilfe als
Ökostrom vermarktet werde. Die Kritik an RECS teilt der
Greenpeace-Energy-Geschäftsführer jedoch ausdrücklich: "Das System
ist eine Mogelpackung", so Werner: "Die Kunden glauben, dass sie für
saubere Energie aus erneuerbaren Quellen zahlen. Tatsächlich landet
ihr Geld größtenteils bei den Betreibern von Kohle- und
Atomkraftwerken."

RECS ("Renewable Certificate System", zu deutsch etwa
"Zertifizierungssystem für erneuerbare Energien") gibt es seit 2002
in 15 europäischen Ländern. Es erlaubt beispielsweise großen
Wasserkraftwerken, den von ihnen produzierten Ökostrom virtuell in
die Bestandteile "Öko" und "Strom" aufteilen und völlig unabhängig
voneinander veräußern. Der Strom des Wasserkraftwerkes landet als
ganz normaler "Graustrom" im Netz, das Prädikat "Öko" wird,
symbolisiert durch die RECS-Zertifikate, an Energiehändler verkauft,
die ihr Angebot ohne großen Aufwand "veredeln" wollen. Ein
RECS-Zertifikat stellt also den virtuellen Umweltvorteil dar, der bei
einer Megawattstunde sauber erzeugter Elektrizität entsteht. Und
dieser Umweltvorteil darf mit dem Erwerb solcher Zertifikate auf eine
entsprechende Menge Strom übertragen werden - selbst wenn diese aus
Umwelt gefährdenden Atom- und Kohlekraftwerken stammen.

Verbrauchern, die sich keinen Atomstrom als Ökostrom vormachen
lassen wollen, empfiehlt Robert Werner, sich bei ihren
Versorgungsunternehmen zu erkundigen, ob diese RECS-Zertifikate
nutzen und gegebenenfalls den Anbieter zu wechseln. Nach seiner
Überzeugung ist das einzig glaubwürdige Modell, Kunden mit sauberer
Energie zu versorgen, die "zeitgleiche Einspeisung" von Ökostrom
direkt aus erneuerbaren Kraftwerken, wie sie Greenpeace Energy
ausschließlich praktiziert. "Nur auf diese Weise ist wirklich
sichergestellt, dass die Kunden ausschließlich sauberen Strom
erhalten und ihr Geld nicht bei der Atom- und Kohleindustrie landet",
erklärt Robert Werner.

Weiteres wichtiges Kriterium für echten Ökostrom ist eine
Verpflichtung der Anbieter, in den Neubau umweltfreundlicher
Kraftwerke zu investieren. Denn je mehr saubere
Stromerzeugungsanlagen ans Netz gehen, desto geringer wird der Anteil
Umwelt gefährdender Kohle- und Atomenergie. Greenpeace Energy setzt
dafür besonders hohe Maßstäbe: "Wir versorgen jeden Kunden nach
maximal fünf Jahren ganz aus neuen Anlagen, wobei wir viele der dafür
benötigten Öko-Kraftwerke sogar selber bauen", versichert Robert
Werner.

Mit mehr als 70.000 Kunden, davon 3.500 Gewerbekunden, ist
Greenpeace Energy ist Deutschlands zweitgrößter unabhängiger
Ökostromversorger. Das Unternehmen ist als Verbrauchergenossenschaft
mit 14.000 Mitgliedern organisiert. Die Eigentümer sind also
gleichzeitig Kunden, die Interessen von daher gleich: 100 Prozent
ehrlicher Ökostrom mit maximalem Klimaschutz zu besonders fairen und
stabilen Preisen.

Originaltext: Greenpeace energy eG
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/16698
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_16698.rss2

Pressekontakt:
Achtung Redaktionen:
Bei Rückfragen oder Interview-Wünschen wenden Sie sich an
Greenpeace-Energy-Sprecher Marcel Keiffenheim,
Telefon 01 60 / 97 25 70 05.


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